Claudia am 20. Februar 2023 —

Im Traum geweint

Es gibt genug Gründe zum Weinen bei alledem, was derzeit in der Welt so passiert. Dennoch ist meine Stimmung üblicherweise recht ausgeglichen, sogar Twitter kann ich meistens ohne große innere Aufwallungen sichten. Ich lebe nach dem Motto: Wem hilfts, wenn ich mich dadurch runter ziehen lasse? Dass ich über politischen Auseinandersetzungen, Entscheidungen und ihre Folgen in Tränen ausbreche, ist – zumindest seit dem 2.Irak-Krieg – nicht mehr vorgekommen. (Und damals hatte ich einigen Alkohol intus, als ich die Bilder von den Bombenangriffen sah).

Heute aber bin ich spät aufgestanden und hörte noch im Bett DLF, eine Diskussion mit Hörerbeteilung zum Autobahn-Streit in der Ampel. Die FDP besteht ja darauf, dass auch Autobahnen in das Beschleunigungsgesetz aufgenommen werden – und dem entsprechend war auch eine FDP-Vertreterin an der Debatte beteiligt. Nahtlos döste ich wieder ein, was mir aber gar nicht bewusst war. Mich erfasste eine große Verzweiflung angesichts der Chancenlosigkeit von Demos, Umfragen und Petitionen gegen den Irrsinn, der sich per FDP als Bremsklotz in der Regierung etabliert hat. Ich brach in Tränen aus und „weinte bitterlich“, an irgend jemandes Schulter gelehnt und wünschte Lindner et al in den 7.Kreis der Hölle. Dann bin ich aufgewacht, ganz ohne Tränen – und einigermaßen verwundert.

Die relativ ungerührte Alltags-Stimmung ist also nicht alles! Die den Vorgängen entsprechenden Gefühlsreaktionen sind nur in eine unbewusstere Ebene verdrängt. Und das sicher nicht nur bei mir.

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Diskussion

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4 Kommentare zu „Im Traum geweint“.

  1. Hi @Claudia, die Träume, ein tolles Phänomen. Ich bin ein begeisterter Träumer und mittlerweile kann ich mir als Rentner ja auch leisten, mal morgens länger zu schlafen und nochmal über den Traum nachzudenken, aus dem mich mein Wecker gerade herausgeholt hat.

    Ich kann da immer wieder nur staunen. Letztens träumte ich von einem Freund, mit dem ich durch ein kleines, fast menschenleeres Dorf, spazieren ging. Anfangs gingen wir noch freudig und guter Dinge nebeneinander her. Aber dann wollte ich nicht mehr mit ihm weitergeh`n. Er wurde mir lästig. Ich ging auf die andere Straßenseite, aber er kam mir nach. Ich ging schneller, bog in eine Seitenstraße ab, aber er lies sich einfach nicht abschütteln. Wie eine Klette hing an mir. Dann konnte ich auf einmal schon unser Haus sehen und hoffte, angstgetrieben, es rechtzeitig zu erreichen, bevor er mich wieder einholte.

    100 mtr bevor ich unser Haus erreichte, wurde ich wach. Ich weiß nicht, ob ich es rechtzeitig schaffte, ohne,- das er mich wieder einholte.

    Aber ich habe, nachdem ich mich im Bett nochmal rumgedreht und über den Traum nachgedacht habe, seinen Namen erfahren.
    Er hieß: „MARLBORO“.

    Heute, 2 Wochen nach diesem Traum, kann ich jedenfalls sagen, er hat mich wieder eingeholt. Zum x-ten mal. Aber,- ich mag diesen Typ absolut nicht und bin froh, wenn ich ihn eines Tages nicht mehr sehen muss.

  2. @Menachem: danke für deinen interessanten Traum – der ist ja wirklich aussagekräftig, wenn der Freund „Marlboro“ hieß! :-) Meiner heißt Pueblo und sucht mich auch imemr wieder phasenweise heim!

  3. […] In dieser Folge von „Die Lage der Nation“ gab es Überlegungen zum Verständnis und Selbstverständnis der FDP, auch zu ihrer Lage und ihren Möglichkeiten. Ohne Häme wurde da überlegt, und das ist auch schon eine Seltenheit. Dass einen die FDP aber andererseits auch bis in die Träume verfolgen kann, das kann man hier lesen. […]

  4. Spätestens wenn einen die FDP in die Träume verfolgt, sollte einem klar werden, dass diese Partei nicht nur wegen ihrer Politik die zur Zeit für unser Land und unsere Gesellschaft absolut gefährlichste Partei im Bundestag ist. (Die AFD ist demgegenüber weitgehend irrelevant)