Claudia am 13. November 2013 —

10 Fragen – na gut, ich nehm das Stöckchen!

Hardy hat es mir zugeworfen, da kann ich kaum nein sagen! :-) Immerhin sind es KONKRETE Fragen!

1. Welcher Deiner Blogbeiträge hat Dir etwas Mut abverlangt, ihn zu veröffentlichen?

König Alkohol: Der Kontrollversuch ist der Kontrollverlust vom 6.Juni 2006.

2. Alles in allem: Was hältst Du von der Einrichtung der Welt, des Universums als Ganzem und der Menschheit und ihrer gesamten Geschichte darinnen?

Gruslig und großartig! Bisher alternativlos. Ein Zurück-Button wäre schön, so dass man auch immer die andere Variante ausleben könnte. :-)

3. Was ist Dein Lieblingstier, und warum?

Schon vor dem Internet: die Katze! Und im Internet Kater Henri. Nach dem Warum fragen nur Menschen, die Katzen nicht mögen.

4. Was ist das Beste, was Blogs sein können?

Der Schmetterlingsflügel, dessen Bewegung einen Orkan auslöst.

5. Was würde Bloggen für Dich viel einfacher machen?

Für mich IST bloggen einfach.

6. Welchen Schriftsteller oder welche Schriftstellerin verehrst Du für seine/ihre Sprache?

Bleibt mir vom Leib mit Schreibern, die nur „schöne Sprache“ können! Mir kommts auf den Inhalt an, aufs berührt werden, auf die Originalität der Gedanken. (Update: mir ist doch einer eingefallen: Vilém Flusser, Medienphilosoph – siehe Kommentare!)

7. Wenn Du eine Roman- oder Film-Figur seien müsstest, welche wärst Du gerne?

Claudia Klinger in einem Roman rund ums Internet. Es war nie mein Traum, jemand anders zu sein.

8. Was nervt Dich am meisten an Deiner Blogsoftware?

WordPress ist schon ok. Nervig fand ich, dass bei den mitgebrachten Standard-Themes vor ein paar Jahren eine zusätzliche Abstraktionsebene eingezogen wurde, die es Menschen ohne vertiefte PHP-Kenntnisse schwer macht, so ein Theme zu durchblicken und zu verändern. Zum Glück MUSS man solche Themes ja nicht nutzen, bzw. kann sie auch wieder vereinfachen.

9. Magst Du von einem romantischen, idealistischen, ergreifenden oder einfach nur besonders schönen Moment berichten, den Du im Netz erlebt hast?

Als ich 2008 und 2009 per Digital Diary Spenden für Brunnen in Kambodscha sammelte, haben meine Leserinnen und Leser Geld für insgesamt 17 Brunnen gespendet – ich war hin und weg! (Demächst könnte es wieder mal soweit sein, dass ich um Spenden bitte… aber das Projekt braucht noch Zeit!)

10. Was ist „Deiner bescheidenen Meinung nach“ der größte Fortschritt, die größte Verbesserung innerhalb der Menschheitsgeschichte?

Ernsthaft: Die Formulierung der Menschenrechte und die Einführung des Sozialstaats.

Nicht ganz so ernsthaft: Blogs!

***

Nun soll man zehn neue Fragen an zehn Blogger/innen eigener Wahl stellen. Hardy hat schon eigene Fragen nicht geschafft, ich packe im Moment gar keine Fortführung, sorry. Muss ARBEITEN… aber natürlich lese ich gerne die Antworten anderer. Wer also mag, nehme sich die obigen Fragen einfach mit!

***

Mehr davon:

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Diskussion

Kommentare abonnieren (RSS)
27 Kommentare zu „10 Fragen – na gut, ich nehm das Stöckchen!“.

  1. immerhin hast wenigstens du es geschafft, die fragen kurz & knackig zu beantworten ;-)

    alkohol spielt in meinem leben übrigens keine rolle mehr, seit ich mal mit 22 beim umzug, mit dem die kirmes bei uns „eingeholt“ wird, von nem fahrenden auto heruntergefallen bin. als programmierer kann ich sowieso keinen trinken, höchstens mal im urlaub. mmaw hat mich jedenfalls noch nie betrunken erlebt.

  2. Ich fühl mich motiviert, Vilém Flusser in Sachen „Autor“ nachzutragen: da fetzt der Inhalt und die Sprache gefällt mir sehr – kein bisschen manieriert, ganz im Gegenteil! (mal ein Text? Das Denken vom Bett aus betrachtet)

  3. flusser – muss ich zu meiner schande gestehen- war mir bis eben kein begriff, aber nachdem ich deinen artikel und dann den wikieintrag gelesen habe, kommt es mir so vor, als wäre ich mit seiner denke durchaus vertraut mit meiner skurilen mischung von ra. wilson’s optimismus & umberto eco’s semiotik.

    wobei ich es ab einem bestimmten punkt mit der philosphie so gehalten habe wie mit der esoterik & dem tarot: ich hatte meine antworten und habe mich mehr ums praktische gekümmert, sprich das suchen aufgegeben und mich mehr auf das IST eingelassen.

