„Trotz der massiven weltweiten Verfolgung der beteiligten Personen wird der Umsatz von illegal verkauften Drogen auf derzeit ca. 500 Milliarden US-Dollar jährlich geschätzt.“ So schreibt es Wikipedia hin und wer meint, das sei weniger, möge es in den Kommentaren belegen.
Mit illegalen Drogen werden Waffen für Kriege finanziert, das organisierte Verbrechen würde ein ganz wesentliches Geschäftsmodell verlieren, wäre auf einmal das Nutzen von Drogen allenfalls ein Arbeitsauftrag für das öffentliche Gesundheitssystem, aber keine kriminelle Tat.
Welche Droge illegal ist, wird nicht nach objektiven Kriterien über die Schädlichkeit bestimmt, sonst wäre Alkohol schon lange verboten und Cannabis erlaubt. Ich halte aber auch dieses Kriterium nicht für wirklich zielführend, weil auch sonst die Vermeidung selbstzerstörerischen Verhaltens kein Grund ist, das jeweílige Verhalten zu kriminalisieren. Jede und jeder darf in Einsamkeit, Krankheit und Verrücktheit verrecken, ohne weggefangen und hospitalisiert zu werden. Das umfasst unser Freiheitsideal, nach dem die Intervention erst anfangen darf, wenn Andere konkret gefährdet werden.
Die Gefährdung Anderer macht sich in unserer Rechtsordnung normalerweise am konkreten Verhalten fest, nicht an der jeweils konsumierten Droge! Das ist auch ok so und sollte weiterhin Leitlinie sein.
Der „war against drugs“ wird ganz wesentlich von den USA durchgesetzt, mit viel Erfolg in Bezug auf die Drogengesetze anderer Länder („Weltmacht“), aber ohne echte Erfolge, was den Drogenkonsum angeht. Jede Nachfrage produziert eín Angebot, egal wie gefährlich es für die Anbieter wird, es steigen halt nur die Preise – und die Profite!
Ich wünsche mir, dass „europäische Werte“ endlich auch mal in diesem Feld durchgesetzt werden – und wir nicht weiter willfährige Mitmacher der US-Politik bleiben, die in Sachen Strafrecht sowieso komplett irre ist! (Wer „Medical Detectives“ schaut, weiß dass! Lebenslänglich plus 148 Jahre… nur so als Beispiel).
Es gibt gute Gründe, ab und zu Drogen zu konsumieren. Bier- und Weintrinker dürften das nicht bestreiten, ihre Droge rangiert – wissenschaftlich gesehen und auf Schadenspotenzial überprüft – gleichauf mit Heróin und anderen harten Drogen. Es kommt eben immer darauf an, WIE man eine Droge konsumiert – und das ist eine Sache der Kultur!
Wir können diese Kultur aber gar nicht entwickeln unter der aufoktruierten Prohibition! Damit sollte Schluss sein, in Deutschland und Europa – ja wo denn sonst?
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Update:
„Bei einer Abwägung des gesundheitlichen Schadens durch Cannabis und der negativen Auswirkungen durch dessen Kriminalisierung sei man zur Erkenntnis gelangt, dass letztere mehr Schaden anrichtet als ersterer. Dazu habe sich die Arbeitsgruppe auch die konkreten Auswirkungen von Verboten und Zulassungen in anderen Gegenden der Welt angesehen.
In den letzten acht Jahren wurde die Substanz nämlich unter anderem in Kanada (vgl. Kanada: Senat stimmt für Legalisierung von Marihuana), Uruguay (vgl. Garantiertes Qualitätsmarihuana zum Festpreis von einem Dollar pro Gramm) und elf US-amerikanischen Bundesstaaten legalisiert (vgl. Bürger in Kalifornien, Nevada und Massachusetts erzwingen Legalisierung von Marihuana). In vier weiteren – Arizona, Montana, New Jersey und South Dakota – stimmten die Bürger am 3. November für eine Legalisierung, die die Gesetzgeber dort nun umsetzen müssen.“
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10 Kommentare zu „Drogen legalisieren – alle!“.