Ein paar Mitlesende wissen, dass ich seit längerem vorhabe, das Digital Diary endlich zu modernisieren. Unter der Haube ist alles up to date, doch was die Optik und die Strukturen angeht scheitere ich bisher an zu unklaren Wünschen bzw. daran, zuviel gleichzeitig zu wollen.
Dieses Blog ist immerhin nicht irgend eines meiner Webprojekte, die über die Jahre kommen und gehen, sondern das Zentrum meines persönlichen Schreibens, der bleibende „ruhige Ort“ im Auge des Orkans, den ich um mich herum in den Weiten des Netzes und der Welt wahrnehme. Deshalb hab‘ ich mich hier nie um die wechselnden Moden im Webdesign gekümmert, sondern im Gegenteil wert darauf gelegt, dass es „immer gleich“ aussah, wenn auch die Technik sich änderte: von den einstigen „Rahmen“ (Frames) über SSI (Server Side Includes) hin zum führenden Blogscript WordPress, das ich erst ab 2006 benutze.
Seitdem aber wegen der vielen Tablets und Smartphones wieder Veränderungsbedarf besteht, wuchs meine Bereitschaft, das mittlerweile doch recht altertümliche Erscheinungsbild zu verändern. Ich schaute mir hunderte „Themes“ an, um mich inspirieren zu lassen, doch merke ich, dass ich mich nicht mit einem „Sprung ins ganz Andere“ anfreunden mag. Es wird also im Prinzip gleich bleiben, nur größer, im Detail moderner, zugänglicher – naja, so ungefähr halt. :-)
Solange ich da nicht wirklich zu Taten schreite, sondern mich in Vorüberlegungen verzettele, mache ich mich wenigstens an eine langweilige „Ordnungsarbeit“: ans Umsetzen vieler uralter Blogpostings, die noch in alten Technik-Formaten rumdümpeln. Keine kreative Arbeit, sondern stumpfes kopieren, neuen Artikel erstellen, altes Datum eintragen, eine Kategorie wählen, auch mal ein Stichwort vergeben – seufz….
Mittlerweile bin ich bis Mitte 2003 rückwärts voran gekommen. Wer mal auf die Gesamtübersicht schaut, sieht, dass noch recht viel zu tun ist bis alles inkl. 1999 in der aktuellen Blogstruktur angekommen ist.
Der Blick zurück – demnächst als Plugin?
Zwangsläufig ist mit dieser Arbeit immer auch ein Blick in die Vergangenheit verbunden. 2003 – das heute bearbeitete Jahr – war das Jahr meines letzten Umzugs, das erste Jahr in meiner jetzigen Wohnung am Rudolfplatz. Etliche Artikel handeln von meiner Freude, endlich alleine zu wohnen, womit ich auch heute noch sehr zufrieden bin. Aber dass das nun schon ELF JAHRE her ist!!! Unglaublich, es kommt mir viel kürzer vor…
Alte Artikel lese ich nur bei solchen Gelegenheiten, wenns mal wirklich sein muss. Irgendwie empfinde ich eine Scheu, mein jüngeres Ich zu lesen – obwohl ich noch nichts angetroffen habe, was mir aus heutiger Sicht „voll daneben“ vorkommt. Dem Gefühl muss ich noch mal ein bisschen nachspüren, um es in Worte fassen zu können.
Als neues Feature wünsch‘ ich mir jedenfalls ein Plugin, das die Links „vor einem Jahr“, „vor fünf Jahren“, „vor 10 Jahren“, „vor 15 Jahren“ zur Verfügung stellt und beim Klick immer die drei Artikel-Titel rund ums aktuelle Datum anzeigt (also nicht ganz so trivial, dass man es mit WordPress-Bordmitteln hinbekäme!). Ich muss sie ja dann nicht lesen… :-)
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38 Kommentare zu „Erneuerungsdruck und Vergangenheitsbewältigung in einem 15 Jahre alten Blog“.