Claudia am 14. Dezember 2024 — 19 Kommentare

Blogthema: Kommentieren nur eingeloggt auf FB oder WordPress?

Eigentlich kommentiere ich gerne auf Blogs, allein schon deshalb, weil auch im Digital Diary liebe Menschen auf meine Artikel reagieren – darüber freue ich, dafür bin ich dankbar! Wenn ich also einen interessanten Blogpost finde, hinterlasse ich gerne meine Gedanken zum Thema – allerdings ist das gar nicht immer so einfach. Es gibt vielerlei Hürden, die das Kommentieren erschweren, aber heute geht es mir um eine ganz bestimmte: Der Einlog-Zwang, der es nur erlaubt, einen Kommentar zu hinterlassen, wenn man auf den Plattformen Facebook oder WordPress.com eingeloggt ist. Das sieht dann so aus:

Einlogzwang Kommentarmaske

Was fehlt, ist die Möglichkeit mit Name/URL zu kommentieren, bzw. mit Name/Email/URL. Irgendwann hat WordPress.org (die Plattform, auf der viele Blogs laufen) die Voreinstellung so gesetzt, dass nurmehr Menschen mit Accounts bei diesen Mega-Plattformen kommentieren können. Man kann diese Voreinstellung ändern, auf Name/URL erweitern, aber das wissen offenbar viele Blogger/innen gar nicht, weil sie ihre Kommentarfunktion nie selbst getestet haben.

Immer mal wieder hab‘ ich Blogger deshalb angemailt und sie über die Hürde informiert. Mehrheitlich wussten sie gar nichts davon und haben dann umgestellt. Klar, wer will schon auf Kommentare freiwillig verzichten, weil WordPress.org sich diese ausschließende Voreinstellung hat einfallen lassen?

Warum der Einlog-Zwang Kommentare verhindert:

  • Nicht alle haben Accounts bei Facebook oder WordPress.com und sind somit ausgeschlossen.
  • Manche wolllen nicht von Facebook „verfolgt“ werden, obwohl sie einen Account haben. Warum soll FB mitbekommen, wo ich gerade kommentiere?
  • Nur das Kommentieren mit Name/URL bietet die Möglichkeit, einen „Namenslink“ zum eigenen Blog zu hinterlassen – für die Kommunikation und Vernetzung unter Bloggenden eigentlich unverzichtbar!

Diesen Blogpost schreibe ich, um in Zukunft nicht immer wieder diese Erklärung per Mail versenden zu müssen, wenn ich mal wieder am Login-Zwang gescheitert bin. Die Hürde erscheint nämlich gemeinerweise erst dann, wenn der Kommentar bereits geschrieben ist und man ihn absenden will! Das ist dann besonders frustrierend.

Hier mal genau die Stelle unter Einstellungen -> Diskussion, an der sich das Verhalten ändern lässt:

Einstellungen

Ist ja wahrlich verwirrend: Natürlich möchte man den Kommentierenden den Zugang über deren Accounts gerne ERLAUBEN! Dass man dadurch die einst ganz normale Variante „per Email/URL“ ausschließt, wird nicht ersichtlich (was hinter dem Info-I steht, weiß ich nicht, habe den Screenshot zugesendet bekommen). Dann folgt erstmal ein anderes Thema und erst DANACH heißt es: „Benutzer müssen zum Kommentieren Namen und E-Mail-Adresse angeben„. Was soll das? Jetzt ist nicht mehr von „erlauben“ die Rede – und wer von alledem keine Ahnung hat, könnte denken: Warum noch zusätzlich (!) Name und E-Mail? Und jemanden zwingen, diese Angaben zu machen will ich auch nicht.

So etwas sind ganz klar Dark Pattern, nicht im Interesse der Blogger/innen, wohl aber im Interesse der Plattformen!

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Diskussion

Kommentare abonnieren (RSS)
19 Kommentare zu „Blogthema: Kommentieren nur eingeloggt auf FB oder WordPress?“.

