Nichts hat sich wirklich gebessert in Fukushima, doch wenden sich die Medien langsam ab: keine Lösung, kein Super-GAU, da macht das Tickern und Sonder-senden keinen Sinn mehr. Dafür gibts die Meldungen aus Libyen, wir lesen, wieviele Geschosse wohin geschossen wurden und wie sich die ursprünglich so schnell einige Front gegen Gaddafi nun zerstreitet. Dem Aufruhr in der restlichen arabischen Welt vermag man kaum noch zu folgen. Jemen? Hat denn da wirklich jemand REGIERT??
Dass sieben AKWs auf die Schnelle abgeschaltet wurden, sei es auch nur aus wahltaktischen Überlegungen, ist immerhin mal eine gute Nachricht. Fakten sagen mehr als Worte und ich hoffe sehr, dass es vielen vielen Menschen jetzt auffällt, wie haltlos das Gerede von der Unverzichtbarkeit dieser Meiler über all die Jahre war. Gehen jetzt etwa irgendwo die Lichter aus? Mitnichten – es entfällt nur eine Million Gewinn pro Tag und AKW.
Ansonsten: der Frühling ist da und Knut ist tot. Am Berliner Zoo stapeln sich die Blumen der Trauernden.
Ich empfinde fast so etwas wie eine „Schreibblockade“. Zwar kann ich noch Sätze absondern, aber irgendwie fehlt mir der rote Faden: die Kontinuität des Erschreckens über ein und diesselbe Sache, aus der ein Sinn-Gefühl erwächst. Ein Wissen darum, wie man sich selbst in alledem verortet und welches Verhalten angemessen ist. Ist es nicht furchtbar, inmitten der laufenden Katastrophen und Kriege von „Seitan im Kochbeutel“ zu schreiben?
Deshalb bin ich zur Zeit ungewohnt still.
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7 Kommentare zu „Die Katastrophe als Normalität und Schreibblockade“.