Es gibt genug Gründe zum Weinen bei alledem, was derzeit in der Welt so passiert. Dennoch ist meine Stimmung üblicherweise recht ausgeglichen, sogar Twitter kann ich meistens ohne große innere Aufwallungen sichten. Ich lebe nach dem Motto: Wem hilfts, wenn ich mich dadurch runter ziehen lasse? Dass ich über politischen Auseinandersetzungen, Entscheidungen und ihre Folgen in Tränen ausbreche, ist – zumindest seit dem 2.Irak-Krieg – nicht mehr vorgekommen. (Und damals hatte ich einigen Alkohol intus, als ich die Bilder von den Bombenangriffen sah).
Heute aber bin ich spät aufgestanden und hörte noch im Bett DLF, eine Diskussion mit Hörerbeteilung zum Autobahn-Streit in der Ampel. Die FDP besteht ja darauf, dass auch Autobahnen in das Beschleunigungsgesetz aufgenommen werden – und dem entsprechend war auch eine FDP-Vertreterin an der Debatte beteiligt. Nahtlos döste ich wieder ein, was mir aber gar nicht bewusst war. Mich erfasste eine große Verzweiflung angesichts der Chancenlosigkeit von Demos, Umfragen und Petitionen gegen den Irrsinn, der sich per FDP als Bremsklotz in der Regierung etabliert hat. Ich brach in Tränen aus und „weinte bitterlich“, an irgend jemandes Schulter gelehnt und wünschte Lindner et al in den 7.Kreis der Hölle. Dann bin ich aufgewacht, ganz ohne Tränen – und einigermaßen verwundert.
Die relativ ungerührte Alltags-Stimmung ist also nicht alles! Die den Vorgängen entsprechenden Gefühlsreaktionen sind nur in eine unbewusstere Ebene verdrängt. Und das sicher nicht nur bei mir.
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4 Kommentare zu „Im Traum geweint“.