Claudia am 28. April 2024 —

Wie schön, wenn der Schmerz nachlässt!

Gestern hat das Wetter endlich gepasst: Sonnig, über 20 Grad, genau richtig für einen Gartenbesuch. Wir trinken immer erst Kaffee, plaudern ein bisschen und machen dann einen Rundgang, bei dem sich dann ergibt, was so alles zu tun ist. Gewächshaus ausräumen, drinnen die Erde gießen, um sie zu beleben, dann allerlei Beetvorbereitungen. Ich machte mich daran, die Erde rund um einen Bohnenturm auszutauschen, arbeitete auf Knien, lange vorgebeugt, trug schwere Eimer zum Kompost – und plötzlich erlebte ich so heftige Bauchschmerzen wie noch nie!

Die nächste Stunde war furchtbar! Ich konnte mich nicht mehr bewegen, nurmehr flach atmen – in allen Details könnt Ihr den Verlauf des Ereignisses im Gartenblog lesen. Zeitweise dachte ich: Im Garten sterben ist vielleicht nicht der schlechteste Tod!

Was für eine Erlösung, als es nach einer guten Stunde vorüber ging! Sogar ganz ohne Restschmerz, kaum zu fassen angesichts der Heftigkeit des Anfalls. Ich war so glücklich wie lange nicht, einfach nur, weil „der Normalzustand“ sich von ganz alleine wieder hergestellt hatte: Durch Abwarten, Entspannen, wiederholte Versuche kleiner Bewegungen, atmen…

Ich erfuhr ein weiteres Mal, dass „der Normalzustand“ nicht selbstverständlich ist. Sich schmerzfrei bewegen, noch einigermaßen gut sehen, hören, riechen können – allein das ist Grund genug, dankbar und glücklich zu sein. Man vergisst es allerdings schnell wieder, das „Normale“ wird schnell wieder selbstverständlich. Ich nehme mir vor, achtsamer zu sein, auch solange noch nichts weh tut!

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Diskussion

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4 Kommentare zu „Wie schön, wenn der Schmerz nachlässt!“.

  1. Gestern war Frühling, wenn hier auch mit Abstrichen. Trotzdem waren wir unterwegs und das war, nach all dem Regen, sehr angenehm. Heute sollte es hier sonnig werden. Die Wolken sind dicht und es ist enorm windig. Wetterberichte im Zeichen des Klimawandels sind nicht mehr das, was sie mal waren.

    Die Schmerzattacke war nach dem Genießen gewiss keine schöne Erfahrung. Meine Frau würde mich garantiert zum Arzt schleifen. Ich bin resistent geben diese Empfehlungen. Feige, könnte man das auch nennen.

    Ich erinnere mich an die Zeit, in der Schmerzen, selbst heftige, meist von allein wieder vergingen. In unserem Alter (darf ich doch sagen?) muss man die Tage genießen und bewusst mit dem Körper umgehen. Ich denke, das machst du ja auch. Schöne Zeit im Garten.

  2. Im Garten sterben… Hmm, aber eher in der Liege im Schatten einschlafen, die Vögel zwitschern. Na ja, einen schönen Traum wird man ja noch haben dürfen.
    Ich glaube, es war Udo Jürgens, der irgendwie auf einem Spaziergang einfach so gestorben ist. Da kann ich mich noch genau erinnern: ach wie schön, einfach so umkippen und weg…
    Aber egal: Hauptsache, der Schmerz ist weg!

  3. Noch einigermaßen gut sehen, hören, riechen können … manches kann einem einfach genommen werden, so bei einem Freund der Geruchssinn nach einer Covid-Infektion.
    Ausser einem schlechten Gehör habe ich selbst wenig zu klagen, das wird mir fast unheimlich!

  4. Danke für eure Kommentare und euer Mitgefühl!
    @Horst: deine Verweigerungshaltung kann ich gut nachvollziehen! Saß auf dem Stuhl, hielt mir den Bauch, konnte vor Schmerzen nicht sprechen und dachte allen Ernstes: Wenn ich jetzt in die Notaufnahme gehe, ist der ganze Abend futsch…

    @Holger: Ja, ich erinnere das mit Udo Jürgens! Wäre aber nicht mein Wunschtod, ich möchte noch Zeit haben, das eine oder andere zu regeln.

    @Gerhard: Ist der Geruchsinn nicht wieder gekommen? Wünsche dir alles Gute für den Erhalt des Gehörs – ich merke immerhin schon, dass ich das TV gerne einen Tick lauter hätte…