  4. Kurz nachdem ich mich aus dem Bett katapultiert habe, mich pinkelig erleichtert und aus dem Nieselregenfenster geschaut habe, bei dir hier den passenden Artikel von Flusser gefunden habe, geht es wieder mit dem Leben…Und eh! Tut gut. Das „Stöckchen“, über dessen Annahme ich mich gewundert hatte, gefällt mir, Claudia und Hardy: Guten Morgen.
    Sonja

  5. @Hardy: Flusser war lange mein „Säulenheiliger“, so sehr hat er mich begeistert. Hab ihm auch eine Webseite gewidmet. Dort findet sich auch dieses Video, in dem er das Netz sehr originell voraus gedacht hat und sehr spannend über die Veränderung von privat/öffentlich spricht.

    Schade, dass er so früh gestorben ist! Hier noch ein Zitat, das ich einst gerne auf meine Webseiten schrieb:

    Arbeit,
    sei sie Tun oder Leiden,
    oder sei sie Tun und Leiden,
    macht unfrei,
    weil sie Mögliches verwirklicht.
    Nur wenn Tun und Leiden
    auf Automaten abgeschoben sind,
    …, nur im Feld des Potentiellen
    ist die Freiheit:
    nur wenn man projiziert
    anstatt zu operieren.

    @Sonja: wegen des Verrisses von „20 Fakten“ hast du dich gewundert, vermute ich.

    Ja, ich hab mich auch gewundert, dass ich auf dieses Stöckchen Lust hatte. Aber es ist halt schön konkret, nicht so abstrakt „sag mal was über dich!“. Im Konkreten ist man von der Schuld der „eitlen Selbstdarstellung“ gefühlt entlastet.. es hat ja jemand was gefragt! :-)

  6. @Claudia, ich versuche seit einiger Zeit eine Antwort darauf zu finden, wieso Dich das Bloggen und (immense) Kommentieren hier und dort so reizt, wieso es zur Lebensaufgabe wird. Und die ist es ja, rede Dich nicht raus!
    Meine Antwort, heute gefunden, besteht darin, daß das Dichbewegen im Netz Deine Art einer künstlerischen Tätigkeit ist! Man fragt ja Künstler auch nicht, wieso sie schier endlos Objekte, Bilder und Musik ect erschaffen. In dieser Tätigkeit sind sie einfach am Lebendigsten. Sie drücken sich aus. Kreativität als die eigentliche Würze des lebens.
    Kann man das so sehen?

  7. @claudia

    hey, beachte die reihenfolge: ich hatte zuerst mal deine seite konsultiert und dann erst wiki ;-)

    ich kann deine begeisterung gut verstehen, danke für den hinweis, man lernt ja nie aus.

    ansonsten sehe ich natürlich den unterschied zwischen 20 fakten und den 10 fragen ähnlich, das eine gibt narziß in uns eine große bühne, bei den 10 fragen fand ich #2 zb. großartig und die passende startrampe, um endlich mal mein lieblingszitat aus „gespräche mit seth“ abzufeuern …

    das ist aber auch eine frage, wer das stöckchen wirft und bei ben_ konnte ich per se nicht widerstehen: als sein führerscheinphoto hier im hause rumging, haben eigentlich alle gesagt: „hardy????“. wobei, wie gesagt, mein aktueller look eher „saddam aus dem rohr gezerrt ist“ und ich mal dringendst diesen bart wieder scheren müsste ;-)

    ben ist mir doch sehr ans herz gewachsen und hat mir mit seiner art einiges sehr viel leichter gemacht.

    @sonja

    18:20. guten morgen zurück ;-)

    @gerhard

    [..] „Deine Art einer künstlerischen Tätigkeit“

    ich habe das gestern andernorts gesagt: was wissen wir schon, für was das gut ist. das werden leute in 20, 30 jahren wissen, die drauf gucken und es verstehen, das einzuordnen. wir sollten alle „unbescheidener“ werden, und unser licht nicht so unter den scheffel stellen.

    natürlich ist das „kunst“, wenn wir kunst als was verstehen, das damit zu tun hat, das man aus seiner eigenen gedankenleistung heraus etwas schafft. wahrscheinlich wäre „kreativität“ das rechte wort, schon okay, aber – so etwas wie einen blog zu führen und zu gesprächen beizutragen ist definitiv „besser“, als die BLÖD zu lesen und dann parolen untr posts abzusondern ;-)

  8. @Gerhard: ja warum nicht? Immerhin hab ich sogar ein „Kunst-Abitur“ :-))

    Ich sehe das einerseits als Selbstausdruck, andrerseits aber auch als Teilnahme am „großen Gespräch“ aller über alles. An der politischen Willensbildung möchte ich auch mitwirken, indem ich blogge, was ich zu vielem denke, gelegentlich Petitionen zeichne und täglich bemerkenswerte Artikel weiter melde. Deshalb auch die Antwort auf Frage 4.

