Noch nie war Fußball Thema im Digital Diary, denn eigentlich hatte ich mit diesem Sport nie was am Hut und fand das langweilig. In den letzten Jahren verfolgte ich immerhin die Tabelle, vor allem im Blick auf Hertha und Union, weil ich die Konkurrenz der beiden Hauptstadtvereine interessant fand. Herta – zunächst noch auf Union „herab blickend“ – ist mittlerweile ab- und Union aufgestiegen. Was für eine Erfolgsstory!
Gestern dann der Film Die Besten aller Tage, eine Doku über zwei Jahre Union (Aufstiegsphase) und für mich der erste Kinobesuch seit längerer Zeit, denn mittlerweile reicht mir Streaming voll und ganz. Diesen Film gibts noch nicht gestreamt, also erlebte ich ihn in einem kleinen Programmkino in Friedrichshain. Es war toll: Zum ersten Mal sah ich, was für eine Mega-Unternehmung so ein Verein ist – und insbesondere bei Union scheint das mega-familiär und Fan-freundlich abzugehen. Ich war richtig begeistert! Dabei sollte ich eigentlich verwirrt sein, denn in einer kritischen Rezension auf epdFilm heißt es:
„Jörg Hauschild, der renommierte Editor von Annekatrin Hendels bisherigen Filmen, geht für diesen Film offensichtlich von einem sehr informierten oder sehr jungen Zielpublikum aus, denn große Teile sind so schnell geschnitten und gerafft erzählt, dass etwas gesetztere Gehirne etwa bei der Wahrnehmung der jeweiligen Spielorte und Partien kaum mitkommen.“
Immerhin wurden die jeweiligen Spiele per Zwischentitel eingeblendet, das schafft auch ein gesetzteres Gehirn! Ich hatte keine Vergleiche, denn es war mein erster „Fußballfilm“, das mag dazu beigetragen haben, dass ich keinen Grund sah, das Gebotene zu kritisieren. In einem ZEIT-Artikel heißt es:
„Die besten aller Tage übernimmt fast durchgehend die Sicht des Vereins und zeigt die menschlich zugewandte und dem Fußballglitzer abgewandte, coole Seite des Ostberliner Clubs. Es ist ein Anti-Image-Film, der genau damit das Selbstbild des Vereins in allen Farben bestätigt. Die Montage von Jörg Hauschild, der mit Hendel gemeinsam das Drehbuch geschrieben hat, sowie die Vereinsleute, die sie zwei Jahre begleitet haben, wirken erstaunlich unverkrampft!“
Dass die Grafik-Abteilung über die „Schönheit“ der Trikots bestimmt und nicht die Sponsoren, hat mir extra gut gefallen. Auch dass der Verein eine halbe Million für den Transport der Fans zu einem Spiel in Braga ausgegeben hat, fand ich bemerkenswert. Zum ersten Mal konnte ich auch die „Choreo“ bewundern, die zuvor von den Ultras geprobt werden muss – beeindruckend! Und dass „Pyro“ richtig Stimmung macht und sehr gut aussieht, ist auch wirklich wahr!
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6 Kommentare zu „Gesehen: Die Besten aller Tage“.