Persönlich stehe ich auf Texte und höre mir nur selten etwas an. Texte kann ich „scannen“, kann Längen überlesen, sowie schnell einschätzen, ob mir der Text etwas sagen wird. Das Aufkommen der „Video-Blogger“ und Podcaster hab‘ ich bemerkt, doch fehlt mir meist die Geduld für diese Formate. Insbesondere Podcast-Plaudereien, die ich versuchsweise anhörte, strapazierten oft meine Geduld bis ins Unerträgliche: Himmel, wann kommen die endlich zum Punkt?
Selber zu „podcasten“ erschien mir deshalb bisher nicht als Möglichkeit der Wahl. Meine Stimme ist ja leider keine saubere Radio-Stimme. Wenn ich mich mal höre, ist das für mich eher erschreckend: So fremd – und irgendwie komisch! (Ein erstes Interview im Radio zum Thema „unverbissen vegetarisch“ war sprachlich für mein Empfinden ein echter Flop: nuscheln, schwäbeln, hüsteln – ich war damals auch verdammt nervös, hoffentlich ist das jetzige, das heute im MDR gesendet wird, besser!)
Mehr Datendurchsatz im Audio-Format?
Warum mir nun „Podcasten“ doch wieder bedenkenswert erscheint: Ich schaffe es bei weitem nicht, alle spannenden Themen, die mir einfallen, auch wirklich zu Diary-Artikeln zu machen! Das liegt an meiner derzeitingen Arbeitsbelastung, aber auch daran, dass wirklich ANDERE Gedanken, die vom Gewohnten abweichen, aus meiner Sicht eine „ordentliche Ausarbeitung“ erfordern, zu der ich dann aus Zeitgründen nicht komme. Die Idee, für einiges Angestaute entlang an einer Stichwortliste einfach mal drauf los zu reden, hat schon was Abenteuerliches! Auch interessiert mich, ob ich es selber schaffen würde, ohne große Längen „auf den Punkt zu kommen“ – schließlich sollte das Ergebnis für ungeduldige Menschen wie mich anhörbar werden!
Die meisten ähnlich text-orientierten Leserinnen und Leser würde ich mit Podcasts nicht erreichen – aber vielleicht andere? HARDY, ein lieber Stammleser, schüttet mich immer wieder mit Audio-Formaten zu – er würde es vermutlich immerhin anhören.
Momentan habe ich nicht mal ein Mikrofon und kenne mich mit den Modalitäten des Aufnehmens noch nicht bzw. nicht mehr aus. Damit hab ich mal in den 90ern experimentiert, einen eigenen bös-kritischen Text eingelesen (schwäbelnder Tonfall, Konsonanten-Ausdrucksprobleme.. seufz…), ein paar (postmoderne Philosophie-)Sätze über INFORMATION mit einem Freund aufgenommen, spielerisch kollagiert – und mich dann wieder dem Schreiben zugewendet.
Aber wer weiß, vielleicht wage ich demnächst doch mal das „ganz andere Format“. Nicht irgendwie literarisch bemüht, sondern als lockere Rede. Wie im Blog eben…
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14 Kommentare zu „Audio-Formate, Podcasts und so – soll ich?“.