Claudia am 10. Mai 2011 —

Offene Hintertürchen – Tag 10

Mir geht’s grade nicht schlecht, die „Schmacht-Anwandlungen“ sind selten und erstaunlich schwach. Und doch zeigen sie mir jedes Mal deutlich, wie wenig weit weg ich vom rauchenden Leben bin, wie einfach „umdenken“ noch immer wäre.

Einfallstore, sperrangelweit offen…

Fakt ist: ich WILL keineswegs alle „Gewohnheiten ändern“, bloß weil mein Suchthirn damit evtl. ein Problem hat. Da bin ich alles andere als demütig, was ein fortwährend offenes Einfallstor für den Rückfall darstellt.

Ich merke auch, dass mir das Wort „Rückfall“ schon an sich unsympathisch ist – ich spreche lieber von „Wiedereinstieg“. Ganz so, als sei die Lebensweise als Raucherin eine ebenso legitime und selbstverständliche Art des Daseins wie die des Nichtrauchers. Mein Suchthirn weigert sich, eine Bewertungshirarchie zu akzeptieren, sondern sieht es als freie und legitime Wahl an, sich umdenkend bei gegebener Gelegenheit wieder für ein Leben mit zig Zigaretten, Teerbelägen innen und außen, pfeiffender Lunge, vollen stinkenden Aschenbechern und ähnlich verlockenden Benefits eines Raucherlebens zu entscheiden.

Nur weiter so, liebes Suchthirn! Jeder darf sich auf seine Art zum Affen machen…

Aber schön, dass es mir eben DOCH gelingt, den Morgenkaffe TROTZDEM zu genießén! Der Schmacht kommt ganz kurz – und geht dann auch wieder. Meist trete ich auf den Balkon, freue mich an den sinnlichen Eindrücken, atme tief ein und aus (bin froh, dass das noch geht, viele können das schon nicht mehr aufgrund der angerauchten COPD) – und kehre dann an den PC zurück. Zurück zum Milchkaffee, den ich nun ohne Irritationen genieße!

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P.S. Heute Morgen ging der Zeiger der Waage zum ersten Mal UNTER die 80 Kilo… meine Idee, das Thema „Nicht zunehmen“ bewusst anzugehen, trägt erste Früchte…

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