    „Lebensaufgabe“ würde ich nicht sagen, eher „Leben“…

    Im Gartenblog kann man aber doch sehen, dass es für mich auch noch ein Offline-Leben gibt. Und als Dienstleisterin kümmer ich mich sogar mit Freude um Blumenkübel! :-)

  9. @Hardy: wenn du so weiter machst, bringst du mich glatt dazu, auch noch meinen Senf zu „Gespräche mit Seth“ zu posten! :-)

  10. claudia,

    man könnte ja über „seth“, die „entität“ dahinter, ob so was „ernst“ zu nehmen ist usw. usf. zur not trefflich streiten – was wir zwei wahrscheinlich gar nicht erst tun müssten – am ende bleibt bei mir der seit 25 jahren anhaltende eindruck, daß da etwas (wie er ja sebst so schön sagt) zu den vielen „entitäten“ in mir gesprochen hat, denen es egal ist, was ich darüber „denke“.

    sie, der „seelencluster“, haben/hat es verstanden und sind offensichtlich ungemein im frieden mit sich selbst und mir ;-)

    mein ego fand sich damit ab, daß es ein „schöner lügner“ ist und ich habe aufgehört (s.o.) nach antworten zu suchen, die doch schon lngst in mir drin waren.

    ist aber wahrscheinlich wie „illuminatus!“ von ra. wilson, der eine kommt in die „halle der gefahren“ und endet als verstörter hacker an einem baum, der andere kommt als kichernder idiot oder als narr, so wie das tarot ihn versteht, heraus.

    es ist der „erleuchtung“ ja egal, wie wir sie erlangen ;-)

  11. @Claudia, kannst Du noch einmal ausführen, was Du mit „Teilnahme am “großen Gespräch” aller über alles“ meinst? Das ist doch rein technisch nicht möglich! Und da ja Geschriebenes oft mißverständlich ist oder unzureichend (tief) gelesen wird, wie ich oft genug schmerzlich im Beruf und auch sonst erfahre, wäre das eine 2. Hürde. Die dritte Hürde wäre die Präsenz des Adressierten vor Ort des Geschriebenen: Wie oft hast Du wohl einen umfangreichen Kommentar geschrieben, der nicht einmal bemerkt wurde geschweige denn gelesen?
    Ich selbst in meiner geringen Kommentiererei habe sicher schon hunderte Male „gegen die Wand geredet“ – words lost in space. Ungelesene, isolierte,gestrandete Worte.

    Was meinst Du zu diesen 3 Punkten?

  12. @Gerhard:

    indem ich blogge, kommentiere, meine Meinungen und Ideen beitrage, meine Gefühle ausdrücke – von Empörung bis Freude – indem ich weiter melde, was ich spannend und bemerkenswert finde (Twitter, Friendfeed, gelegentlich FB und G+) nehme ich an der öffentlichen Meinungs- und politischen Willensbildung teil.

    Das ist ein Teil meines Lebens, ist Selbstausdruck, ist (für mich) sinnvolles Tun, da es mich in Kontakt mit der Welt bringt und umgekehrt, indem ich aus dem bloß Privaten („Idiot“= griech. „Privatmensch“) heraus trete, mich mit-teile, mich über die Belange des Gemeinsamen austausche.

    Die Welt entwickelt sind entlang an all diesen Äußerungen der Vielen – vom kleinsten Kommentierer bis zum mächtigsten Lobbyisten. Gemeinsam sind wir „das große Gespräch“ über die Welt und wie sie sein sollte. Und je nachdem, wie sich das Begehren und Ignorieren, das Aktiv-werden und passiv-konsumieren der Vielen zu einem Thema jeweils „konfiguriert“, kommt dann eine Veränderung, eine Entwicklung heraus, die mir mal passt und mal nicht.

    Schließlich bin ich nur ein Stäubchen in der Masse… aber immerhin mit mehreren Blogs, mit diversen anderen Kanälen und vielen, die mich aus 18 Netzjahren kennen und mir trauen, ein klein wenig „dickeres“ Stäubchen. :-))

    Auch schon vor dem Netz war ich nicht allein mit Beziehung, Konsum, Hobby und ein paar Freunden glücklich, sondern immer wieder Teil kleiner und größerer Bewegungen, die in dieser Gesellschaft einiges bewegt haben.

    Es geht nicht um „Effektivität“ eines einzelnen Postings, sondern um eine Haltung zur Welt: kontinuierliches Einmischen im jeweiligen Rahmen der eigene Möglichkeiten – und noch nie waren diese Möglichkeiten so groß wie heute in Zeiten des Internets!

  13. Schönen Dank für Deine Erklärung. Das klingt alles organisch und überzeugend, sodaß ich nichts anzufügen habe. Kann aber gut sein, daß ich irgendwann wieder auf dieses Thema zurückkomme.

  14. Ich bitte darum! :-)

    Fast war ich schon ein bisschen bedrückt, dass du mich zu so einer leidenschaftlichen Selbstvermittlung motiviert hast – und dann einfach schweigst!

  15. @Claudia, wenn ich schweige, dann wie in diesem Fall, weil ich anhaltend versuche zu verstehen. Du schriebst eine Reihe von Sätzen und ich dachte einige Zeit darüber nach: Was bedeutet das im Einzelnen?
    Und dann wollte ich auch noch darauf antworten, allerdings auf eine Weise, die nicht Momentanscharakter hat. Herausgekommen ist nur ein kleines Dankeschön, weil ich zu mehr eigentlich nicht in der Lage bin. Deine Welt und Dein Denken und Fühlen kann ich eh nur begrenzt, von aussen, verstehen. Immerhin verstehe ich jetzt ein wenig mehr.

    Irgendwie schön, daß meine Anfrage an Dich solch eine Bedeutung hatte!

