Ein wahres Highlight nach dem Ende eines Urlaubs ist für mich das Heimkommen! Nach fast zwei Wochen in unterschiedlichen Ferienwohnungen tut es richtig gut, wieder in der eigenen, stabilen Umgebung zu verweilen. Auf einmal wird der ganze „Luxus“ deutlich, in dem ich lebe: 70 Quadratmeter, verteilt auf zwei Zimmer, Küche, Bad und Balkon – zwar im dritten Stock, aber wenn ich mal oben bin, ist alles ebenerdig erreichbar!
Das tut gut nach der letzten Ferienwohnung: Küche und Toilette im Erdgeschoss, ein Zimmer im ersten, das zweite Zimmer im zweiten Stock – und das Bad nochmal eins höher, auf der Ebene der Dachterrasse. Das ganze verbunden durch eine stählerne Wendeltreppe mit einem knappen Meter Durchmesser!
Mitten in der Altstadt gelegen und entgegen der äußeren Optik modern ausgestattet, gab‘ es an der Wohnung ansonsten nichts zu meckern! Aber schnell hatte ich meine Sachen auf die drei Stockwerke verteilt und musste dauernd rauf und runter. Gestern im Fitness-Center zeigten denn auch die E-Gym-Kraftmaschinen für Beinbeuger und Strecker einen Kraftzuwachs – immerhin! :-)
Betten und Schlafzimmer
Auch meine eigene Latex-Matratze mit genau der richtigen Härte kann ich jetzt wieder schätzen. Die Betten in der ersten Ferienwohnung in Lecce hatten viel zu weiche Matratzen, so dass sich beim Schlafen eine Kuhle bildete – nicht wirklich erholsam! Über die seltsamen Decken auf italienischen Betten hatte ich ja schon einmal geschrieben, aber auch in getrennten Schlafzimmern sind die Decken nicht unbedingt besser: Ein Laken, darüber eine dünne, irgendwie harte Überdecke! Na klar, in der Hauptsaison ist es richtig heiß in Süditalien – und danach richtet sich eben auch die Ausstattung der Betten. Da nicht alle Ferienwohnungsanbieter davon ausgehen, dass man als Paar die zwei gebuchten Schlafzimmer auch wirklich nutzt, fehlte das Laken im zweiten Zimmer gleich ganz.
„Zwei Schlafzimmer“ heißt auch nicht unbedingt, dass es sich wirklich um zwei Zimmer handelt! Das wird gelegentlich recht frei interpretiert, wie wir in der FeWo in Martina Franca erfahren haben:
Das „zweite Zimmer“ war hier lediglich ein in denselben hohen Raum eingebaute Etage, zugänglich über eine Treppe. Wer 1,95 Meter groß ist, muss den Kopf leicht beugen. Und natürlich keine Tür, also war es nicht möglich, z.B. oben das TV laufen zu lassen, ohne dass man es unten hörte. Zum Glück hatten wir ein Tablet dabei!
Schneidmesser Fehlanzeige!
Warum mieten wir überhaupt Ferienwohnungen und nicht einfach ein Zimmer? Abgesehen vom Komfort, den ein eigenes Schlafzimmer bietet, wollen wir nicht ständig essen gehen, sondern auch mal kochen oder braten. Nicht wegen der Kosten, sondern weil es so viele tolle Lebensmittel in den italienischen Supermärkten gibt. Aber obwohl die Anbieter mit voll ausgetatteten Küchen werben, rechnen sie offensichtlich nicht damit, dass die Küche wirklich benutzt wird. Ein Messer, mit dem man Brot oder Gemüse schneiden kann, fand sich nur in einer der drei Wohnungen. Als wir das in der zweiten FeWo bemängelten, meinte die Vermieterin, solche Messer seien „zu gefährlich für die Kinder“ – aha! Zwar haben wir keine und gewiss kennt jedes Kind solche Messer auch von Zuhause, aber sicher ist sicher!
Nun bin ich wieder daheim und finde meine voll ausgestattete Wohnung wieder richtig großartig! Zwar ist sie nicht so sauber wie all diese Ferienwohnungen (lobenswert!), aber es ist alles da, was ich brauche – und ebenerdig erreichbar. Es tut sogar gut, das Haus nicht mehr verlassen zu müssen, sondern hier ruhig am PC zu sitzen und die Welt nur über „News“ wahrzunehmen.
Trotz alledem: ein toller Urlaub!
Ich erinnere mit leichtem Gruseln gewisse Film- und Dia-Abende früherer Zeiten, an denen die Schönheiten des jeweiligen Urlaubs Verwandten und Freunden vorgezeigt wurden. Das hat mich immer gelangweilt, wenn es nicht der eigene Urlaub war. Deshalb lasse ich hier die vielen Sehenswürdigkeiten Apuliens einfach weg, die wir ausgiebig genossen haben. Die Barockstädte Lecce und Martina Franca, die kleinen weißen Orte Monopoli, Otranto (mit tollem Mosaik) und Locorotondo – und Bari, das mit einer tollen Altstadt glänzt, aber auch eine moderne Großstadt ist, bunt und belebt auch im März.
Drei Standorte in zwölf Tagen, immer eine andere Unterkunft mit neuen Überraschungen: Mir gefällt diese Art Urlaub, auch weil er aus der gewohnten Komfortzone heraus führt. Das Heimkommen ist dann richtig schön, weil ich wieder mehr wertschätzen kann, wie ich hier wohne und lebe – mit all den Bequemlichkeiten, die ich sonst nicht mal mehr bemerke.
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6 Kommentare zu „Vom Heimkommen“.