Eine lange Pause mal wieder. Mir gehts nicht schlecht, ich bin „nur“ demotiviert. Ein schon länger anhaltender Zustand, zu dem mein Liebster kürzlich meinte, so eine Antriebslosigkeit könne Anzeichen einer Depression sein. Ich und depressiv? Never, dafür gehts mir einfach zu gut, ich leide an nichts, manage meinen eher gleichförmigen Alltag im Homebüro, erledige die Aufträge noch immer zum Termin – ok, nach langem Prokrastinieren bis es dann wirklich muss…
Die Weltlage sieht ja nicht grade gut aus. Wobei so viele Themen im Argen liegen, dass ich mich nicht entscheiden kann, zum einen oder anderen zu schreiben. Es ist auch immer alles schon beschrieben, beklagt, angeprangert, vielstimmig und lautstark. Und da soll ich noch was dazu schreiben? Ab und an reicht es zu einem kurzen Twitter-Statement, das ist schon strukturell begrenzt, fordert keine größere Einlassung.
Also auch hier mal „Dies und das“ in aller Kürze:
Gedenken: Die gesteigerte Aufmerksamkeit rund um die Wannseekonferenz hat mich dazu bewegt, mir die Doku „Ganz normale Männer – der vergessene Holocaust“ in der ZDF-Mediathek anzusehen. Zwei Millionen Menschen wurden bei systematischen Massenerschießungen getötet. Die Täter standen ihren Opfern von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Sie schossen auf Männer, Frauen, Kinder – Tag für Tag, gehorsam und beflissen, als sei es normale Arbeit. Die Doku arbeitet heraus, wie es möglich war, dass diese „ganz normalen Männer“ so willfährig zu Massenmördern wurden. Beeindruckend! Vor allem, weil die Analyse des Verhaltens und der Beweggründe sonnenklar werden lässt, dass das immer wieder so passieren kann.
Nordstream2: Ich wünsche mir, dass diese nun mal fertige Pipeline demnächst in Betrieb geht. Wir brauchen das Gas, 55 Prozent des in Deutschland genutzten Gases kommt aus Russland. Hätte man das abbauen wollen, hätte man vor Jahrzehnten damit anfangen müssen und NS2 gar nicht erst bauen. Der anhaltende „Scheidungskrieg“ zwischen Ukraine und Russland sehe ich nicht wirklich als unser Problem. Der Westen hat da seit ’89 auch viel verbockt, was ich jetzt nicht im Detail aufzählen will. Erstaunlich: Bei Umfragen sind 60 Prozent der Bundesbürger weiterhin dagegen, NS2 einzustampfen – und das trotz der massiven Propaganda der Transatlantiker in vielen Leitmedien!
Corona: Trotz der krass steigenden Inzidenzen (ich lebe in einem Hotspot!) scheint die Angst vor der Ansteckung abzunehmen. Auch bei mir (geboostert) ist das so. Das heißt jetzt nicht, dass ich unter die Maskenverweigerer gehe. Ich bin weiterhin vorsichtig und verzichte nach wie vor auf die Sauna – das einzige, was mir seit Corona-Start wirklich fehlt! Aber irgendwie macht sich die Akzeptanz breit, die ganze Sache laufen zu lassen, schließlich zeigt sich immer deutlicher, dass Omikron viel weniger häufig zu schweren Verläufen führt. Dass die sich ständig ändernden „Maßnahmen“ gar nicht mehr durchsetzbar sind, auch von jenen nicht, die gar nichts dagegen haben, hat Boris am Beispiel „2Gplus-Dilemma“ schön heraus gearbeitet.
Wetter: Zu düster, zu wenig Sonne – das drückt auf die Stimmung. Schnee hat sich hier in Berlin noch keinen Tag gehalten, dafür regnet es häufig. Vielleicht kann das ja die zu trockenen Böden der letzten Jahre auch in der Tiefe ein wenig anfeuchten. Der Winter ist für mich auch die „gartenlose“ Zeit: Ab und zu ein Kurzbesuch, wenn es das Wetter erlaubt, aber Lust zum Arbeiten kommt nicht auf. Das wird sich im Februar wieder ändern, wenn ich damit anfange, das Vorziehen der Nutzpflanzen zu planen.
Das wars. Wünsche allen ein angenehmes Wochenende – und mir selbst eine Verbesserung der Motiviation, irgendwas Sinnvolles zu tun!
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15 Kommentare zu „Dies und das: Gedenken, Nordstream2, Corona und das Wetter“.