Claudia am 12. August 2014 —

Code rules: Das Follower-Chaos ist Ursache vieler #Gates

Nun ist #fappygate schon ein paar Tage durch, das Stadium der nachdenklichen Blogpost zum Thema „Wie gehen wir im Internet miteinander um“ ist erreicht. Ich verzichte hier darauf, die Geschichte des Großstreits auf Twitter nachzuerzählen, denn worauf ich hinaus will, hat nichts mit dem gegebenem Anlass zu tun, sondern gilt allgemein fürs „aneinander geraten auf Twitter“.

Juna schreibt dazu in ihrem Blogpost Marktschreier 2.0 oder Reden in Zeiten des Internet:

„Vielfach wird postuliert, Social Media begünstige Konflikte zwischen Menschen. Vor allem das auf 140-Zeichen pro Äußerung begrenzte Twitter steht nachhaltig im Verdacht, eine Art Empörungskultur zu katalysieren – soll heißen: Das schnelle, direkte, allen Internetnutzerinnen offen stehende Medium, das grundsätzlich alle Beiträge erst einmal gleichwertig nebeneinander existieren lässt, soll Streitereien und Missverständnisse fördern….

…Einem Medium die eigene Nutzung dieses Mediums vorzuwerfen ist allerdings ein wenig kurzgegriffen. Das Medium ist zunächst einmal neutral, oder auch: Soziale Netzwerke lassen eher selten aktiv Nutzer auf Nutzer los und genießen dann die Show. „

Juna besteht also auf der Selbstbestimmtheit des jeweils streitbaren Verhaltens, ruft zur Mäßigung und Achtsamkeit auf und verweist auf die Beschränktheit eines Mediums, in dem wir nur per Text kommunizieren und die Reaktionen des Gegenübers auch maximal als Text zurück bekommen. Würden wir in ein erschrockenes, beleidigtes, verängstigtes oder empörtes Gesicht sehen, würde es deutlich schwerer fallen, mal eben „nachzulegen“, nachdem wir erkannt haben, was ein locker dahin geschriebener Satz angerichtet hat.

Soweit, so bekannt. Auch der Gedankenreiter (der den Großkonflikt übrigens Punkt für Punkt chronologisch bespricht) schreibt in Vergiss nie, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt:

Wenn sich vor 20 Jahren zwei Menschen im Internet gestritten hätten, hätten andere die Beteiligten zur Mäßigung aufgerufen. Damals gingen die Menschen davon aus, dass die Kommunikation im und durch das Internet niemals die tatsächliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht ersetzen könne. Die gesamte nonverbale Kommunikation z. B. fehlt. Aber auch das geschriebene Wort könnte schnell missverstanden werden, wenn der Kontext nicht ersichtlich ist.

Und er appelliert an alle User:

„Erwachsene Menschen unterscheiden sich von Kindern dahingehend, dass sie sich ab und an auch ihrer Verantwortung bewusst sind und entsprechend handeln. Das Internet ist kein Vakuum und wir sind nicht alleine hier. Trolle sollten die Ausnahme, nicht die Regel sein. Hört auf, Öl ins Feuer zu gießen, und vergesst nie, dass auf der anderen Seite immer auch ein Mensch sitzt. Nicht, dass hier der Eindruck entsteht, damals wäre alles viel besser gewesen. Die Netiquette ist entstanden, weil es auch damals schon Leute gab, die unangenehm aufgefallen sind. Das ist wohl leider normal. Ich hatte aber damals den Eindruck, weil das Internet damals für uns alle Neuland war, waren wir vorsichtiger und höflicher im Umgang miteinander. Und wir haben uns eher entschuldigt. Fehlermachen war da ganz natürlich, wenn auch vermeidbar.“

Einspruch: Nicht nur die Nutzer, auch das Medium ist schuld! Ich zitiere die beiden beispielhaft für viele, doch wundert mich bei solchen ermahnenden Texten, dass kaum je auf einen wichtigen Unterschied eíngegangen wird, der das frühere Internet (1.0) vom Netz der sozialen Medien (2.0) unterscheidet, nämlich das Follower-Prinzip und die „Ordnung“ der Inhalte entlang an Personen, nicht an Themen.

