Claudia am 14. Dezember 2007 —

Spenden-Erfolg der 1.Woche: 1221 Euro = 4 Brunnen!!

Da sage noch jemand, man könne nichts machen! Zwanzig Menschen sind während der ersten Woche dem Spendenaufruf gefolgt und haben ihren Beitrag geleistet: 1221 Euro sind kein Pappenstiel, ich bin begeistert!

Ich bedanke mich herzlich bei Liisa (Charming Quark), Ina Müller-Schmoß (kreative-strukturen.de), Werner Krischak, erdeundlicht.ch, Daniela Mausolf, hilo, the-oestricher.de, Ulrike Linnenbrink (literatur-fast-pur.de), bloglinks.biz, Arthur Stauffacher, Wolf von R., Ulrike Lossau, Isabella Straub (textbar.at) und sieben weiteren Spendern. Alle Spender sind jetzt auf der Spenderliste „verewigt“ – teils mit, teils ohne Namen und Website, ganz wie jeweils gewünscht.

Weil Ihr Euch einen Ruck gegeben habt und vom Lesen zur Tat geschritten seit, werden in Zukunft bis zu 80 Familien in Tani/Kambodscha sauberes Wasser haben. Und das sind Großfamilien, es haben also locker um die 1000 Leute und mehr etwas davon!

Vom Wirkungsgrad der Spenden

Ist das nicht ein wahnsinnig hoher WIRKUNGSGRAD??? In einem Land, in dem ein Lehrer im Schnitt 30 Dollar verdient, kann man schon mit einer Spende von 15, 30, 50 Euro richtig was bewirken!

Das ist mir selber erst so richtig klar geworden, als ich dort war. Zuvor hatte ich meine eigenen Spenden (für was auch immer) stets mit den eigenen Lebenshaltungskosten verglichen: 1,20 Euro kostet eine Bockwurst am Imbiss, mit 8 Euro speise ich fürstlich beim Araber, ein Abend mit Kultur-Event und Essen gehen macht 30 bis 80 Euro. Der spontan gegebene Euro für den „haste-mal-ne-Spende-Freak“ auf der Straße ist mir also eine knappe Bockwurst wert, doch ein Euro in Phnom Pen entspricht schon glatt einem Tageseinkommen. Meine Kinderpatenschaft kostet mich soviel wie ein Kinobesuch für zwei mit Weingummi und Popkorn – dort reichen die 20 Euro, um ein Kind zu versorgen und in die Schule zu schicken.

Das mal in aller drastischen Schärfe mitzukriegen, hat mich bewegt, diese Aktion zu starten – und ich hoffe, ich bewege auch noch ein paar Leser! :-)
Wir sind – vergleichsweise – unsäglich REICH!!

Herzlichen Dank allen, die über diese Aktion berichtet haben und noch berichten werden – ich freue mich über jede Erwähnung, denn Aufmerksamkeit ist der erste Schritt. Damit tatsächlich ein Brunnen gebaut werden kann, braucht es dann aber echte Euro! :-)

* * *

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Diskussion

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4 Kommentare zu „Spenden-Erfolg der 1.Woche: 1221 Euro = 4 Brunnen!!“.

  1. Ich kann mich Claudia nur anschließen und allen Spendern meinen persönlichen Dank sagen. Immer wieder werde ich auch von der kambodschanischen Bevölkerung vor Ort gebeten, nur ja ihren herzlichsten Dank an alle Brunnenpaten in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu übermitteln. Man weis zwar nicht, wo diese Länder sind, das tut aber dem Stolz der Kambodschaner auf ihre Brunnenpaten keinen Abbruch.

    Ein Ausspruch einer Familie hat mir sehr gefallen: „Uns ist der Brunnen viel lieber und wichtiger als Geld. Geld geht schnell weg, der Brunnen aber bleibt selbst noch für unsere Enkelkinder und deren Kinder.“ Wenn ich erzähle, das bei uns das Wasser aus einem Loch in der Wand kommt, ernte ich oft ungläubige Blicke „Der ‚Yaba Barang‘ (verrückte Ausländer) erzählt uns bestimmt ein schönes Märchen.“ Wobei ‚Yaba Barang‘ keineswegs böse gemeint ist.

    Sauberes Wasser aus einer Leitung kennen auf dem Land in Kambodscha tatsächlich nur sehr wenige. Und die es kannen, waren schon einmal in einer „großen Stadt“, wie Kampot, Takeo oder sogar in der Hauptstadt Phnom Penh. Reisen ist für einen großen Teil der kambodschanischen Bevölkerung keine Selbstverständlichkeit. Bei einem Lohn von 30 USD können sich nunmal viele Menschen eine Fahrt nach Phnom Penh und zurück für 4 USD einfach nicht leisten. Und obwohl das Meer nur 80 km weit weg von Tani liegt, haben viele Menschen dort das Meer noch nie gesehen. Unglaublich aber wahr.