  16. wenn ich mich mal kurz einmischen darf ;-)

    [..] nicht Momentanscharakter

    ich denke, genau das ist der grundlegende fehler, wenn man darüber nachdenkt, wozu man das alles macht, weil sich dahinter der vrsuch verbirgt, etwas für die „ewigkeit“, etwas „wichtiges“ zu fabrizieren.

    sorry, aber nur menschen, die sich selbst und ihre bedeutung überschätzen, sind für diese art selbstunterwerfung unter eine nur gedachte (projezierte) autorität des „richtigen“ bereit.

    ich fand claudias „staubkörnchen“ da oben sehr sympathisch und hatte vergnügen an dem „dickeres“, weil man, wenn man selbstironisch genug ist, diese fähigkeit auch bei anderen zu erkennen vermag: yep, wir sind nur „körnchen“, wir „plappern“, wir nehmen teil an einem „großen geschnatter“ … aber, wenn wir es nicht tun, tun es „die anderen“.

    deshalb bin ich froh, daß claudia es tut. deshalb mache ich es. weil wir vielleicht möchten, daß „da draussen“ auch das einfach nur menschliche statt des posenhaften zur kenntnis genommen wird.

    wir könnten auch einfach die klappe halten und den, der nach etwas menschlichem, dem ausdruck einer schwäche, nach fragen statt nach antworten sucht, mit sich alleine lassen.

    just my two cent.

  17. @Hardy, ich tue mich schwer, Deine Worte zu verstehen. Vielleicht kannst Du es nochmal ausführen?!

    Unter Vermeidung des „Momentanscharakters“ meinte ich, schnell hingeworfene Sätze zu vermeiden. Ich möchte mein Geschriebenes zumindest nochmal anschauen, bevor ich es losschicke. Damit mein Geschriebenes auch Sinn macht, sollte ich meinen Gefühlen und Gedanken auf den Grund gehen. Sonst bleibe ich im Ungefähren oder auch genannt „Oberfläche“.

    Deshalb formuliere ich hier Comments oft noch um…oder schicke sie dann in letzter Konsequenz sogar nicht ab. Das Letztere ist schon recht oft geschehen.
    Das ist eben meine Herangehensweise. Deshalb wollte ich nicht vorschnell auf Claudias ehrliche Antworten mit schnellen Sätzen daherkommen. Ich fand ihre Sätze recht aussagekräftig und ganz besonders.

  18. Lieber Gerhard, ich glaube, in dieser konstruktiven und angenehmen Welt des bloggens, in der wir uns bei Claudia befinden, können wir auch mal auf „senden“ drücken, ohne das wir die Anwartschaft auf den Nobelpreis zu erfüllen meinen. Für mich ist und bleibt das Nicht gefeilte, das Unkorrigierte: das Ehrliche, das Authentische. Auch mit Rächtschraibfeler :)

    „Es geht nicht um “Effektivität” eines einzelnen Postings, sondern um eine Haltung zur Welt“

    Ich glaube, das in blogs der Kommentaraustausch eine ganz wichtige Rolle spielt, weil Positionen in und zur Welt dargestellt werden und nur Kommentare einem persönlich weitere Orientierung darin geben.

    Es sind eigentlich mehr die „bloguntertitel“, die m.E. nach viel über den blogschreiber und seine Intention aussagen:

    “ Vom Sinn des Lebens “ – diese ureigene Frage im Alleingang zu beantworten, erschiene mir als unmöglich, ist sie ersteinmal gestellt. Und diese kann „im Buchstabenglück“, in dem nun möglich gewordenen großen diskurs des www vielleicht erst aufzeigen, welch große Vielfalt und Bereicherung in dem Nachspüren dieser Frage zu finden ist.

    Wie wichtig das bloggen und auch Entwicklungen für den Schreibenden ist, lässt sich nicht nur aus Claudias Untertitel ersehen, sondern auch aus dem ehem. Untertitel von Thinkabout:
    „Mein Schreiben – mein Atmen“.

    Das empfinde ich manchmal auch so und dem wäre eigentlich nichts hinzuzufügen, trotzdem tue ich es:

    „….kommt dann eine Veränderung, eine Entwicklung heraus, die mir mal passt und mal nicht.“

    Die, die mir passt, ist eine Bestätigung. Sie ist schön und tut mir gut, für die, die mir nicht passt. Die, die mir nicht passt, gibt mir die Frage auf: Wer liegt hier eigentlich falsch? Ich – oder die restlich Welt?

    Es gab und wird sie immer wieder geben, Zeiten, in denen diese Frage sich jeder hätte selbst öfter stellen sollen. Nun haben wir die Möglichkeit dazu und sollten sie auch nutzen. Und viele tun es.

    Diese Chance des Austausches ist eine in dieser Form und Vielfalt noch nie dagewesene Möglichkeit, nach einem eigenen Standort Ausschau zu halten, ihn zu revidieren oder zu festigen, um ihn dann vielleicht auch mal im realen Leben umsetzen zu können.

    Vieles, ist uns ja nicht von Geburt aus implementiert.

    Denn es geht:
    „…..um eine Haltung zur Welt“

    Und diese, meine persönliche Meinung, steht nun wieder hier, um sie zu revidieren oder zu festigen. Denn selbst nach “ 2 Schritten nach vorn, und EINEM zurück „, bleibt ein Schritt nach vorne. Aber gehen, muss ich schon selbst.

