Es ist schon eine seltsame Tradition, dieses Treffen männlicher Wesen auf Leiterwagen zum Zweck des gemeinsamen Trinkens. Nicht, dass ich es ihnen nicht gönne, es wundert mich nur, warum es diese Abwandlung des christlichen Feiertags in dieser Form überhaupt gibt.
In manch einem Forum, in das ich gelegentlich rein lese, fand ich in den letzen Tagen Erwähnungen auch von Seiten jüngerer Männer, dass sie gedenken, heute diesem feuchtfröhlichen Brauch zu folgen. Und heut morgen um neun – Feiertag ist Ausschlaftag – wurde ich tatsächlich von einem trunkenen Gröhlen geweckt, das dank des offenen Fensterns gut zu hören war. Sie machten also tatsächlich ernst! Und sogar richtig früh am Tag!!!
Getrunken wird auch an anderen Tagen, und das nicht etwa wenig. Männerrunden gibt es auch nicht nur an diesem Tag – was also ist es, dass sie auf die Leiterwagen treibt? Warum muss Mann ein echtes Pferd einspannen und selbst bei schlechtem Wetter unter der nur notdürftig schützenden Plane durch die Straßen ziehen?
Witzig fand ich immerhin, dass der „Vatertag“ im Osten „Herrentag“ hieß. War die DDR denn nicht ein Arbeiter- und Bauernstaat? Der Herren-Tag also eine willkommene Gelegenheit zur Identifikation mit dem Klassenfeind?
Fragen über Fragen, die vermutlich nur Männer beantworten können. :-)
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6 Kommentare zu „Vatertag, Herrentag: eine Himmelfahrt?“.