  1. Hallo Claudia,

    ich stimme Dir mit Deinem Post voll und ganz zu. Wie oft schon wollte ich kommentieren, aber die Hürden waren dann doch unzumutbar. Für einige ist vielleicht auch die Spamflut ein Hindernis. Ich selbst war schon genervt von den vielen Spammern, habe sogar überlegt die Kommentarfunktion komplett zu schließen. Dann habe ich mit verschiedenen Plugins experimentiert und habe nun eine gute Lösung für mich gefunden.

  2. @Pixelboomer: Danke für deinen Kommentar! Magst du verraten, wie deine Lösung aussieht?
    Ich lege hier so wenig Hürden wie möglich in den Weg, eigentlich gar keine! Spamwellen sind selten, denen lösche ich dann halt hinterher.

  3. Moin aus Papenburg,
    nachdem ich auf Mail-Adresse und Name umgestellt hatte war die SPAM-Flut unübersehbar, manchmal an die 100 pro Tag! So war ich war gezwungen einen anderen Weg zu finden und habe bestimmte Mail-Adressen gesperrt von denen am häufigsten diese SPAM Flut kam.
    Das mache ich auf der Eingangsseite bekannt und bitte die interessierten Personen, die Kommentare schreiben wollen mir erst ein E-MAil zu schicken damit ich sie als Benutzer eintrage und sie so nicht unter die Sperre fallen.

    Bedauerlicherweise ist selbst das offenbar noch für Viele ein Hindernis.

    PS:
    Ein einfaches Programm/Plugin mit dem man Menschen erkennen kann – ähnlich ‚captcha‘ würde helfen

  4. Bei WordPress.com finde ich das dark-pattern-Verhalten unter aller Sau – lebt die Plattform doch davon, dass sie in der weiteren Internetwelt immer noch einen vagen Ruf als „die Guten“ hat.

    Das Spam-Wellen-Problem habe ich auch, und weigere mich darauf mit Plugins zu reagieren. Meine Lösung ist es, Kommentare nur für Posts zu erlauben, die maximal 14 Tage alt sind – und da kommen dann zwischen 0 und 100 Kommentare in der Nacht an, die ich wegmoderieren muss. (An den meisten Tagen eher 0 als 100, aber insgesamt schon im Verhältnis von vielleicht 100 Spam-Kommentaren auf einen echten).

  5. Ich verwende das Plugin
    WP Armour – Honeypot Anti Spam
    Ein kleines Tool, das zuverlässig funktioniert und den Leser nicht nervt. Es baut ein nicht sichtbares Kommentarfeld für Bots ein, die auf den Honeypod reinfallen. Der Leser kriegt davon nichts mit.
    LG

  6. Ich muß bei Dir auch immer Name und Email angeben, @Claudia.
    Das mache ich aber ohne zu zögern.
    Den Webeintrag lasse ich in 99% der Fälle weg, weil ich eh nicht erwarte, daß aufgrund meines Kommentars jemand auf meinen Blog springt. Ausserdem ist dass fehleranfällig. (www.kopfundgestalt.com funktioniert nicht)
    Zu Zeiten meiner Berufstätigkeit habe ich Texte meist auf Word erfasst und dann eingegeben. Das schützt einen immer bei Versagen des Versendens.
    AUCH DAS ist natürlich mühselig, aber bei langen Kommentaren grundsätzlich anzuraten.

  7. […] Claudia Klingt schreibt ein WordPress.com-Kommentar-Erklärstück. […]

  8. @W. v. Sulecki: Nun ja, erst eine E-Mail schreiben zu müssen, bevor man kommentieren kann, ist ja doch eine recht HOHE Hürde! Aber wie ich grade sehe, steht auf deinem Blog gar nichts von „Mail senden“, sondern nur, dass die entsprechenden Adressen (z.B. …@web.de) erst später frei geschaltet werden. Grade geändert?

    @southpark: Du sprichst mir aus der Seele. Vermutlich hat FB dafür gezahlt, dass das so eingestellt ist! Bei mir sind alle Beiträge für Kommentare gesperrt, die älter als 60 Tage sind – es kommentiert sowieso höchst selten jemand einen alten Artikel.

