Hallo Thinkabout, Zentao, Mylo, Rosalie – und gern alle anderen Schweizer Blogger: Erklärt mir doch mal, wie die Schweiz eigentlich funktioniert!
Für mich ist das ein Rätsel! Hierzulande wird mit dem Hammer der Globalisierung argumentiert, um seit Jahren die Einkommen zu drücken, Sozialabbau zu betreiben und Arbeitnehmerrechte mit Füßen zu treten. Stellenabbau, Wegrationalisierung, Outsourcing, Verflachung einstiger Hierarchien in den Unternehmen, Anhebung des Rentenalters und ein schneller und tiefer Fall in ein Leben mit 391,- Euro (+Miete) als Existenzminimum für Arbeitslose ist die Realität, mit der wir hier lange schon leben. Das alte Modell mit einem erwerbstätigen „Familienernährer“ funktioniert nurmehr in den Reihen der sehr viel Besserverdienenden. Dass beide Eltern arbeiten gehen ist oft nicht mehr freie Wahl, sondern ein Muss.
Paradies Schweiz – ganz ohne Mauer drumrum!
Dagegen die Schweiz: Man kann mit einem „Halbtags-Engagement“ noch immer gut leben, wie mir eine schweizer Bekannte mal schrieb. Die Gehälter sind locker doppelt so hoch wie in DE, dafür kosten auch viele Dinge entsprechend mehr. Dem kann man aber gegensteuern, indem man in Deutschland einkauft. Ich arbeite selbst für zwei mittelständische Unternehmen, die auch in die Schweiz liefern – Dinge, die dort „ein Vielfaches kosten“, wie mir Kunden auf Nachfrage verrieten. Aus DE sind viele gut ausgebildete Akademiker in die Schweiz gegangen, weil sie dort bessere Chancen und erheblich bessere Bezahlung bekommen. Die Behörden sind überaus Service-orientiert und freundlich, wie der „Kleine Bericht aus dem Paradies Schweiz“ von Thinkabout mal wieder zeigt. Hier dagegen wird an allen Ecken und Enden gespart – und das bei einem Steueraufkommen so hoch wie nie zuvor.
Wie kann die Schweiz funktionieren? Wie können Unternehmen existieren, die von EU-Unternehmen doch locker preislich auskonkurriert werden können? Es ist doch keine Mauer um die Schweiz – wie geht das also?
Ich freue mich über Erklärungen – egal ob als Resonanz-Artikel oder Kommentare.
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Foto: © antbphotos – Fotolia.com
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28 Kommentare zu „Oh bitte, erklärt mir doch mal die Schweiz!“.