Endlich ist das Update des Webwriting-Magazins fertig! Es hat doch zwei Wochen länger gedauert, als geplant, bzw. ich bin einfach erst später „in die Gänge gekommen“. Als ich wirklich „drin“ war, erfaßte mich wieder diese Freude der Produktivität, die gleichzeitig gegenüber dem Leben mit all seinen möglichen Problemen und Unsicherheiten ungemein optimistisch stimmt.
Der Artikel „Das Web und das ICH – über die persönliche Homepage“ ist der Anfang des Versuchs, meine langjährigen Erfahrungen im persönlichen Webpublishing zu rationalisieren. Ich hätte da auf Anhieb lange weiterschreiben können und weiß doch gleichzeitig nie: Ist das jetzt eigentlich selbstverständlich, oder sollte man es sagen? Und: andere beraten funktioniert weit besser, als die eigenen Ekenntnisse in MEINER ausgewucherten Weblandschaft umzusetzen, die in ihrer jetzigen Gestalt historisch gewachsen und eben nicht rational geplant entstanden ist. Trotzdem: Die Zeit ist einfach reif, da wieder mal eine neue, zeitgemäße Form ‚reinzubringen und vor allem eine Dienstleistungs-Site zu entwickeln, die die Dinge auf den Punkt bringt, die ich gut kann. Das fällt mir genauso schwer, wie denjenigen, die hier mal meine Umfrage „Was ist schwierig an der persönlichen Homepage?“ beantwortet und mit großer Mehrheit das Thema „Was schreib ich über mich?“ als das Schwierigste bezeichnet hatten.
Übrigens werd‘ ich Anfang März im Nordkolleg zum Thema „Literarische Homepage“ reden und Seiten zeigen: Wer dafür gute Vorschläge hat, möge mir mailen!
Wanted: Big Brother in Mecklenburg
Im Nordmagazin schalteten die Macher neulich eine TED-Umfrage: Pro oder contra Video-Überwachung auf öffentlichen Straßen und Plätzen. 72% der ca. 5000 Anrufer waren DAFÜR! Meine Güte, wie müssen die Leute hier ANGST haben, wenn sie nur mal eben ins Freie gehen. Oder ist es die Sehnsucht der Mecklenburger nach der Rückkehr des Obrigkeitsstaats, der sich immerhin um den Einzelnen „gekümmert“ hat?
Wie wäre das Ergebnis der Umfrage im Westen? Ich vermute, nicht mit so großer Mehrheit, aber doch auch in Richtung „ja“ zunehmend. Woher kommt dieses Sehnen nach Gesehen-werden, das die Angst vor dem Überwacht-werden ablöst? Ich erkläre es mir so: Je mehr innere Bindungen, Werte, Ge- und Verbote aus der Psyche der allseits flexiblen Individuen verschwinden (Verfall des Über-Ich?), desto eher ist ein jeder „zu allem fähig“. Und – ohne sich das selbst zugeben zu müssen – kommt es in der Angst vor dem Anderen zum Ausdruck: Jeder kann ein Amokschütze sein, jeder von jetzt auf gleich gewalttätig werden… Da hilft nur das wachende Auge der Staatsmacht, die von AUSSEN Recht und Ordnung aufrecht erhält.
Wir leben in einem dunklen Zeitalter, da haben die Hindus schon recht.
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