    @Pixelboomer: Danke, klingt gut, werde ich ausprobieren!

    @Gerhard: Du MUSST keine Mailadresse angeben, ich bitte nur nett darum, wie oberhalb der Eingabemaske geschrieben steht! Das habe ich einst wegen der DSGVO so gemacht. IP-Adressen werden auch nicht gespeichert und so erspare ich mir und Euch das Cookie-Banner. Das mag jetzt nicht 100prozentig rechtssicher sein, aber ich rechne nicht damit,dass jemand ausgerechnet dieses kleine, nonkommerzielle Blog deshalb angreift.
    www.kopfundgestalt.com funktioniert nicht“ – hm, du musst eben eine vollständige URL, also https://kopfundgestalt.com/ eingeben, dann klappts! (offenbar braucht es das www bei deiner Adresse nicht, grade getestet).
    Wenn ich irgendwo kommentiere, besuche ich bei der Gelegenheit oft Blogs Anderer, die dort kommentiert haben.

  9. @Claudia: Habe gestern mit einem Bloggerkollegen face to face AUCH übers Bloggen gesprochen. Letzthin hatte er einen feinen Artikel, aber ich verzichtete darauf, ihn zu reposten. Wohlwissend, daß das für ihn keinen Traffic bringt. „Bestenfalls ein Strohfeuer“.

  10. Ein anderer Aspekt beim Kommentieren ist mir wichtig: daß man per E-Mail informiert wird, wenn es Replies und weitere Kommentare zum Posting gibt. Ich bin viel zu chaotisch, um mir Lesezeichen anzulegen und dann händisch immer wieder nachzugucken, ob nicht jemand eventuell…

  11. @Gerhard: Na hör mal, einerseits schreibst du über den „feinen Artikel“, machst also neugierig darauf, willst ihn dann aber nicht posten? Weil es maximal ein „Strohfeuer“ gäbe? Du profilierst dich gerade als Kommunikations- und Vernetzungsverhinderer, warum nur? Jedes kleine Blog hat lange Zeit maximal „Strohfeuer“ und es braucht einiges an Pflege und Dranbleiben, vor allem Antworten auf Kommentare, um Leute zum kontinuierlichen Lesen und Kommentieren zu inspirieren! Verlinkungen anderswo sind doch eine wichtige Basis, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Wenn du zumindest den Blognamen gepostet hättest, könnte man den „feinen Artikel“ wenigstens über eine Suche finden.

    @Markus: Recht hast du, so etwas gibt es hier ja auch. Aber offenbar ist es für viele zu kompliziert oder gar nicht in Reichweite (nicht selbst gehostete Blogs), so etwas zu installieren.

  12. Bei der Unordnung, die ich mit meinen WordPress.com – Accounts hatte, war meine Antwort: Ich lösche alle. Gravatare waren damit auch nicht mehr „möglich“. Ich habe wieder einen angelegt. Trotzdem kenne ich die von dir beschriebenen Hemmnisse beim Kommentieren. Auch, weil ich gern mal ein Passwort vergesse. Die ganze Schose mit den Kommentaren über WP-Accounts sind mir ebenfalls voll auf den Nerv gegangen. Da kann ich mich dir, liebe Claudia, nur voll zustimmen. Ich operiere bei wie seit Jahren mit „Antispam Bee“ und bin sehr zufrieden. Es gibt keinen Spam, den ich sehe oder zählen könnte. :-)

  13. @Claudia
    Ich habe geschrieben „Kommentare mit bestimmten Mail-Adressen anmelden“, es ist richtig, daß man daraus nicht unbedingt ‚Mail schreiben‘ herauslesen muß.
    Danke für den Hinweis, ich werde das anders, deutlicher, formulieren

  14. @Claudia, dein Kommentar finde ich etwas merkwürdig. Was hat mein Freund davon, wenn Du oder ein anderer für einmal dort hingeht. Sein Blog ist reichlich speziell. Soweit ich weiß, sind Bloggerinnen maximal auf 4, 5 Blogs dauerhaft mit Kommentaren unterwegs. Andere Blogs besuchen sie nur angelegentlich.