  19. gerhard,

    während du überlegst, ob das, was du schreibst, nun etwas ist, was dir mal von der „ewigkeit“ vor die füße geworfen werden könnte, ist mir das komplett egal. ich „werfe“ alle sätze so schnell „hin“, wie ich sie denke.

    das was ich sage ist eben das, was ich sage. nicht das, wovon ich denke, jemand anderes erwarte es so oder so von mir. wenn es für mein gegenüber keinen sinn macht, okay, dann muss ich halt damit leben.

    die alternative ist der versuch, es jemandem „recht zu machen“. sich selbst so lange zu korrigieren, bis man das gefühl hat, es habe jetzt „bestand“, ist die unterordnung unter eine nur projezierte „norm“.

    nur, es gibt nichts „richtiges“.

    ich lese ja auch ab und an, was ich gerade geschrieben habe, weil meine linke hand nach-humpelt und manchmal meinem gehirn vorgauckelt, sie habe eben „a“ oder „e“ gedrückt, der buchstabe aber in wirklichkeit fehlt. mein versuch, mich nicht zu „blamieren“, beschränkt sich also auf rechtschreibung und das setzen korrekter kommata …

    aber nicht im beschneiden meiner gedanken, bis sie irgendwo ‚reinpassen. ich denke nicht mehr darüber nach, ob es für den anderen sinn macht oder nicht. was weiss ich, was für den anderen „sinn macht“?

    macht überhaupt etwas „sinn“, wenn der andere in der regel vielleicht gar nicht darauf angelegt ist, diesen sinn auch zu verstehen? sender empfänger modell …

    an der stelle verstehe ich jedenfalls, was vergebene liebesmüh‘ ist und höre auf mich zu „bemühen“.

    sprache ist ja kein amerikanischer film, in dem dem letzten leser erklärt werden müsste, wie er das zu verstehen hat.

  20. menachem,

    so können zwei menschen unterschiedliches formulieren – und das selbe meinen ;-)

    blogposts sind keine „aufsätze“. es gibt niemanden, der das recht hätte, „noten“ zu verteilen – nur die anmaßung, „das andere“ zu verwerfen, um das eigene „zusammenzuhalten“, sprich sich nicht in einer erkenntnis „auflösen“ zu müssen, weil man – g*ttbewahre – etwas dazulernen könnte.

    dabei ist doch, das hast du schön formuliert, der sinn dieser ganzen sache, etwas vom anderen (besser verstehen) zu lernen, weil man sich über das „andere“ bewusst wird statt sich im „eigenen“ einzumauern.

    wenn wir immer lange nachdenken sollen, was für den anderen akzeptabel/verstädnlich ist, haben wir uns schon „verbogen“.

    dabei ist es oft das persönliche und nicht das politisch/kulturell abstrakte, was uns bereichert. fensterreden kann jeder halten, der auch einen aufsatz hinbekommt.

    blogs und deren kommentare sind aber nun einmal keine meinungsentsorgungsanstalten, sie sind eine einladung zum gespräch ;-)

  21. „…sie sind eine einladung zum gespräch ;-)“

    Lieber Hardy, ich bin mir nicht sicher, ob ich diese hohe Kunst anzuwenden weiß. Ich versuche es und bedanke mich sehr, für deine Einladung zum Gespräch.

    Dabei möchte ich nochmal auf die „bloguntertitel“ zurückkommen. In meinem habe ich gewählt: Schnipsel-Sammlung.

    Diese „Schnipsel“, so glaube ich in dem nächtlichen Diskurs, sind mein Versuch, aus den vielen Facetten und Einzelelementen eines Menschen irgendwann ein Bild zusammenstellen zu können, dass ich in seiner Wirkungsweise und Gesamtheit zu verstehen vermag. Ein irrelevanter, aber ich glaube, verständlicher Wunsch.

    Wie darf ich deine “ hermetische Garage “ verstehen?

    Ich würde deine Interpretation dazu gern kennenlernen, weil:

    ich glaube, dass wir alle so viele und verschiedene Wege beschreiten, um dennoch das gleiche Ziel zu erreichen. Die Schwierigkeit glaube ich liegt darin, dass wir von anderen Punkten und über unterschiedliche Wege dorthin starten, um letztendlich doch an dem Ziel anzukommen, dass die gleiche „Überschrift“ für uns ALLE trägt.

    Insofern ist vielleicht nicht so wichtig, was der Andere von und über uns denkt, aber „WAS“ er denkt.

