Angesichts des „Clashs of Shitstorms“ auf Twitter vom Freitagabend (#StopMacron/#SupportMacron) spricht mir dieses Lied aus der Seele:
„Wenn ich ein Gott wär von irgendeiner traditionsreichen, populären Weltreligion,
– von welcher Religion ist dabei völlig egal –
dann hätt‘ ich was zu sagen, das geht euch alle an!
Denn ihr habt da etwas Wesentliches missverstanden
und das bereits zum wiederholten Mal!“
Update 31.10.:
Zu den Reaktionen auf die islamistischen Terrortaten in Frankreich
Nein, ich bin nicht religiös geworden, dennoch war mir das oben zitierte Lied gestern eine Art Trost! Als ich gegen Abend Twitter sichtete, trendeten die Themen #StopMacron und #SupportMacron. Menschen muslimischen Glaubens regten sich über Macrons Eintreten für die Meinungsfreiheit anlässlich der letzten Terror-Taten in Frankreich furchtbar auf. Sie geiselten die Charlie-Hebdo-Karikaturen als Verletzung ihrer religiösen Gefühle und warfen Macron vor, er kämpfe gegen alle Muslime. Einige von ihnen rechtfertigten tatsächlich die „gewalttätige Reaktion“ der Attentäter – andere gingen nicht so weit, bestanden aber darauf, dass solche Karikaturen nicht „freie Meinungsäußerung“ sein dürften. Dem gegenüber beharrten mehr und mehr Teilnehmende (auch ich) auf der Freiheit, solche Karikaturen bringen zu dürfen (egal wie geschmacklos sie sein mögen) – und dass das niemals und unter keinen Umständen das Morden und Köpfen von Menschen rechtfertigen dürfe.
Es war ein richtiger „Clash of Shitstorms“, es gab absolut unterirdische, aggressive, drohende, verächtlichmachende Tweets, aber auch verhaltene, analysierende, zum friedlichen Miteinander aufrufende, sowie eine ganze Menge einfacher Stellungnahmen pro und contra Karikaturen, westliche Freiheiten und und und. Der größte Teil der #SupportMacron-Fraktion machte einen DEUTLICHEN Unterschied zwischen Muslimen im allgemeinen und den islamistischen Terroristen – da war ich dabei, natürlich, was denn sonst? Dennoch entblödeten sich einige Linke nicht, dieses Hashtag als „rechtes Sammelbecken“ zu bezeichnen und alle, die es nutzen, entsprechend zu beschimpfen. Zu diesem Zeitpunkt waren Rechte, die wieder mal das böse Einreisen-Lassen von muslimischen Flüchtlingen geiselten, ganz klar eine kleine Minderheit!
Mich hatte es am Abend des grausigen Attentats in Nizza auch empört, dass sich am Hermannplatz eine Anti-Makron-Demo versammelte, während zum selben Zeitpunkt eine schweigende Solidaritätsbekundung an der französischen Botschaft lief.
Stimmen wie die des Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime gingen offensichtlich bei alledem praktisch unter, der deutliche Worte zur Sache fand:
„Unsere Empörung über diese bestialischen Morde muss Lichtjahre größer sein als eine Empörung über Karikaturen von unserem Propheten.“
Dass viele Linke zu islamistischen Attentaten meist schweigen, zeigte sich gestern auch in meiner Timeline: Nicht ein Kommentar zur Sache von den über 900 Accounts, denen ich folge! Das war schon beeindruckend und ich teile die Kritik, die in letzter Zeit einige wenige an dieser „Standardhaltung“ übten!
„Manche behaupten, das Schweigen käme daher, dass Linke Angst haben, bei jedweder Kritik des Islamismus als „rassistisch“ gebrandmarkt zu werden. Das mag manchmal zutreffen. Meiner Ansicht nach steht dahinter aber eher Desinteresse einerseits und moralische Faulheit andererseits.
Das Desinteresse besteht darin, sich von links selten bis gar nicht für die tatsächlichen migrantischen Sphären zu interessieren, die unendlich vielfältig und eigenständig und komplex sind. Stattdessen definiert man praktischerweise ohne nähere Nachfrage migrantisch geprägte Menschen und erst recht Muslime ausschließlich als zu schützende Minderheit, als irgendwie mitleidpflichtigen Migrantenmonolith.“
„In Frankreich wird ein Lehrer enthauptet – und wir finden keine Worte. Wenn die politische Linke den Kampf gegen Islamismus nicht länger Rassisten überlassen will, muss sie sich endlich mit diesem blinden Fleck beschäftigen. „
Kritisch dazu Asal Dardan (DIE ZEIT):
Das bedrohte WIR: Linke schweigen bei islamistischem Terror, behauptet Kevin Kühnert. Warum er damit auf die Propaganda der Extremisten hereinfällt.
Und diesen Artikel von Alan Posener (DIE ZEIT) hab‘ ich gestern unter „SupportMacron“ verbreitet:
Der Islamismus hasst alles, was Linken heilig ist
Islamisten bringen Linke wie Liberale, die den Multikulturalismus verteidigen, in Not. Höchste Zeit, im Kampf gegen den Klerikalfaschismus naive Gefühlsmuster abzulegen!
***
Diesem Blog per E-Mail folgen…
Diskussion
Kommentare abonnieren (RSS)
16 Kommentare zu „Passt gerade: Nicht in meinem Namen“.