Claudia am 23. August 2000 —

Rauchfrei

Seit vorgestern Nacht bin ich ohne meine ständigen Stützgifte: Keine geraucht und auch keinen Kaffee getrunken. Von einem Level von ca. 40 Zigaretten und mindestens einem Liter Milchkaffee pro Tag ist das schon ein heftiger „Absturz“. Ich fühl‘ mich matschig, irgendwie im Tran, müde, gestern bin ich tagsüber eingeschlafen, dafür dann Nachts wach gelegen. Alle ‚Regelsysteme‘ sind offensichtlich durcheinander, meine Arbeitsfähigkeit war gestern nahe null – ich weiß nicht, wie lange es gelingt, „ohne“ zu bleiben, es hat sich einfach so ergeben, immerhin ist jeder Tag und jede Stunde für den Körper, speziell für die Lunge eine Erholung.
Zu meiner geistigen Erbauung könnte ich ja jetzt mein eigenes Nichtraucher-Diary von 1998 lesen: damals war ich drei Monate OHNE ausgekommen – aber mit welchem kommunikativen Aufwand! Vorsätze fasse ich heute nicht mehr: wenn ich nachher meine, eine rauchen zu müssen, kann es durchaus sein, dass ich es auch tue. Wär‘ ja schon schön, wenn wenigstens die Zeit vor dem PC rauchfrei wäre, man verbraucht sonst im Lauf des Lebens so viele Tastaturen .. :-)

Jedenfalls hab‘ ich keine Lust, um von dem Zeug loszukommen, große geistige Aufwände machen zu müssen, gar zur Missionarin zu werden. Entweder es geht locker, oder es geht halt nicht. Auch Nichtraucher sterben.

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