  22. menachem,

    die hermetische garage ist genau das: ein hermetischer, unaufgeräumter ort, der einen quichotte beheimatet, der sich selbst als „quixiot“ – als kichernden idioten – begreift, einen „hinterwäldler“. was natürlich einerseits die summe aller denkbaren koketterien und andererseits einen guten ausgangspunkt für’s dazulernen abgibt ;-)

    [..] andere Punkten und … unterschiedliche Wege

    claudia ist über meine 200. post gestolpert, die vorträge von timothy leary, robert a. wilson enthielt, und entdeckte gemeinsame ausgangspunkte oder erfahrungen. die wege sind natürlich unterschiedlich, sie ist zb. vegetarierin, ich wurde gestern mit einem deliziösen steak bekocht. sie liebt das lesen von texten, ich höre gerne stimmen aus dem radio zu. wenn ich mich die blogroll entlang hangele, entdecke ich viel lyrik … die habe ich in den 20ern aufgegeben und die einzigen „verse“ von mir hinterlasse ich auf von frank farian produzierten schallplatten einer trierer ndw band …

    [..] schnippsel

    damit kann ich mehr als gut leben, weil es nicht diesen anspruch hat, als ganzes daher zu kommen, um den zusammenhang zu den posts da oben herzustellen: ich tue mir eher schwer damit, wenn blogger so tun, als hätten sie verstanden, wie das alles so zusammenhängt und was man anderen raten sollte, damit sie es auch verstehen ;-)

    was ich verstanden habe, sieht im wesentlichen so aus, daß mir bewusst ist, daß ich zu jedem xbeliebigen punkt „dumm“ bin und mit ein bißchen glück einen moment später „schlauer“, weil ich was dazu gelernt habe, was ich eben noch nicht wusste. woher das kommt, ist mir dabei relativ egal, für mich sind halt radio features stete quelle der „erleuchtung“.

    was ich auch verstanden habe ist, daß man als mensch irgendwann tot umfällt, ohne auch nur ansatzweise „alles“ verstanden zu haben, weil es einfach zu viel – vor allem aber keinen „index“ gibt, keine straßenkarte, keine orientierung. nur „konventionen“ und menschen, die für sich beanspruchen, diese für möglichst alle zu definieren.

    mit beidem tue ich mir sehr schwer ;-)

    [..] was der Andere von und über uns
    [..] denkt, aber “WAS” er denkt.

    die frühere managerin von mtv-europe hat sich zur sterbebegleiterin „umschulen“ lassen und ein buch über ihre gespräche herausgebracht. was vielen sterbenden gemein ist: sie stellen überrascht fest, daß sie eigentlich nicht ihr eigenes leben gelebt haben, sondern immer nur eines, von denen sie dachten, andere erwarteten es so von ihnen …

    vor zwei wochen habe ich einen alten freund wiedergetroffen, dessen bilder ich bei mir poste. wir haben über diesen satz gesprochen und uns „abgeklatscht“. es sieht so aus, als hätten wir beide es hinbekommen, diesen satz nicht in unser vermächtnis an die welt zu schreiben … vielleicht, weil es uns im grunde egal ist, was andere von uns denken und wir eben „unser ding“ machen.

    na gut, vielleicht habe ich das mal wie vieles andere von ihm gelernt, weil ich zur rechten stunde verstanden habe, daß es okay ist, etwas von einem anderen anzunehmen, weil man den unterschied des „eigenen“ zum „anderen“ versteht. was ein großes glück ist, weil man ja eher dazu neigt, das „eigene“ zu wichtig zu nehmen und so den ganzen spaß verpasst.

    [..] die gleiche “Überschrift”

    das tragische ist: jeder würde sie anders interpretieren …

    jeder hat halt unterschiedliche dinge gelernt, die worte besitzen andere bedeutungen. jeder füllt sie mit seinem kontext, seinen eigenen erfahrungen auf. die dinge, die vielleicht von relevanz wären oder eine gute „überschrift“, sind leider nicht „übersetzbar“.

  23. @Hardy, ich beziehe mich jetzt auf Dein Posting von 00:57.
    Du schreibst: „das was ich sage ist eben das, was ich sage….wenn es für mein gegenüber keinen sinn macht, okay, dann muss ich halt damit leben.“
    Und da ist eben mein Standpunkt, so verständlich wie möglich zu sein. Dabei rede ich nicht jemand nach dem Schnabel, sondern versuche, Schwerverständliches oder krumm Formuliertes so zu korrigieren, daß es lesbar wird. Daß dieses Vorgehen auch diverse Nachteile mit sich bringt, ist mir schon klar.
    Dann sagst Du: …nur, es gibt nichts “richtiges”.
    Etwas Richtiges an sich gibt es sicher nicht- d‘accord. Du meinst vermutlich AUCH den Fakt, daß man zu unterschiedlichen Zeiten ganz anders auf ein Posting antworten könnte als man es dann letztlich getan hat. Wenn Du das meinst, dann kann ich das nur bestätigen. Sehr oft hatte ich zu einem späteren Zeitpunkt eine „andere Meinung“ als das, was ich als erste Entäusserung hingeschrieben hatte . Aber zumindest hatte ich es so hingeschrieben, daß ich hinterher (und vielleicht andere) wissen können, was ich meinte. Dieses „Immer-wieder-einen-anderen-Standpunkt-einnehmen-können“ ist richtig.

    „ich denke nicht mehr darüber nach, ob es für den anderen sinn macht oder nicht. was weiss ich, was für den anderen “sinn macht”?“
    Sicher ist das so: Man kann nicht jeden Mitmenschen mit seinen Gedanken erreichen. „Wir ticken alle anders“. Mein Ehrgeiz (oh, ich weiß, ein verpöntes Wort) ist aber, so genau wie möglich zu formulieren, sodaß allein von der Sprache her meine Sätze verstanden werden können. Dabei bin ich natürlich Amateur, aber ich bemühe mich.

  24. In beiden letzten Kommentaren finde ich mich wieder. Im Sinne der Mengenlehre, als Teil der Masse. Dort, wo ich eigentlich nie sein will, mich aber gut aufgehoben fühle.