Gemeinschaft zerschossen, Themenbezug eliminiert

Diese beiden Veränderungen haben bewirkt, dass der gemeinsame „Raum der Erfahrung“ zerstört wurde – und damit die wichtigste Voraussetzung für das Funktionieren einer Nettikette! Das Follower-Prinzip hebelt jegliche Chance, eine „virtuelle Gemeinschaft“ zu bilden, effektiv aus. Für jene Menschen, die sich dem noch nicht erlebend ausgesetzt haben, hier ein Vergleich:

  • Im früheren Internet traf man sich in Foren, die ein Thema hatten. Man war dort Mitglied und hatte Schreibrechte an für ALLE Mitglieder lesbaren „Tafeln“, die jeweils wieder mit einem Subthema übertitelt waren. Auch Mailinglisten hatten Teilnehmende, die dann alle Botschaften aller bekommen haben. Man konnte sich vom System anzeigen lassen, WER da alles angemeldet ist, die Foren bekamen schon bald Profilseiten, die den Überblick unterstützten.
    Alles in allem entstand so eine virtuelle Gemeinschaft, zwar ein bisschen fluktuierend, aber doch überschaubar (hier ein erlebtes Listen-Beispiel aus den 90gern). Vor allem konnte man davon ausgehen, dass die anderen, ansonsten unbekannten Mitglieder, auf irgend eine Art ins Thema involviert waren und auch diesselben Erfahrungen im Forum machen konnten wie jedes Mitglied. Also alle Beiträge lesen, die Kontexte verstehen und und und…
  • Im heutigen Web gilt auf Twitter, G+ und neuerdings auch FB das „Follower-Prinzip“: Eine Person kann nur die Botschaften jener User lesen, denen sie „folgt“. Entsprechend werden die eigenen Texte nur von Menschen gelesen, die sich irgendwann entschieden haben, einem/einer zu folgen, bzw. den eigenen Stream zu abonnieren. Themensortierung findet nicht statt, sämtliche Äußerungen einer Person – egal zu wem und in welchem Kontext – erscheinen auf meiner „Timeline“, chronologisch geordnet oder vom System nach „Relevanz“ vorsortiert, wie bei Facebook. Ich folge derzeit 614 „Quellen“ auf Twitter, was nicht unüblich ist und es völlig unmöglich macht, ALLES zu lesen. Und selbst wenn das ginge: Man bekommt den Kontext der Äußerungen nicht mit, kann ihn allenfalls mühsam erforschen, sofern der jeweilige Tweet dafür Hinweise beinhaltet – etwa ein @Twittername, aus dem man sehen kann, an wen ein Tweet speziell gerichtet ist. Dabei sind noch Feinheiten zu beachten: ein Tweet, der mit @Twittername beginnt, erscheint nur in der Timeline der adressierten Person, sowie (soviel ich weiß!) bei jenen, die beiden folgen. Deshalb hat es sich eingebürgert, einen Punkt davor zu setzen, wenn man die „Antwort an…“ möglichst öffentlich machen will.

Die Kommunikation auf Twitter ist also nichts als ein „hinein rufen“ in einen in zig1000 Teilräume zersplitterten Raum, der es strukturell verunmöglicht, dass man erkennt, wer an wen warum gerade DAS schreibt, was da in 140 knappen Zeichen steht. Gleichwohl fühlt man sich berechtigt, diese Tweets als „Schreibimpulse“ zu verstehen, also durchaus dazu zu sagen, was einem so durch den Kopf geht. Warum auch nicht? Schließlich ist die vom System vorgegebene Struktur wie sie nun mal ist (Code rules!) und man geht automatisch davon aus, dass jede und jeder im Bewusstsein dieser Tatsache twittert.

Tatsächlich nutzen Menschen Twitter jedoch sehr vielfältig:

  • Als Infomedium und Linkschleuder
  • zur Verbreitung von lustigen Sprüchen und Lebensweisheiten
  • für die Kommunikation mit Bekannten
  • für Dialoge mit Freunden
  • für die Bekanntmachung von Inhalten für spezielle eigene Zielgruppen
  • zur politischen Agitation
  • für den Ausdruck von aktuellen Stimmungen
  • zur Selbstdarstellung
  • zur Unterhaltung
  • etc. usw.

