Dass ich zur Zeit nicht blogge, liegt nicht nur daran, dass ich vieles Andere auf der ToDo-Liste habe. Mir fehlen einfach die Worte, um auszudrücken, wie gewaltig mich vieles anstinkt, was hierzulande so passiert. Ranten können andere besser, zu nützen scheint es ja auch nichts. Also platze ich manchmal schier vor Wut, fühl mich deprimiert und blogge trotzdem nicht. Z.B. über diese Themen:
Thema Arbeit: Ausbeutung – Arbeit auf Abruf
Diese Doku hab‘ ich gestern auf PHOENIX gesehen. Seit Jahren werden diese extrem unsicheren Arbeitsverhältnisse immer mehr und es interessiert niemanden, dass nicht einmal die rudimentären Vorschriften des einschlägigen Gesetzes eingehalten werden. Besonders empört hat mich: In Österreich hat das höchste Gericht solche On-Demand-Arbeitsverträge (richtigerweise!) für sittenwidrig erklärt. Also haben die Leute in diesen Arbeitsfeldern dort Festanstellungen. Geht also auch!
Thema Pflege: Ist mal wieder bei „Hart aber fair“ diskutiert worden, doch es ändert sich offenbar nichts an den Zuständen. In vielen Pflegeheimen vegetieren die Menschen sich selbst überlassen dahin, es gibt zu wenige, viel zu schlecht bezahlte Pflegekräfte, aber Rendite muss so ein Heim bringen. Menschenwürde ade!
Thema Meinungsfreiheit: Ich fasse es nicht, wie ignorant sich Heiko Mass, SPD und CDU zur Kritik am „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“ verhalten. Kann es wirklich sein, dass hierzulande ein Gesetz einfach durchgewunken wird, dass sogar laut Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags verfassungswidrig ist? Laut dem Sonderbeauftragten der UN für die Meinungsfreiheit verstößt es gar gegen die Menschenrechte, aber wen ficht das schon an? Es liegt doch auf der Hand, dass Facebook & Co. im Zweifel ALLES löschen, was Anstoß erregt und gemeldet wird, wenn bis zu 50 Millionen Strafe drohen!. Wer glaubt, das träfe doch nur ein paar böse Rechtsradikale wird sich noch wundern, was dann alles als „Hatespeach“ oder „Fakenews“ gelöscht werden wird!
Thema Rassismus & Diskriminierung: Es empört mich, wenn z.B. die Gedanken eines Philosophen ohne jegliche Argumente mit dem Spruch niedergemacht werden, er sei eben „ein alter weißer Mann“. Ohne die Beiträge „alter weißer Männer“ aus vielen Jahrhunderten würden wir kulturell und wissenschaftlich ganz schön alt aussehen! „Critical Whiteness“ kippt selbst um in rassistisches Verhalten, wenn Menschen wegen ihrer Hautfarbe Opfer bestimmter Zuschreibungen werden, ganz ebenso wie es sexistisch und diskriminierend wirkt, Männer aufgrund ihres Geschlechts anzupampen („weiße CIS-Männer“).
Und weil jenen, die solche Sprüche machen, komplett egal ist, wie es weißen Männern über 40 (gilt in vielen Kontexten schon als alt) damit geht, passt auch diese Klage noch zur Artikelüberschrift, zumindest zum 2.Teil.
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2 Kommentare zu „Uns gehts gut? Sagen die, denen egal ist, wie es Anderen geht“.