    Und nun hardy, hatte ich mir gerade mal wieder ein Bild gemalt, fast fertig, und du platzt mit deinem Kommentar darein und ich kann wieder von vorne anfangen. Es ist wie bei Siysiphus :) Euch beiden, lieben Dank, auch besonders dafür, das ihr in einer Art geschrieben hat, die mein Denken erreicht.

    Auch ich habe viele Jahre darüber nachgedacht inwieweit mein Leben einer Fremdbestimmtheit folgt und ob „ich“ das wirklich bin und sein will.

    Mit deinem Kommentar hardy, kann ich mich für heute damit einverstanden erklären, dass ein Großteil meines Lebens einer Fremdbestimmtheit folgte, indem ich in mir gesetzte Erwartungen zu erfüllen versuchte.

    Ich brauche die Struktur, den Tritt in den Arsch, Termine, Verantwortung…. Es liegt mir nicht, all dies aus meinem eigenen heraus so zu motivieren, dass es zu etwas wirklich guten führt.

    Trotzdem glaube ich, genügend Raum für mich darin zu finden, Eigenes zu leben. Und mehr will ich doch garnicht. Die Suche nach der eigenen Mitte, die nur gefunden werden kann, wenn die Extreme links und rechts davon, zumindest für mich, in Sicht waren. Anderen reicht das nicht. Sie müssen sie erst durchleben.

    Ja, eine gesamte gute „Überschrift“ werden wir nicht finden. Schade. Aber gute Untertitel, vielleicht sind sie, das Salz in der Suppe.

  25. Wow, hier hat sich ja allerlei getan! :-)

    Ich finde, es gibt beim bloggen kein „richtig“, sondern halt verschiedene Herangehensweisen. Die bedächtige Art von Gerhard verstehe ich gut, geht es mir doch auch beim Schreiben darum, möglichst verständlich zu sein. Und ich will gelesen werden, deshalb bemühe ich mich, nicht abzuschweifen, befreie Absätze von überflüssigen Füllwörtern, streiche auch mal einen schönen Satz/Gedanken, der einfach nur vom Thema weg führt…

    Aber ich verstehe auch das „spontane Schreiben“, das nicht darauf schaut, ob Lesende nun geduldig genug sind. In den vielen Schreibkursen, die ich als Teilnehmerin und als Leitende schon erlebt habe, wird das auch immer wieder gerne geübt, um „in den Fluss zu kommen“…

    Weiter ist es eine Frage der Schreibpraxis, was für Texte heraus kommen bzw. ob diese als „schnell hingeschrieben“ oder „ausgewogen und überdacht“ rüber kommen. Wer viel und seit Jahrzehnten schreibt (wie ich), dem fließen auch „druckreife“ Texte schnell in die Tasten – einfach weil man sich ausführlich mit all den Details des Schreibstils befasst hat und es dann eben ins Hirn „eingefleischt“ ist, was man selbst als „passenden Stil“ empfindet.

    @Gerhard: von dir hätte ich dennoch gerne auch die „weniger perfekten“ Kommentare! :-)

    Heut vormittag hab ich nicht viel an Schreibstil und „potenzielle“ Leser/innen gedacht, als ich das langweiligste Posting seit je hier verfasste, das auch noch ellenlang geraten ist! Ich wollte einfach aus meinem Alltag der letzten Wochen erzählen – Euch erzählen, Fremde lesen das hochwahrscheinlich echt nicht durch! :-)

    Macht ja nichts…

  26. @Claudia, danke fürs „bedächtig“, das klingt wie alterskrumm“, haha;-)
    Ich übe mich halt gerne im Formulieren und mag das schnelle Herausschleudern nicht so sehr. Chatchat sagt man wohl im Amerikanischen, wenn man auf der Straße eine unverbindliche, schnelle Unterhaltung führt.
    Ich verspreche, „fertige“ Kommentare ab jetzt nicht mehr zu löschen, sondern auch tatsächlich abzuschicken…und auch uneditierte, wie diesen Comment jetzt, zu verfassen.
    Deinen ach so langweilgen Artikel hatte ich gelesen und für gut befunden. Das ist unser aller Brot in diesen Zeiten.

  27. gerhard,

    ich tue mir halt mit dem „verständlich“ schwer.

    einerseits ist meine welt voller „zeichen“ (im sinne der semiotik eines umberto eco), von denen mir bewusst ist, daß ich deren kenntnis oder verständnis mit nur wenigen teile. das war in der zeit vor dem internet, als ich noch in hptisch greifbaren menschen badete, noch viel dramatischer, weil ich partout keinen fand, mit dem ich mich über die dinge unterhalten konnte, die ich so las.

    es gab einfach keinen, mit ausnahme des oa. freundes, mit dem ich mich über die französische revolution oder die weimarer republik etwa hätte unterhalten können. wobei wir wuns eher über gute amerikanische undergroundcomix etwa als über geschichte unterhielten.

