Kurzreise in den Moloch Berlin. Es stinkt. Es lärmt. Alles bewegt sich eilig hin und her. Kopfschmerzen, Druck auf das Schädeldach, zwei Stunden Akklimatisierungsprobleme: mein Gott, diese dicke Luft hab‘ ich früher nie wahr genommen! Alle leben mitten im Gestank, als wär‘ nix. So ist halt Stadt, dafür gibt es viel zu sehen: Eindrücke drücken von allen Seiten herein und ich komme mir vor wie ein Flaschenhals. Keine Zeit, auf alles zu reagieren. Man muß abstumpfen, das allermeiste übersehen, kommentarlos ins Unbewußte wegstecken, an den Menschen vorbei sehen, nicht fragen, nicht wundern, nicht hassen, nicht lieben. Geradeaus laufen, die eigenen Gedanken, den Affen im Kopf an die erste Stelle setzen, sonst kommt man zu nix.
Schön war’s auch, keine Frage. Überwältigend, doch trotzdem wunderbar. Aber genug, schließlich sind Städte allgemein bekannt. Gestern bin ich zurück gekommen, todmüde. Der Sauerstoff-Input legt mich regelmäßig flach und auch hier brauche ich zwei Stunden, um wieder „normal“ zu empfinden. Der Blick aus dem Fenster: Immer diesselbe Wiese, diesselben Bäume und Sträucher, allenfalls leicht im Wind bewegt und mit den Jahreszeiten sich langsam verändernd. Hier wird die Bewegung von mir gemacht, oder auch nicht. Hinaussehen und einfach warten, bis der Kopf leer ist: wie angenehm!
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