Kontroversen, die mal eben so vom Twitter-Himmel fallen

Hier nun ein aktuell erlebtes Beispiel einer derart „zerschossenen“ Kommunikation, bzw. ihrer Folgen:

Userin A schrieb:

„Hallo – dass Frauen über ihren Körper alleine entscheiden können, ist das noch für dieses Jahrhundert geplant? #nurnettfragen“

Das Hashtag #nurnettfragen versammelte auf gar nicht so unterschwellig aggressive Art Vorwürfe an die böse Welt. Da ein Hashtag eine Einladung ist, sich zu diesem Thema zu äußern und ich immer schon über meinen Körper selbst entschieden hatte (na wie denn auch nicht?) twitterte ich dazu:

@UserinA: hast du über deinen Körper mal NICHT selbst entschieden?

Es war eine ernst gemeinte Frage, die ich deshalb auch nur an die Userin A richtete (mit der Möglichkeit, dass nur Leute, die uns beiden folgen, es mitlesen). Daraufhin schrieb Userin A:

. @HumanVoice Schon mal die Pille danach gebraucht? Oder ne Abtreibung? Oder in der Öffentlichkeit gegessen?

Man beachte den Punkt am Anfang, sie wollte das also in einer maximalen Öffentlichkeit verhandelt sehen. Ohne dass diese Öffentlichkeit (wie auch immer IHRE verfasst ist) meine Frage hätte lesen können.
Inhaltlich brachte mich dieser Tweet schwer ins Grübeln. Einen Bezug zu „Fremdbestimmung“ bei Abtreibung und Pille danach konnte ich mir noch vorstellen. Aber bei „öffentlich essen“? Ich saß da wie der sprichwörtliche Ochs vor dem Berg – und fragte dann einfach nach:

„@UserinA Klar hab ich schon in der Öffentlichkeit gegessen. Themenbezug?“

Userin A:

„. @HumanVoice Dann bist du wohl normschön und bekamst noch nie Kommentare, was du darfst und nicht darfst.“

Ich:

@UserinA ach so, du meinst bloßes Bewerten des Aussehens… seh ich nicht als Fremdbestimmung, sondern als asoziales Verhalten.

Sie:

„. @HumanVoice Und was du machst, ist unnötiges Belehren. Tschö!“

Ich:

„@UserinA Ich wollte dich nur verstehen, sorry!“

Ich erspare dem geneigten Publikum nun die Weiterungen, das Einklinken Dritter aus ihrem und – vielleicht – meinem Followerkreis. Es uferte in diverse Richtungen aus, Männer beklagten, dass von ihnen nicht nur „schlank“, sondern auch „definiert“ verlangt werde und vieles mehr.

Für mich war das ganze ein ungemein typisches Beispiel für die zersplitterte Kommunikation bzw. das Kommunizieren an unklare Adressaten. Für SIE bzw. die Kreise, mit denen sie hauptsächlich interagiert, ist offenbar sonnenklar, dass alle erdenklichen Kommentare Dritter eine „Fremdbestimmung“ darstellen. Sonst hätte sie mir nicht mit „öffentlich essen“ geantwortet, ohne mir irgend einen Hinweis zu geben, was damit gemeint sein könnte. Zudem ist ihr an konkreten Dialogen nicht gelegen, was man an der fortgesetzten Verwendung des Punkts vor ihren Antworten sieht: Sie weiß, dass meine Botschaften direkt an sie gehen sollen, ignoriert das aber, denn sie will eine größtmögliche Öffentlichkeit involvieren – ohne dass diese Öffentlichkeit meine Hälfte des Dialogs mitbekommt. Natürlich hätte ich auch „punkten“ können, aber warum sollte ich?

Ihr Vorwurf des „unnötigen Belehrens“ ist – gerade auch auf Twitter – definitiv verfehlt. Ich hatte sie endlich verstanden und es lediglich gewagt, meine EIGENE MEINUNG zum Besten zu geben. Das ist Selbstdarstellung, keine Belehrung. Und keine Nettikette der Welt rettet davor, dass Andere ihre Meinung zu einer Äußerung sagen, die für die Öffentlichkeit gedacht ist.

