Weil ich hier das tolle V vor Varoufakis-Video gezeigt habe, darf natürlich auch die Auflösung (?) nicht fehlen, die wahrlich SPEKTAKULÄR ist.
„Lieber Günther Jauch, liebe ARD, liebe Bildzeitungsredaktion: Sie müssen jetzt ganz stark sein. Am besten Sie nehmen sich mal einen Stuhl…..“
Großartig! Ihr müsst es Euch wirklich ANSEHEN – auch um mal im Detail vorgeführt zu bekommen, wie so ein total echt wirkender Fake produziert werden kann (bzw. könnte). Irgendwelchen Videos, die als „Beweis“ für irgendwas vorgezeigt werden, sollte niemand mehr „einfach so“ glauben! Spätestens jetzt nicht mehr. (Gilt übrigens auch für dieses Video ! Könnte ja auch „nur Satire“ sein… Ein gelungener #varoufakefake!)
Böhmermann mochte ich bisher nicht, aber mit diesen beiden Videos hat er mich als Fan gewonnen! Die ganze Aktion ist ein kleines Trostpflaster auf den Mega-Frust und Ärger, den ich empfinde angesichts der ständig mehr werdenen Schandtaten der Geifer-Presse, die nicht mehr informieren, sondern nur noch Ressentiments erzeugen, nutzen und verstärken will.
Zum Beispiel hab ich die Jauch-Talkshow aus Interesse an der Griechenlandkrise vollständig angesehen. Sowohl ich als auch mein mit-sehender Freund hatten den Eindruck, dass Varoufakis mit seiner freundlich-sachlichen Art und guten Argumenten seine Gegner ziemlich vorgeführt hatte. Jauch mit seiner Runzelstirn und dem ignoranten Tribunal-Getue war dagegen regelrecht peinlich – wie so oft. Was aber stand tags drauf in der Presse? Einzig die Stinkefinger-Affäre!
Aktuelles hierzu:
- ZEIT ONLINE: Böhmermann-Beitrag zu Varoufakis war Satire
- Niggemeier: Was ich durch #varoufake gelernt habe
Milliarden, Millionen – ganz egal, wenn man jemanden in die Pfanne hauen will
Jauch hatte übrigens Varoufakis auch „zur Rede gestellt“ hinsichtlich der Gelder, die reiche Griechen ins Ausland geschafft haben und für deren „Heimholung“ sich die griechische Regierung (angeblich) nicht interessiere. Varaoufakis berichtete in aller Ruhe, dass man selbstverständlich dabei sei, genau das zu versuchen. Man sei in Kontakt mit den Behörden in der Schweiz und in Luxemburg, habe bereits die entsprechenden Dateien, die nun mit den Steuererklärungen der Konteninhaber abgeglichen würden. Im übrigen sei man erst acht Wochen an der Regierung und nicht verantwortlich für die Aktivitäten oder Nicht-Aktivitäten der Vorgängerregierung. Gegen diese sei man schließlich vom Volk gewählt, brauche aber natürlich Zeit!
Das hat er garantiert an dieser Stelle nicht zum ersten Mal gesagt! Zudem ist es naheliegend, dass eine neue linke Regierung alles dafür tun wird, um „Fluchtgelder“ dingfest zu machen.
Dennoch titelte die Welt am Sonntag: „Janis Varoufakis: Warum ihm 800 Milliarden Schweizer Franken egal sind“. Die Aufarbeitung dieses angeblichen „Tippfehlers“ (wenn schon, geht es nämlich nur um 800 MILLIONEN, nicht Milliarden) könnt Ihr beim BILD-Blog nachlesen, dem ich übrigens jeden Euro Spende gönne!
Mittlerweile klicke ich die Geifer-Überschriften vieler Leid-Medien nicht mehr – es schmerzt mich nämlich regelrecht, wie sie ihre – vermutlich in Kamingesprächen mit Regierenden und anderen Herrschenden besprochene Polit-Agenda – unters Volk bringen. Sie beschweren sich über Hass-Kommentare, schüren aber selbst Hass und Ressentiments, kolportieren Klischees und tun vor allem das nicht, wozu die „4.Gewalt“ eigentlich da sein sollte: Sachlich informieren und den ersten drei Gewalten auf die Finger schauen!
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20 Kommentare zu „Die Varoufakis-Stinkefinger-Story: #Fingerfake by Böhmermann – und mein Medienfrust“.