Claudia am 20. März 2012 —

Ach je, die GRÜNEN…

Sie wissen, dass es falsch und schädlich ist, können es aber nicht lassen. Während wichtige Wahlkämpfe in den Ländern statt finden, hört man von den GRÜNEN nur innerparteiliche Querelen um die „Spitzenkandidatur“ für die nächste Bundestagswahl.

Wer aus der Viererbande soll es werden? Nein, kein Mann soll alleine vorne stehen, es muss quotiert werden und vielleicht sogar eine „Urwahl“ durch die Mitglieder statt finden. Claudia Roth nervt, Trittin sagt nichts, Özdemir ist beleidigt, Künast kam in Berlin nicht gut an – ja Himmel, wen interessiert denn das heute? Wie wahrscheinlich ist denn bittschön ein grüner Bundeskanzler oder eine Kanzlerin nach der nächsten Wahl???

Waren es nicht die GRÜNEN, die immer meinten, statt Personen sollten Inhalte vermittelt werden? All diese Gesichtsplakate („da muss Renate ran“ etc.) zeigen vor allem eines: dass die GRÜNEN eine lange etablierte, in die Jahre gekommene Partei sind, die kaum mehr über den parteipolitischen Tellerrand hinaus sieht, sondern sich nurmehr einem vermuteten Mainstream andient, der angeblich immer „Köpfe sehen“ will. Jahrzehntelang zurecht geformt von einer Presse, die am liebsten über Streitigkeiten zwischen diesen „Köpfen“ schreibt, anstatt über nervige Sachthemen, die fürs Volk ja viel zu langweilig wären.

Wer kümmert sich jetzt eigentlich ums grüne Thema?

Mit Röttgen konnte man meinen, einen nicht allzu falschen Umweltminister zu haben, zeitweise wirkte er ernsthaft engagiert. Doch auch er verbindet persönliches Karrierestreben mit den Erfordernissen öder Parteien-Machtpolitik und stürzt sich in den Wahlkampf in NRW – scheiß auf die Energiewende, die er doch angeblich voran bringen wollte!

Ich bin fast ein News-Junkie, doch hab‘ ich in letzter Zeit von den GRÜNEN so gut wie nichts gehört, mal abgesehen von ihrem Kandidatinnen-Streit. Dabei sollte das Mega-Thema Energiewende doch auf den Nägeln brennen! WO ist der GRÜNE PLAN dafür? WIE soll das im Detail umgesetzt werden?

DAS wäre für mich das angesagte Thema für alle Landes- und Bundestagswahlkämpfe. Mit der Methode „allen wohl und niemandem weh“ und entsprechendem Schweigen zu kontroversen Themen (Trassenführung, Wärmedämmung….) werden die GRÜNEN keinen Blumentopf gewinnen! Klar, vermutlich gibt es zu alledem irgendwo grüne Meinungen und Statements. Es wäre aber Aufgabe einer derart etablierten Partei, das Thema in den Vordergrund zu rücken und eine gesamtgesellschaftliche Diskussion anzuzetteln – es wenigstens zu versuchen!

Da das nicht passiert, steht sogar zu befürchten, dass der Atomausstieg irgendwann aufgrund mangelnder Trassen zurück genommen bzw. verwässert, nicht wirklich umgesetzt wird. Frau Merkel schafft es ja sehr gut, am gefühlten Meinungsmainstream entlang zu agieren, SIE wird es nicht sein, die daran festhält, wenn es um fühlbare Zumutungen geht!

Aber Hauptsache, Trittin tritt nicht alleine an, ja ja….

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Diskussion

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11 Kommentare zu „Ach je, die GRÜNEN…“.

  1. die drei grossen F-s
    F.F.F
    das war frueher mal die Abkürzung für
    fressen, f…en, fernsehen; gilt heute genauso.

    „es juckt der inhalt keine sau
    haupsach ist es wird ne frau?“

    die allerliebsten haben sich auch angewoehnt
    zum Mainstream zu werden, windschnittige Meinung
    und vor allem: die rente ist sicher.

    kann ja sein, dass die piraten ein konzept vorlegen
    (grundeinkommen (?))
    ein gesamtgesellschaftlich taugliches Nahverkehrskonzept
    (schwerpunkt auf günstige öffentlichen Nah+fernverkehrverkehr,verlagerung auf schiene, wasser, verkehrsvermeidung durch weltumsegelndes re-recourcing und so was)
    etwas worüber sich eine mehrheit der Wahlwilligen
    tatsächlich Gedanken machen können und vor allem:
    ein Konzept das endlich auch mal was reales im Geldbeutel
    hinterlässt?

    Grüne Themen gäbs genug, ich seh nur nichts was wirklich mit energie tatsächlich vorangetrieben wird.

    alternative dezentrale Energieversorgung,
    Neubauordnung (wärmedämmung + eigenenergieversorgung
    zu mindestens 60% bei neubauten als verbindliches
    BAUGESETZ ?)
    ach ich fang erst garnicht an, die grünen sind ja
    zum TEAM (toll ein anderer machts) geworden;
    austauschbar, gleich unabhängig altersversorgt,
    was solls.

    interessant wäre auch mal ne tatsächliche reale Strompreisberechnung, eine Rechnungsgegenüberstellung
    was Kernkraft im Vergleich zu allen anderen Stromerzeugungsarten WIRKLICH kostet.
    (die altlast-entsorgung + Unfälle wie Fukushima mal in konkreten Zahlen aufs kilo Watt eingerechnet..)

    motzen jedenfalls ist einfach, eine alternative sind die gruenen für mich nicht mehr unbedingt.