Frieden auf Twitter? Wer will das denn? :-)

Genug davon! Es ist nur ein Beispiel unter vielen, die man täglich erleben kann. Viele Streitigkeiten entstehen, weil kurze Statements, die im Rahmen eines Gesprächs unter Bekannten geäußert wurden, von Dritten singulär wahrgenommen und dann skandalisiert werden. Wer mag schon ständig nachfragen, warum und weshalb ein Tweet geschrieben und an wen er hauptsächlich gerichtet ist? Statt dessen reagiert man auf den „Schreibimpuls“ und fühlt sich dabei total im Recht.

Rückgriffe auf frühere Nettiketten reichen in solchen Umfeldern nicht mehr aus. Das Follower-Prinzip erzeugt kommunikatives Chaos als Regelfall, nicht als Ausnahme. Um damit umzugehen, braucht es ein ständig waches Bewusstsein über die atomisierte und chaotisch-vernetzte Struktur des neuen virtuellen Raums, dazu eine gute Portion Gelassenheit und die Bereitschaft, das eigene Ego nicht als oberste Handlungsmaxime anzusehen.

Kurzum: Frieden auf Twitter et al wird es nicht geben. Sondern ein #Gate nach dem anderen und schwere Shitstorms bei jeder Gelegenheit.

Gerade das ist aber auch etwas, das man sich insgeheim immer mal wieder wünscht. Denn es hat auch gemeinschaftsbildenden Charakter, wenn ein richtig großer Streit breite Kreise zieht. Auf einmal ist da wieder eine Öffentlichkeit und ein Gefühl der Zugehörigkeit zur Gruppe jener, die sich darüber einen Kopf machen. Emotionen sind im Spiel, „großes Kino“, wie zynische Menschen sagen. Aber das ist immerhin mehr als bloßer Text. Da wird „online“ auf einmal zum ERLEBNIS. Nämlich etwas, das nicht nur den Verstand anspricht, sondern den ganzen Menschen, der da vor dem Bildschirm hockt und dabei doch immer ein bisschen „ganzheitlich verarmt“ – wer wollte das ernsthaft leugnen?

mein Twitter-Stream

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Diskussion

Kommentare abonnieren (RSS)
6 Kommentare zu „Code rules: Das Follower-Chaos ist Ursache vieler #Gates“.

  1. […] “Code rules!” – Claudia Klinger wendet – zu Recht – ein, inwiefern die Struktur der sozialen Medien von der früheren Online-Kommunikation abweicht. Damit argumentiert sie ganz ähnlich wie der unten stehende Kommentator mh. Da ist definitiv was dran. […]

  2. Danke für diese Beobachtungen und den Kontext, in die Du sie gesetzt hast.
    Die Diskussion mit der mir einschlägig bekannten „UserinA“ ist wirklich nicht untypisch für die Gruppe, der sie angehört. *elementarerSeufzer. Ja, das Follower-Prinzip ermöglicht den öffentlichen Pranger, an den mittlerweile sogar nachfragende oder deeskalierende Einmischungen gestellt werden. Die Kürze von twitter sorgt für die hohe Geschwindigkeit, fördert also die schnellen Reaktionen und die Pöbelei. Bei beidem kann ich mit Euch komplett mitgehen. Was ich mich frage: Wenn ich an die alten Foren denke, in denen es ja auch heute noch einflussreiche „Alt-User“ gibt, deren Kommentar auch nicht-themenspezifisch schwerer wiegt als der Kommentar eines Newbies, ist die Frage, ob wir nicht auch in den grundsätzlich themengeordneten Strukturen Hierarchien finden. Wir wissen zudem, dass Menschen Hierarchien überall ganz automatisch bilden. Es scheint dem menschlichen Wesen inhärent zu sein. Das andere, und da bin ich mittlerweile doch sehr überfragt, ist das garstige und vollkommen unnötige Gruppenverhalten über jede Vernunft hinaus. Die sich selbst legitimierende Argumentationsstruktur a la „Wenn Du sagst, dass Du kein Sexist/Rassist/Homohasser bist, dann beweist das nur, dass Du selbstverständlich ein Sexist/Rassist/Homohasser bist“, das Ablehnen jeglichen Diskurses, es sei denn, er ist genauso laut, radikal und solidarisch. Ich glaube mittlerweile, dass es Gruppen gibt, die ein deutlich gesünderes Verhalten aufweisen. Unter meinem Post – sonst schreibe ich Dir hier noch die Kommentarspalte voll ;) – wollte ich noch ein Beispiel eines Twitterers ergänzen, der gut zu meinem Eindruck, dass man sich aus so einem Konflikt offenbar nur noch herausziehen KANN, passt. Ja, ich denke auch: Emotionen sind oftmals auch das, was wir wollen, was die Menschen hinter den Accounts greifbar werden lässt. Aber speziell dieser Konflikt hatte vernichtende Züge. Fraglich, ob es das ist, was die meisten sich wünschen – unabhängig von ihrer eigenen Nutzung und evtl. Beteiligung …

