Gestern der erste freie Nachmittag, seit ich hier wohne! Es war dringlich nötig, denn die Arbeit ist dabei, mir wahrhaftig über den Kopf zu wachsen. Ich kann mich bemühen, wie ich will, es passiert trotzdem, daß ein Auftrag das vorab kalkulierte Zeit-Volumen weit überschreitet. U.a. liegt es daran, daß ich es zu selten fertig bringe, zu sagen: DAS bedeutet aber zusätzliche Stunden, also mehr Zeit , mehr Kosten…. Nein, ich arbeite, bis ich 4-eckige Augen habe, damit der Kunde ja zufrieden ist! Vordergründig eine schöne Eigenschaft in der „Dienstleistungsgesellschaft“, sieht man genauer hin, ist es eine Psychomacke, an der ich sporadisch regelrecht krank werde – wobei „krank sein“ etwas ist, das ich mir sowieso nicht gestatten würde, solange ich noch den Klickfinger bewegen kann und bei Bewußtsein bin.
Wär ich eine Firma, würde sowieso alles dreimal solange dauern, jeder Handschlag würde extra berechnet und alle Beteiligten fänden das selbstverständlich. Offenbar muß ich hier noch einiges lernen, um mein Leben als Selbständige streßfreier zu gestalten… :-)
Schöne Leserbriefe sind in den letzten Tagen gekommen: ein Gedicht von Ingo Schuch, ein Geburtstagsgruß von Ingo Mack – beide mit sehr atmosphärischen Sätzen über das Landleben. Herzlichen Dank!
Jan Bojaryn kann dagegen garnicht verstehen, wie ein Mensch aus der Stadt das Land überhaupt in Erwägung ziehen kann! Diese Überschaubarkeit und die daraus resultierende Sozialkontrolle sind ja exakt das Gegenteil des anonymen Lebens in der Großstadt. Dazu gibt es eine Menge zu sagen! Doch ich werde das erst morgen oder übermorgen tun und den Gedanken solange noch ein wenig mit mir tragen – jetzt ruft nämlich erstmal wieder die Arbeit!
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