Das ist jetzt KEINE Erfolgsgeschichte, sondern zur Abwechslung mal das Gegenteil: In Sachen Abnehmen war 2017 ein Schuss in den Ofen!
Dabei sah es anfangs noch richtig gut aus: In neun Monaten hatte ich bis Februar 2017 stolze 14 Kilo abgenommen und wollte noch runter bis aufs „Normalgewicht“, bzw. dessen Oberkante bei ca. 65/66 Kilo (bin 165 groß). Aber daraus wurde nichts. Ein paar Monate dümpelte ich noch so rund um die 72/73, machte mir erfolgreich vor, ich sei innerlich noch dabei – aber Pustekuchen! Meine Motivation war und blieb im Keller, ich hatte keine Lust mehr aufs Kalorien zählen, aufs Protokollieren, aufs Wiegen – dafür immer mehr Lust auf ungebremstes Essen.
Dem hab ich dann im Mai nachgegeben und sämtliche Bemühungen eingestellt. Anfangs noch mit der Hoffnung, ich würde nach einer so langen disziplinierten Zeit schon nicht in Gefahr geraten, allzu viel zuzulegen. Schließlich wusste ich jetzt von jeder Menge Lebensmittel auswendig, welche Kalorienlast sie mitbringen. Leider ist das nutzloses Wissen wenn die Gelüste in Richtung der „wegdisziplinierten“ Gerichte gehen. Deren Energiedichte war mir dann auch wirklich egal, ich wollte endlich wieder normal essen.
Aber was ist „normal“? Bei mir hieß das, erstmal alles wieder einzuführen, was ich weitgehend vermieden hatte: Brot und Brötchen (statt immer nur Knäckebrot), Pasta und Pizza, wieder mehr Käse, ab und an ein süßes Stückchen – ich führe die Aufzählung jetzt mal nicht fort, denn es geht nicht nur um die Lebensmittel, sondern auch um die Rezepte. Im Spätsommer dachte ich, jetzt sei ich durch, hatte wieder genug „Carb“ zu mir genommen – aber dann kam der Herbst mit der Lust auf Deftiges und ich kochte bis zum Jahresende so ungefähr alle Gerichte mal durch, die ich in der Kindheit und Jugend geschätzt hatte. Ergebnis: FAST wieder 80 Kilo – ein Plus von 7 Kilo im Lauf von acht Monaten!
Essen: das einfachste Lusterlebnis
Tja, das ist der Stand der Dinge. Da die Schlemmerphase nun jahreszeitlich durch ist, spüre ich so langsam wieder eine gewisse Motivation: Will nicht noch MEHR werden, sondern gerne wieder weniger! Aber wie? Essen ist für mich die lustvolle Unterbrechung eines ansonsten körperlich eher eintönigen Alltags am Computer. Alle anderen physischen Lustquellen sind deutlich aufwändiger zu veranstalten. Die vielfach angepriesene Freude an der Bewegung kommt überhaupt erst ab einem gewissen Abnehmerfolg auf – und wenn man dann die Chance nicht ergreift und tatsächlich eine entsprechende Routine einführt, ist und bleibt es bei der Sportmuffelei: Selbstüberwindung und wenig Spaß beim „zügig gehen“, im Fitness-Center oder gar bei der Nutzung heimischer Sportgeräte (Schwingstab, Hula-Reifen, Langhantel, Sprossenwand…). Auch das Mitturnen zu Video-Workouts konnte mich nicht wirklich begeistern – von „Lusterlebnis“ ist das alles jedenfalls weit entfernt.
Was also tun? Bzw. was könnte ich anders machen als in den letzten zwei Jahren? Einfach „nochmal so“ abnehmen, zurück zum Aufschreiben und „Low Carb“ kann es nicht sein – ich weiß ja jetzt, wohin das führt. Momentan spiele ich mit dem Gedanken, das „Essen als Lusterlebnis“ viel ernster zu nehmen als bisher. Also nichts vermeiden wollen, sondern im Gegenteil viel Abwechslung und all die Highlights, die mir schmecken, ausgiebig zelebrieren: besser und feiner kochen, mehr Sorgfalt ins „Drumrum“, größere Vielfalt – aber bei alledem kleinere Mengen und nichts zwischen den Mahlzeiten.
WARUM will ich eigentlich abnehmen? Leider sind es rein gesundheitliche Gründe! Das ist ja das Blöde, denn das ist eine bloß defensive Motivation. Besser wären Ehrgeiz, Hoffnung, Gier! Die Vorstellung, dass ich „mit schlanker Linie“ von irgend etwas MEHR bekommen würde, das mir jetzt fehlt. Oft lese ich, dass es das ist, was viele motiviert. Bei mir ist es eher so, dass Normalgewicht Verluste mit sich bringt, nämlich sichtbar mehr Falten. Als ich DAS mit 72 Kilo plötzlich bemerkte, spürte ich meine Resteitelkeit als Hindernis, weiter abzunehmen. Auch wieder ein Stück Selbsterkenntnis, ich hatte wirklich gedacht, ich sei frei davon!
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18 Kommentare zu „7 Kilo plus!“.