Thinkabout schrieb gestern in seinem Blogposting „Wir graben uns in den Schlund der Erde“ über den aktuellen Run auf die letzten Energie-Ressourcen unseres Planeten. Z.B. will die Gas-Branche Gas unter dem Delaware-River-Becken abbauen, das 15 Millionen Menschen im Osten der USA mit Trinkwasser versorgt – ein riskantes, mit vielerlei Risiken und Umweltschäden verbundenes Vorhaben, das immerhin „vorerst gestoppt“ wurde. Aber Thinkabout glaubt nicht dran, dass das lange hält, denn:
„Wir sind ein gieriger Moloch, eine Horde von Heuschrecken. Und wir tun der Erde nicht gut. Wirklich nicht. Am Ende aber wird das die Natur nicht kümmern. Wir sind nur eine Episode für sie. Uns aber müsste es längst ganz anders kümmern, als dies der Fall ist. Dabei ist das Problem längst übermächtig, wenn es so weit voran geschritten ist. Wir müssten erst Ehrlichkeit lernen – und uns bewusst machen, was die Ressource “Energiekraft” uns tatsächlich kostet. „
und weiter:
…“Der Motor, der nicht stottern darf, heisst Wachstum. Und darum wächst uns die Erde über den Kopf, in dem sie unter uns, um uns und über uns ganz langsam aber sicher ihre Ressourcen knapper und ihre Reaktionen empfindlicher werden lässt.“
Das Tragische ist, dass es offenbar keine positive Vision für eine Welt (oder auch nur ein Land) ohne Wachstum gibt. Unser Problem ist tatsächlich der “freie Markt”, den wir im Grunde alle schätzen. Aber da ist halt strukturell inbegriffen, dass niemand den Konsumenten fragt: Willst du, dass wir für ein paar Amazon-Päckchen mehr in Naturschutzgebieten Ölschiefer abbauen?
Das Bemühen um eine Energie-Wende hierzulande geht ebenfalls wie selbstverständlich davon aus, dass künftig genauso viel Energie bzw. MEHR davon produziert werden soll – nicht etwa weniger (was auch mit “Erneuerbaren” nicht ohne massive Umweltschädigung geht). Und schon wegen prognostizierter 40 Euro mehr pro Jahr und Haushalt gibt es ein politisches Trara, als ginge es allen ans Eingemachte!
Verzicht ist ein Unwort, Wachstum ist Zwang – und das nennen dann manche noch immer FREIHEIT.
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12 Kommentare zu „Der Motor, der nicht stottern darf“.