  2. Der allgemeine Fehler war ja der, dem Sie auch verfallen sind, den Grünen Kompetenz zuzusprechen. Das waren und sind allesamt egoistische Fabulierer, die von Fakten und Physik unbeleckt sind, aber heisse Luft produzieren. Dass man so lange gebraucht hat, um das zu erkennen oder noch zu glauben, dass von denen das Heil kommt, dass von dort Wissen offenbart wird, das noch nicht publiziert war, das ist das eigentliche Unheil. Aber die Deutschen sind nun mal führerhörig. Sie können nicht selbständig denken, es muss ihnen suggeriert werden. Und wenn jemand vorher aufsteht und auf die Mängel hinweist, dann wird er in die rechte Ecke gestellt. Also muss und musste es so kommen. Manche machen die richtige Erfahrungen eben früher und andere später.

  3. Jaja die DunkelGrünen, das ist doch sowieso nur eine verkappte FDP!

  4. @osmosis: diese Art anonymes Rumlästern finde ich beschi…n!

    Die Grünen sind die Partei meiner Generation: sie ist aus Protest und in der Suche nach Alternativen entstanden und ohne sie wäre dieses Land heute ein anderes! Ich kritisiere auch nicht ihre Inhalte im Detail, sondern dass sie sich derzeit in Nebenthemen wie „wer tritt an?“ verlieren, wo es doch darum gehen muss, die Energiewende voran zu treiben!

    Mit „Führer“ und „Heil“ hat das alles nichts zu tun, wie man ausgerechnet angesichts der GRÜNEN auf sowas kommt ist mir schleierhaft!

    @Lockez: dito!

    @Ingo: danke für deine inhaltlichere Sicht der Dinge! :-)

  5. Also am 13. Mai habe ich richtige Angst vor dieser grünen „Verbotspartei“ hier in NRW, aber es wird wohl so kommen….

  6. Die GRÜNEN sind die Partei, die das Gegenteiligste von dem machen was in ihrer Parteipropaganda steht. Schlimm. Mehr Lügen und Täuschungen können selbst die etablierten Parteien nicht vorzeigen. Respekt. Diese GRÜNE Partei braucht kein Mensch.

  7. also ehrlich: jetzt auf den grünen rumhacken und die anderen
    einfach ausser acht lassen ist irgendwie so was wie ne unverschämtheit.

    auch ich kenne noch die Sonnenblumen-wende, energieboykotte, gerichstverhandlungen bei denen ein richter meint die grösse der passenden kochtöpfe spiele keine rolle und rezzo schlauch noch leute wie mich en block davor in schutz nahmen

    angesichts der geschichte und der vielen vielen veränderungen die seit der gründungszeit der grünen
    in dieser gesellschaft stattgefunden haben
    zu herrn osmosis
    nur eine bemerkung:
    mit verlaub,herr osmosis, sie sind ein Ar…..ch
    (für geschichtsferne: dies ist ein zitat aus dem Bundestag..)

    parlamentarische arbeit über jahrzehnte hinweg frisst eben die revolutionskinder, das ist schon seit 1784 so
    aber einer der nie so gewesen ist wie die grünen es waren, sollte niemals sagen dürfen, dass die grünen so wie er geworden sind. (zitat sinngem. Hannes wader).

    ist das deutsche parlament so wenig wert dass pfeiffen es über jahre hinweg schaffen dort massgebend wirken zu können?

    mein lieber scholli.

    gruss ingo

  8. @ingo
    Ich habe nicht gesagt, dass die anderen gut sind. Ich bin der Meinung, dass die parlamentarische Demokratie gänzlich versagt hat. Politiker lösen keine Probleme, sie sind das Problem. Wir müssen die Selbstverantwortung und Entscheidung der Bürger stärken. Eine Politikerkaste brauchen wir nicht.

  9. @Euro Titanic: angesichts dessen, was ich oft genug in Kommentarstrecken verschiedenstern Medien lese, wird überdeutlich, warum wir durchaus Politiker/innen brauchen.

    Die sind im übrigen nicht alle in einen Topf zu werfen – und gerade diese Schlicht-Denke, die an vielen Punkten zu Tage tritt (in der Regel gepart mit jeder Menge undifferenzierter Aggression) ist es, was mich vor einer „Volksdemokratie“ eher gruseln lässt!

    Politik bedeutet an vielen Themen SEHR DICKE BRETTER zu bohren: sich tief einarbeiten, vielerlei Interessen Beteiligter und Betroffener VERSTEHEN und einen Ausgleich suchen, gesellschaftliche Diskussionsprozesse anstoßen und den Versuch unternehmen, viele Menschen von ihrem „St.Florians-Denken“ (=Hauptsache, MIR passt, was passiert) abzubringen und AUCH ans allgemeine Wohl zu denken.

    Das macht sich nicht mal eben so als Kurzzeit-Freizeit-Hobby – oder gar als „Mausklick-Demokratie“!

    Dass „das Amt die Person verändert“ ist eine Langzeitfolge, der man durch strukturelle Veränderungen und Verstärkung plebiszitärer Elemente entgegen wirken kann – sofern man noch „frisch genug“ ist, um das anzugehen, wie es die Piraten derzeit sind.

  10. @Claudia:

    Ich habe damals auch für die Grünen gekämpft und heutzutage bin ich einfach nur Entäuscht von denen.

  11. @Lockez: da die Zeit sich massiv beschleunigt hat, wird es bei den Piraten (mal angenommen, der Erfolg geht weiter) nur 5 bis 15 Jahre dauern, bis sie ebenfalls zur „Enttäuschung“ werden. Wie gesagt: die Strukturen formen die Menschen, die sich lange in ihnen aufhalten – das ist dem Einzelnen gar nicht so vorwerfbar, da muss man an den Strukturen etwas ändern!