    das änderte sich mit dem internet und dem ersten spiegelforum unter compuserve dramatisch. plötzlich hatte ich all die klugen leute, konnte mich an ihnen „messen“ und mich selbst „verorten“. was ich aber auch nur konnte, weil ich von anfang an den ‚raushängen liess, der ich war. mein erstes posting begann mit „hail hail rock’n’roll, deliver us from the days of old“, einem chuck berry zitat ;-)

    auf der anderen seite lebe ich in einem universum, das von psychedelischen drogenerfahrungen geprägt ist. wenn man auch nur einmal lsd genommen hat, verstanden hat, daß das eigene gehirn ein radio ist und der sender, auf den man eingestellt ist, nur _eine_ frequenz ist, ist man „mutiert“, sprich man hat etwas erfahren, was einen in zukunft von den anderen menschen trennt. [ich empfehle an der stelle gerne „the substance“, eine wirklich brauchbare doku].

    und, das ist wahrscheinlich der entscheidende faktor: ich bin seit fast 30 jahren programmierer und, naja, dieses denken in rein auf’s rationale reduzierte mutiert eben auch. ich neige dazu, dinge _festzustellen_, die andere mit einem emotionellen inhalt „aufladen“, das gesagt „aggressiv“ empfinden … für mich war es nur eine feststellung und ich hoffe, du verstehst das da oben geschriebene als genau das: eine feststellung. keine wertung. die dinge sind so, wie sie sind, da kann ich mich nicht groß drüber aufregen, ich kann sie nur akzeptieren und verstehen lernen, bis ich sie am ende als programm abbilden kann ;-)

    ich hoffe, das hilft ein wenig, meinem hang zur „unverständlichkeit“ mehr sinn abzugewinnen: ich mag mich, auch rein alterstechnisch, einfach nicht mehr „anpassen“ oder den versuch unternehmen, „gemocht“ zu werden.

    mögen müssen wir uns eh zuerst mal selbst, bevor wir andere mögen können …

    @menachem

    ich habe, bevor ich das blogstöckchen claudia an den kopf geworfen habe, bei mir zuhause ein längeres zitat aus „gespräche mit seth“ gepostet, das mir wichtig ist: alle ist so, wie es ist, „okay“. wie wir leben, was wir denken, wie wir uns verhalten, ist nur „spiel“. es gibt keinen grund, etwas „schändlich“ daran zu finden, nicht der „leader of the pack“ zu sein und nur „begleiter“ oder jemand, der „zum jagen getragen“ werden muss.

    mir hat es größere probleme bereitet, früher einer dieser „arschtreter“ gewesen zu sein. darauf habe ich – auch vor zwei wochen – einen anderen freund, den ich am selben tag getroffen habe, angesprochen und ihn gefragt, ob ich nicht eine furchtbare nervensäge mit meiner antreiberei gewesen bin. er hat mir absolution erteilt und bemerkt, daß es viele dinge nicht gegeben hätte, wenn ich nicht so eine nervensäge gewesen wäre.

    beides bedingt sich: der der treibt und der der mitgeht, beide brauchen einander. ich kann niemandem einen vorwurf machen, daß er nicht von alleine darauf kommt, das eine oder andere zu tun. und niemand mir einen, daß ich ihn dazu gebracht habe, einen verein zu gründen oder eine zeitung zu machen.

    menschen sind sehr unterschiedlich und genau das ist gut ;-)

    @claudia

    [..] ich will gelesen werden

    ich will es nur aufschreiben.

    mein amerikanischer „blutsbruder“ zb. führt einen blog, mit dem er es gerade mal auf drei postings gebracht hat, wobei der letzte sehr deprimierend war und uns hier ein bißchen in unruhe versetzte. als ich mit ihm drüber sprach, sagte er genau das: er rede halt mit sich selbst, um sich „bewusst“ zu werden. ganz so mutig wie er bin ich nicht.

    ich will natürlich auch gelesen werden, aber nicht um etwas zu „sagen“, große weisheit zu verteilen, eine „rolle“ zu spielen in diesem bloggospärending. ich will vom richtigen gelesen werden, der die „zeichen“ sieht und sich freut, daß er/sie nicht alleine ist. meine längsten internetfreundschaften sind nun 20 jahre alt. auch weil etwa einer mal froh war, daß ich die dinge sage, die er sich nicht traute und die es ihm erlaubten, sie auch zu sagen.

    ansonsten habe ich ja nichts „mitzuteilen“, von dem ich denke, daß der planet was von mir lernen könnte, was jemand hilft, ihn besser zu verstehen. es reicht mir schon, wenn sich jemand nicht „alleine“ fühlt und … zur not … auch zum schluss kommt, daß er schlauer ist als ich ;-)

    das ist – für mich jedenfalls – ein fortschritt. ich schreibe auch, seit ich denken kann, und habe das früher anders gesehen. ich wollte etwas (mich?) mitteilen. heute gehe ich nur noch „spazieren“, setze meine kleinen zeichen und freue mich, wenn sich jemand findet, der auf das eine oder andere „anspringt“.

    wofür das gut ist? keine ahnung, es wird sich schon jemand finden, den das eine oder andere freut. aber ich lege es nicht darauf an ;-)

    deine „langweilige“ post habe ich auch gelesen, aber jetzt muss ich – nicht jeder tag ist geburtstag – wieder selbst kochen … ich verrate nicht was ;-)

    keine fehlerkorrektur. fehlende a’s und e’s bitte selbst einfügen, meine linke macht eh, was sie will und es ist nur so heruntergeschrieben.