  15. Hallo Claudia,

    du hattest gefragt, warum ich auf meinem Blog keine direkte Kommentarfunktion anbiete. Das erkläre ich dir gerne.

    Es gibt dafür zwei Hauptgründe:

    1. Rechtliche Vorgaben
    Bei einer Kommentarfunktion werden in der Regel persönliche Daten wie Name, E-Mail-Adresse und oft auch die IP-Adresse der Nutzer gespeichert. Hier greift die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung).
    Damit alles rechtlich korrekt ist, muss ich als Betreiber sicherstellen:
    – Dass die Nutzer ausdrücklich zustimmen, bevor ihre Daten gespeichert und verarbeitet werden.
    – Dass ich sie klar und verständlich über die Datennutzung informiere, zum Beispiel in einer Datenschutzerklärung.
    Das bedeutet zusätzlichen Aufwand und Verantwortung, die ich nicht unterschätzen möchte.

    2.Technische Gründe
    Mein Blog basiert nicht auf WordPress, sondern auf Hugo, einer Plattform, die keine eigene Kommentarfunktion anbietet. Ich könnte zwar Dienste wie Disqus nutzen, aber dabei würden die Daten meiner Leser (z. B. die IP-Adresse) an externe Anbieter weitergeleitet. Auch das müsste ich juristisch absichern und regelmäßig prüfen.

    Da mein Blog ein Hobby ist, wäre der Aufwand, all das datenschutzkonform zu betreiben, einfach zu hoch. Deshalb habe ich mich entschieden, auf eine Kommentarfunktion zu verzichten. Generell versuche ich auf die Erfassung von Daten (Logs, Cookies, etc.) zu verzichten, das macht alles etwas leichter :)

  16. Danke @pixelboomer, habe WP Armour mal angeworfen in der Hoffnung, dass ich jetzt weniger undifferenziertes Kommentarlob auf englisch im Dutzendpack bekomme.

  17. @Horst: Bei Dir kann man doch lange schon ganz problemlos kommentieren – vorbildlich!
    @Gerhard: „seltsam“ ist, wenn du einen „feinen Artikel“ erwähnst, aber nicht verlinkst oder sonstwie auffindbar machst. Ich kenne keine Blogger, die sich über einen Link in anderen Blogs nicht freuen würden – und erst recht, wenn darüber auch Besucher kommen, und sei es nur eine/r.

    @Maik: das hatte ich nach Einführung der DSGVO alles berücksichtigt, eine Datenschutzerklärung eingeführt, die Speicherung von IP-Adressen abgeschafft und Email-Angaben freiwillig gestellt. Aber natürlich: Wenn es das System nicht hergibt, ohne Mega-Aufwand eine Kommentarfunktion zur Verfügung zu stellen, dann gehts halt nicht!

  18. Wenn ich eine Registrierung brauche, um zu kommentieren, dann kommentiere ich eben nicht.

    In meinem Blog kann gerne anonym kommentiert werden, es braucht nichts außer dem Kommentartext. Allerdings: Einzige Hürde ist seit vielen Jahren schon die Erstkommentar-Moderation: Wer einmal mit Namen und E-Mailadresse kommentiert hat und von mir freigeschaltet wurde, darf fortan mit denselben Angaben unmoderiert kommentieren.

    Alle anderen Kommentare landen in der Moderation.

    Das verhindert jeglichen Spam und auch jeden Versuch, irgendwelche Bösartigkeiten oder unwillkommenen Unsinn bei mir abzuladen.

  19. […] Blogthema: Kommentieren nur eingeloggt auf FB oder WordPress? […]

Was sagst Du dazu?

*) Ein Name muss angegeben werden. Wenn du keine Mailadresse angeben willst, lass das Feld frei. Wenn du aber weitere Kommentare abonnieren willst, musst du natürlich auch eine Adresse angeben! Auch wäre es NETT, eine anzugeben, weil ich gelegentlich mal nicht öffentlich antworte. IP-Adressen werden nicht gespeichert. Was mit Daten auf diesem Blog passiert, erfährst du in der Datenschutzerklärung.