Will mensch über Männer oder Frauen sprechen, geht das gar nicht ohne Klischees. Diese Klischees sind immerhin nicht frei erfunden, sondern basieren auf der Erfahrung von Generationen. Sie wandeln sich im Lauf der Zeit, aber immer bleiben die Aussagen „über Männer“ bzw. „über Frauen“ klischeehaft. Und das bedeutet: Viele empfinden das zu Recht als Unverschämtheit, als unzulässige Verallgemeinerung, die mit der eigenen Lebenswirklichkeit unter Umständen gar nichts zu tun hat.
Nun: Es ist, wie es ist. Klischees beziehen sich auf „Häufungen“, nicht auf alle Individuen eines Geschlechts. Und nun genug der Vorrede.
Was mir an Männern gefällt: Dass es für sie kein Problem ist, sofort auf den Punkt zu kommen. Egal ob es der Liebste ist oder irgend ein Unbekannter per Email, mit dem man sich im kommunikativen Austausch befindet. Männer mögen es direkt, brauchen keine langen Vorreden, kein Drumrum, kein langsames Anschleichen ans eigentliche Thema – ganz im Gegenteil empfinden sie das als verwirrend, unklar, irgendwie nervig und irritierend.
Frauen kommunizieren anders. Mit ihnen muss man erstmal ein soziales Miteinander etablieren. Nette Einleitung, Wertschätzung rüber bringen, signalisieren, dass man ihnen nicht am Zeug flicken will – und dann erst darf man wagen, zum Thema zu kommen.
Klar, jede und jeder ist frei, das nicht zu beachten. Hab ich 1000 mal gemacht und bin in Fettnäppchen getreten, habe mein Gegenüber frustriert, irritiert, in Hab-Acht-Haltung versetzt, Ressentiment erzeugt, ohne – für mein Empfinden – irgendwas falsch gemacht zu haben. Einfach nur direkt gesagt, was Sache ist.
Bei Männern bewirkt das keinerlei Irritation. Die antworten genauso „auf den Punkt“ wie ich sie anspreche. Ohne Drumrum, selbst dann nicht, wenn das Kommunizierte ziemlich kontrovers ist. Mann bleibt bei der Sache, ist bei der Sache, hat offenbar gar kein Interesse, die Dinge darüber hinaus zu erweitern, zu interpretieren, sich Sorgen zu machen, ob das vielleicht irgendwie bös gemeint sein könnte…
Einem Mann kann ich sogar was „bös Gemeintes“ humorig rüber bringen – und erlebe, dass mir ebenso humorig und „auf den Punkt“ geantwortet wird.
Insgesamt wünsche ich mir meine Schwestern schon ein wenig männlicher in der Kommunikation!
Es ist aber leider, wie es ist. Natürlich immer nur in „Häufungen“. Ausnahmen bestätígen die Regel, sind allerdings selten. Als ich mal eine erstaunlich flüssige Mailkommunikation mit einer Blogleserin hatte und sie deshalb lobte, hat sie sich mir als Transmensch geoutet. Sic!
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9 Kommentare zu „Was mir an Männern gefällt“.