    Es ist eine unglaublich große Schande für die Menschheit, das vielen Menschen auf dieser Welt das Recht aus sauberes Wasser, auf ausreichende Nahrung, auf eine vernünftige Krankenversorgung und auf Bildung verwehrt bleibt. Dabei ist diese Welt so reich, das es für alle ohne Probleme reichen würde. Man muss nur vernünftig umschichten. Statt Waffen Maschinen für sauberes Wasser und alternative Energiegewinnung. Statt Militär Pioniere die verwüstete Landstriche wieder fruchtbar machen könnten. Statt… Ja, da gäbe es noch viel mehr Ideen.

    Aber dazu müssten unsere Politiker umdenken, von ihrem nationalen Machtstreben wegkommen. Aber das werden sie auf lange Sicht hin nicht tun und so kann sich die Welt nicht zum besseren ändern. Aber wir können es tun, jeder einzelne kann dazu beitragen, anderen die Chance zu geben, aus ihrer Armut herauszukommen. Damit ist nicht der Aufstieg in den Luxus gemeint, damit ist lediglich ein menschenwürdiges Leben gemeint.

    Und da ein Blog ja vom Lesen lebt, hier als Dank eine kleine Geschichte von mir aus Kambodscha:

    Swat, der Bauer

    Von Wolfgang W. Kutzek

    Angkor Chey District – Wieder einmal ist ein vietnamesischer Viehaufkäufer im Dorf und hält Ausschau nach allem, was vier Beine hat. Der Bauer Swat hat mitbekommen, das in diesem Jahr die Ankaufspreise höher sind als gewöhnlich. Vielleicht ist in Vietnam ja eine Hungersnot ausgebrochen oder die Reisernte wird nicht so gut ausfallen wie gewohnt. Es war ihm egal, er wollte die günstige Gelegenheit nutzen und eines seiner zwei Kühe verkaufen. Er hat auch noch zwei Ochsen, aber die braucht er, um seine kleinen Reisfelder umzupflügen.

    Auf dem Weg in Dorf träumt er schon davon, was er sich mit dem Geld alles leisten könnte und hat Mühe, sein betagtes Moped auf dem schmalen Pfad zu halten. Im Dorf angekommen traf er alsbald auf den Viehaufkäufer, der es versteht, Swat nach seinem weiteren Viehbestand auszufragen. Schließlich macht er Swat das Angebot, nicht nur eine Kuh zu kaufen, er mochte ihm auch unbedingt einer seiner Ochsen abkaufen. Vorher wollte der Viehaufkäufer aber mit Swat zu dessen Haus kommen um das Vieh zu begutachten. Swat lehnte zwar den Verkauf eines seiner Ochsen ab, schließlich brauchte er diese ja um sein Land umzupflügen. Als er aber den Preis hörte, welchen der Viehaufkäufer bereit war zu zahlen, schwanden seine Gegenargumente dahin wie der allabendliche Reisschnaps. Das Angebot des Viehhändlers galt natürlich immer vorausgesetzt, das Vieh von Swat stünde gut im Futter.

    Swat machte sich auf den Heimweg und er setzte seine Träume fort, nur diesmal hatten seine Träume etwas größere Dimensionen. Man sollte aber mit einem Moped auf einem halben Meter breiten Pfad nicht seinen Träumen nachgehen sondern besser auf den Weg achten. Es kam also wie es kommen musste, er kam vom Pfad ab und steuerte erst einmal in Richtung Reisfeld. Fluchend rappelte sich Swat auf. Zum Glück war der Sturz dank hochstehendem Reis glimpflich abgegangen. Nur das Moped jaulte schrill irgendwo im Reisfeld. Nach kurzer Suche wurde Swat fündig, er brauchte ja nur dem Gejaule nachgehen. Ein kräftiger Tritt von Swat und das Moped beruhigte sich wieder. „Warte nur, bis ich das Geld habe! Dann kaufe ich mir ein funkelnagelneues Moped, das mich nicht wie Du in den Reisacker fährt!“ fluchte er, während er das Moped aus dem Reisacker schob.

