Heute sind verschiedene Artikel zum Thema „mangelnde Solidarität“ mit den Juden in Deutschland angesichts massiver antisemitischer Hetze auf diversen Demos erschienen. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Charlotte Knobloch, hatte dieses Fehlen in einer Rede beklagt.
Daraufhin bin ich mal auf die Seite des Zentralrats der Juden in Deutschland gegangen, bzw. habe das versucht: in der Absicht, eine freundliche Mail zu schreiben. Leider ist der Server down – vielleicht, weil das gerade zu viele gleichzeitig versuchen?
Also DOCH eine „Welle der Solidarität“, sozusagen ein Friendly DDOS, der die Webseite überlastet? Das hat mich interessiert, also hab ich nach der Adresse des Zentralrats gesucht und dort angerufen. Und JA, derzeit erhalten sie tatsächlich VIELE SOLIDARISCHE EMAILS!
Wie die meisten bin ich natürlich auch der Meinung, dass man israelische Politik kritisieren dürfen muss, ohne deshalb als Antisemit zu gelten. Was aber da an braunem Getöse von den Demos schallt, ist nun wahrlich keine einfache Kritik mehr, sondern antisemitische Hetze.
Der Kritik, wie sie vielfach gleich an so ein Statement angehangen wird (und sowieso ständig die Medien füllt) mag ich mich im übrigen grade nicht anschließen. Dieser altlinke Gestus: „im Zweifel immer gegen Israel und FÜR die armen unterdrückten Palestinenser“ ist mir angesichts der Ereignisse und mit ein wenig mehr Befassung mit dem Thema definitiv vergangen. Und nicht erst seit gestern.
Da schreibt zum Beispiel Detlef Esslinger im oben verlinkten SZ-Artikel:
„Im Gaza-Konflikt sind bislang 1300 Palästinenser sowie 56 Israelis gestorben; diese Verhältnisse deuten nicht darauf hin, dass Israel nur das tut, was landläufig unter „verteidigen“ verstanden wird.“
Hier wird Israel also vorgeworfen, dass nicht genug gestorben wird, weil ein effektives Raketenabwehrsystem das meiste vom Dauerbeschuss der Hamas erfolgreich abfängt. Gehts noch?
Für mehr Argumente in dieser Sache (auch zur immer gleich geglaubten und weiter gemeldeten Anzahl der Toten) hier nochmal zwei lesenswerten Beiträge, die ich schon neulich hier verlinkt habe:
Spirit of Entebbe: Ein paar Anmerkungen zur Lage. Der Text sei allen heftigst empfohlen, die derzeit Israel wg. der Gaza-Einsätze kritisieren. Er enthält auch Infos, die man nicht überall liest. Ergänzend dazu: Verhältnismäßig verhältnismäßig – was konkret sollten die Israelis denn tun?
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6 Kommentare zu „Friendly DDOS: es gibt DOCH ein Welle der Solidarität!“.