Dieses Thema ist einen eigenen Blogpost wert bzw. ist groß genug, um separat diskutiert zu werden.
Eine besonders schwarzmalerische Sicht der Dinge hat Ingo in die Kommentare geschrieben, der beklagt, dass diese Aspekte in der Debatte kaum eine Rolle spielen. Ich zitiere ein paar Beispiele:
- Kritische Stimmen aus dem Finanzbereich sind sich einig dass auf die gesamte Aktien/Immobilien und sonstige Investmentwelt eine bereits diagnostizierte und nicht mehr abwendbare Vernichtungswelle zurollt. Der Tsunami wird bis in 8-10 Wochen über alle hereinbrechen und das System, das wir bis heute in der Mehrheit sicherlich nicht begriffen haben, ruinieren.
- Die FED hat auf null gesetzt, aber es gibt keinen mehr der damit was anfangen kann. Kommende Aktiennachschussforderungen, Futures, Leerverkäufe – weiß der Geier, kenn mich da nicht aus – können nicht mehr ausgeglichen werden. Deshalb werden Aktien der Investmentgesellschaften zwangsenteignet und zum Ausgleich der fälligen Kurszusammenbruchsforderungen verwendet werden. Mit nicht ausreichender Wirkung.
- Bis dahin gibt es keine Märkte mehr, die irgendwas zur finanziellen Absicherung / kaufbare Güter mehr anbieten koennen [???]. Goldmärkte sind geschlossen, die paar übrigen Rolexen sind weg, der Mittelstand hat den Todesstoss erhalten.
- Der Kapitalmarkt wird mehr als 80% seines derzeitigen „Wertes“ ersatzlos verlieren, eine Reperatur wird mindestens 5-8 JAHRE dauern.
Ingo rechnet mit einem „Crash“, der ihn jedoch persönlich nicht weiter ängstigt:
„Mir persönlich ist das vollkommen wurscht. Ich weiss, was mir nach einem Crash geschieht. Ich kann nichts mehr verlieren, das ist meine Beruhigung.“
Ich vermute mal, Ingo hat die Finanz-Kassandras gelesen, die ich seit der Finanzkrise auch einige Zeit mitgelesen habe. Immer haben sie den großen Systemcrash prognostiziert, doch gekommen ist er nie. Und zwar, weil die Akteure in Politik und Wirtschaft an diversen Schräubchen gedreht haben, damit das nicht passiert.
Allerdings haben wir jetzt eine noch nie da gewesene Situation, die weltweit und nicht nur in einigen Ländern ihre desaströsen Wirkungen entfaltet. Wer weiß, vielleicht haben die Kassandras ja dieses Mal recht?
Fakt ist, dass die Geldschleusen überall geöffnet werden, jetzt zu Gunsten der Realwirtschaft. Wie immer sind sich die Analysierer uneinig: Wo die „Finanzmarktwelt“ in Sachen Inflation ein Katastrophenszenario zeichnet, klingt die Bewertung der Vorgänge in der ZEIT längst nicht so alarmistisch.
Was wir sicher wissen: Viele Unternehmen, kleine und große, sind in Gefahr und auf „Rettungsmaßnahmen“ angewiesen. Ich schätze mal, für alle und alle Verluste wird es nicht reichen, es wird durchaus Pleiten geben, steigende Arbeitslosigkeit, deutlich weniger Steuereinnahmen.
Ingo wundert sich, dass all diese Folgen der Regierung und den Bundesbürgern weitgehend egal zu sein scheinen:
„… und wir bleiben friedlich, setzen uns sogar im Park lächerliche Masken auf und bleiben friedlich. Lassen uns zu Ostern den Kirchgang verbieten, der Petersplatz bleibt leer, urbi et orbi at his best. Die bundesregierung hat diese Informationen, es interessiert sie aber nicht im geringsten, sie schürt weiter das Feuer unter den Hintern der VIRUS-Fürchtenden.
Das ist nicht kriminell, das entspricht keinerlei mess-und bewertbarer Bezeichnung.“
Dazu sage ich: Kann es nicht sein, dass viele deshalb auf die wirtschaftlichen Folgen pfeiffen, weil sie die Nase gestrichen voll von unserer Art Wirtschaft haben? Wachstumszwang, Rattenrennen, verdichtete Arbeit, ständige Konkurrenz, überflüssige Waren, die am Ende auch noch vernichtet werden, weil sie keiner kauft. Outsourcing von Arbeitsplätzen und Prekarisierung durch Globalisierung, Niedriglohnsektor, Banken retten müssen, Naturzerstörung, Ressourtcenverschwendung, Grenzen des Wachstums, Klimawandel…
Gleichzeitig wird spürbar deutlich, welche Berufe SEHR systemrelevant sind. Die meisten davon werden „in unserer Wirtschaft“ richtig schlecht bezahlt.
Ich behaupte nicht, dass es sinnvoll wäre, wegen alledem nur die Schultern zu zucken und dem Niedergang zynisch lächelnd zuzusehen, bis es einen selber trifft! Aber ich kann verstehen, dass „die Wirtschaft“ für viele nicht unbedingt ein Sympathieträger ist, so wichtig sie auch ist für unser aller Wohlstand.
Was meint Ihr?
Diesem Blog per E-Mail folgen…
Diskussion
Kommentare abonnieren (RSS)
17 Kommentare zu „Corona-Krise: die wirtschaftlichen Folgen“.