    Zuhause dauerte es nicht lange und der Viehaufkäufer stand vor der Tür. Er begutachtete die Tiere und bemängelt dieses und jenes. Aber das war nur seine Taktik, den Preis nach unten zu drücken. Swat ließ das alles unbeirrt, schließlich behandelte er seine Tiere gut und er gab ihnen auch genug Futter. Er hatte sich auch schon ganz genau überlegt wie er sein Problem mit dem Umpflügen mit nur einem Ochsen bewerkstelligen konnte. „Wenn ich meine 2. Kuh neben dem Ochsen anspanne, wird der Ochse schon dafür sorgen, das die Kuh fleißig mitzieht.“

    Schließlich wurde man sich handelseinig und das Geschäft war tatsächlich besser, als er sich das vorher gedacht hatte. Etwas wehmütig schaute er jedoch dem Ochsen und der Kuh nach, die ihm nun nicht mehr gehörten. Sie waren für ihn wie ein Teil seiner Familie gewesen und jemanden aus der Familie zu verabschieden, tat immer etwas weh. Als er an das viele Geld dachte, verschwanden die trüben Gedanken jedoch schnell aus seinem Kopf und schon ein paar Tage später hatte er die neueste Honda Dream vor seinem Stelzenhaus stehen. Das alte Moped, was ihn boshafterweise in den Reisacker befördert hatte, schenkt er großzügig seiner Frau. „Soll die doch damit in den Reisacker fahren“ dachte er sich schmunzelnd.

    Monate später, die Monsunzeit stand vor der Tür. Höchste Zeit, um die Reisfelder umzupflügen und sich für die Reisanpflanzung vorzubereiten. Was Swat sich vorher überlegt hatte, musste er nun in die Tat umsetzen. Mit Ochs und Kuh machte er sich an die Arbeit. Aber auch hier kam dann das, was letztendlich kommen musste. Die Kuh, eher an ein beschauliches Leben als an harte Arbeit gewöhnt, schlief alsbald mitten auf dem Acker ein und ließ sich auch von Swats derben Flüchen keinesfalls aus der Ruhe bringen. Swat tanzte höchst verärgert auf dem Acker herum, es nutze aber alles nichts, die Kuh war zu keiner weiteren Arbeit mehr zu bewegen.

    Schließlich bemerkte Swat in näherer Umgebung eine Reihe von Dorfbewohnern, die sich vor Lachen schier nicht mehr halten konnten. Man muss wissen, die Kambodschaner sind in ihrer tiefsten Seele ein durchaus lustiges und humorvolles Völkchen. Zuerst schüttelt man sich vor Lachen über das Missgeschick des Anderen aus, schließlich hilft man aber dann doch. Swat musste zwar noch eine Wochen warten bis die Nachbarn ihre Felder umgepflügt hatten, sie kamen ihm jedoch dann zur Hilfe und pflügten auch sein Land für ihn um. Der vorher gebotene Spaß war ihnen allemal etwas Wert. Swat, der befürchten musste, das sein Land vor dem großen Regen nicht mehr rechtzeitig fertig wird, standen in dieser langen Woche die Sorgen über die ersten heftigen Regenschauer ins Gesicht geschrieben. Er schwor sich mehr als einmal, so schnell wie möglich sein neues Moped wieder gegen einen Ochsen einzutauschen.

    Heute sieht man Swat öfter ohne Moped unterwegs. Seine Frau gibt ihm ihr Moped nur, wenn sie es gerade nicht selber braucht. Geschenkt ist nun mal geschenkt.

    Ein schönes Adventswochenende wünscht Euch

    Wolfgang W. Kutzek

  2. und dort, wo gestern noch heut war
    und morgen ein Traum
    wird Wasser geborgen und wieder
    zum Traum

  3. hi claudia, hallo forumsgäste:)

    eigentlich schade, dass „nur“ die derzeitige
    gesamtsumme gespendet wurde,
    bei so vielen, die dein Diary schon lange
    lesen;

    AUF, Leute, kauft…:)

    mensch da macht mal jemand wirklich vertrauenswürdig was mit spenden, die tatsächlich 1:1 umgesetzt werden und dann
    bleibt es bei den paar talern?

    wo seid ihr? kauft!…:)

    ich war noch nie in kambodscha, noch niemals
    auf haway, nicht mal auf den galapagos inseln,
    aber hier bin ich zumindest mit talern dabei..

    heute, wo gestern noch heut war
    und morgen ein traum wird wieder
    zu gestern wir sehen es kaum
    und doch gibts ein morgen
    ein morgen nach uns
    wo gestern noch heut war und
    morgen ein traum

    gruss
    ingo

  4. […] “Da sage noch jemand, man könne nichts machen! Zwanzig Menschen sind während der ersten Woche dem Spendenaufruf gefolgt und haben ihren Beitrag geleistet: 1221 […]