    Noch einmal Danke, das war wie stets sehr lesenswert!

  3. @Juna: ich hab nichts dagegen, dass man hier „die Kommentarspalte voll schreibt“ – in der Regel ist es nicht das, was droht! :-)

    Natürlich wird zu Recht und von vielen bedauert, wenn es „vernichtend“ wird. Das sind dann aber nur die Ausreisser in einer Normalität, in der die Netizens nicht nur nach Infos und rationalen Dialogen suchen, sondern auch nach fühlbarem Drama (etwas, auf das sich z.B. auch der Erfolg von heftig.de erklärt).

    Das Hierarchie-Thema vermittelt sich mir in diesem Kontext nicht so wirklich. Beide Parteien waren im aktuellen #Gate Profis mit Gefolge, Blog und weiteren Präsenzen. Die Äußerungen des männlichen Bloggers empfand ich nicht als „durch hohe Autorität gestützt“ – bei weitem nicht. Auch wenn er „nur“ genauso viele Follower wie sie gehabt hätte, hätte ich mir diesselbe Eskalation vorstellen können. Das liegt am Thema, an der „Streitkultur“ rund um den Netzfeminismus und offenbar auch an ihren Vorerfahrungen, die sie besonders empfindlich/wütend machten.

    Ansonsten stimme ich dir in der Bewertung des Verhaltens bestimmter In-Groups voll zu. Wer jeden aus irgend einer Nichtigkeit heraus einen Nazi, einen Maskutroll, einen Rassisten schimpft, hat bald keine Worte mehr für jene, die dies Begriffe auch verdienen.

  4. @Claudia, das hört sich alles nicht so gut an. Diese Art Kommunikation, wie Du sie am Beispiel vorgezeigt hast, erinnert mich an frühe Erfahrungen im Internet, als ich irgendwo in einem Room mitgechattet hatte, ohne die Sprach-Kürzel zu kennen und auch ohne am Anfang zu wissen, daß es nur ums bloße „Fun-Chatten“ ging. Da war ich nur 2,3 Tage drin.

  5. Hallo Claudia,
    ich denke, noch etwas anderes ist wesentliche Ursache für diverse Shitstorms, die auf Twitter wüten: Die Klassenmischungen in Debatten, die so im sogenannten real life nicht oder kaum stattfindet. Einerseits eröffnet sie Chancen, weil Menschen so nicht nur theoretisch oder durch die Mainstream-Medien von den Lebensumständen und Gedanken von Menschen aus anderen Milieus erfahren (Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, unterschiedlicher Bildung, Juden, Christen, Muslime, Religionskritiker, Arme und Reiche…), sondern von ihnen selbst. Andererseits bringt das große Kommunikationsprobleme mit sich, weil auch Twitterer aus einem Sprachraum nicht dieselbe Sprache sprechen, sich dessen aber nicht ausreichend bewusst sind und/oder nicht wissen, wie sie damit adäquat umgehen können.

  6. @netzgaertnerin: auch ein interessanter, zusätzlicher Aspekt! Einen „adaequaten Umgang“ damit kann ich mir kaum vorstellen…