Einer der Gründe, warum ich im September 23 anfing, in einem Fitness-Center zu trainieren, war die Pause, die ich auf dem Weg in den dritten Stock machen musste, um wieder zu Atem zu kommen. Das ist leider immer noch so!
Meist dreimal die Woche mache ich nun schon Krafttraining an „gamifizierten“ E-Gym-Maschinen, die mich genügend motivieren, dran zu bleiben. Der Kraftzuwachs ist erheblich, ich habe auch abgenommen und fühle mich insgesamt leichter. Soweit alles gut!
Aber: Noch immer schaffe ich die 60 Treppenstufen nicht „am Stück“. Bzw. ich könnte schon, wenns ums Überleben ginge, wäre dann aber derart außer Atem, dass ich minutenlang absitzen muss, bis alles wieder „normalisiert“ ist.
Du musst auch Cardio-Training machen, raten mir alle, mit denen ich darüber rede. Klar, das mache ich mittlerweile auch: Seit einiger Zeit verbringe ich pro Center-Besuch eine halbe Stunde „zügig gehend“ auf dem Laufband, gelegentlich auch auf dem Fahrrad-Ergometer. Und ja, immerhin muss ich jetzt erst nach 40 Stufen pausieren und nicht schon vorher. Trotzdem: viel Fortschritt ist da nicht, warum?
Die Cardio-Geräte haben alle Griffe zur Pulsmessung. Da lese ich ab, dass ich „ganz angenehm“ bei 120 Puls gehe bzw. radle. Aber „ganz angenehm“ ist nun mal nicht das, was den Fortschritt bringt. Es hält gerade mal den Status Quo bzw. beschert minimale Verbesserungen. Was ich tun müsste: Losjoggen bis knapp unter 140 Puls und erst wieder aufhören, wenn es drüber geht. (140 ist der Wert, der bei der sportmedizinischen Untersuchung als maximaler Trainingspuls empfohlen wurde). Aber schon bei knapp über 130 verlässt mich der Elan und ich wechsle wieder ins „zügig gehen“.
Morgen werde ich es anders machen und mindestens drei kurze „Rennphasen“ einlegen! Das wird doch wohl zu schaffen sein! Und bezüglich der Treppen riet mir ein lieber Freund: Langsam steigern, jede Woche eine Treppe mehr!
Ursachenforschung: Ich war Sporthasserin
Seltsam finde ich, dass es für mich kein Problem ist, im Krafttraining an die Grenzen zu gehen. Das löst lange nicht solche inneren Widerstände aus, wie ich sie beim „Cardio“ erlebe. Warum nur? Vermutlich ist es eine Prägung aus der Kindheit: Wenn die Kinderbande im Hof die mir verhassten Wettrennen veranstaltete, MUSSTE ich mitmachen (ich war die kleinste, die Zugereiste, nicht modisch gekleidete). Manchmal habe ich mich absichtlich fallen lassen und mir das Knie aufgeschürft, nur um aufhören zu dürfen. Kam ich am Ziel an, war ich immer die Letzte und wurde entsprechend gemobbt (ich war NICHT übergewichtig).
Im Sportunterricht wurde das nicht viel besser: Alles mit Laufen & Rennen war und blieb mir verhasst. Mir mangelte es im Sport an allem Ehrgeiz. Für das Sport-Abi war ein 1500-Meter-Lauf angekündigt und einige Mitschüler/innen übten dafür. Ich nicht, ich rannte die Strecke erstmalig beim Abi, denn es hatte geheißen: Wer ankommt, bekommt eine 4! Das hat mir gereicht und ja, ich bin angekommen! :-)
Immerhin habe ich jetzt ein Anreiz in Form der positiven Effekte des Krafttrainings. Warum sollte Ähnliches in der Cardio-Fitness nicht auch machbar sein? Sporthasserin bin ich nicht mehr, sondern feiere mein Krafttraining: neuerdings zusätzlich mit Kurzhanteln, weil ich die Maschinen auf ein Kraft-Ausdauer-Programm umgestellt habe (geringere Gewichte, häufigere Wiederholungen).
Kurzum: Es kann nur besser werden! Ich WERDE mehr rennen… :-)
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Thematisch verwandt, mit mehr Bericht, wie ich Sportmuffel wurde:
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11 Kommentare zu „Selbstmotivation: Krafttraining top, Cardio flop“.