Claudia am 18. Februar 2025 — 15 Kommentare

Und wieder ist Zeitenwende…

Spätestens 2022, seit Putin den lange schon schwelenden Ukraine-Krieg per „militärischer Spezialoperation“ (=Angriffskrieg) eskaliert hat, wurde hierzulande klar, dass er an friedlicher Koexistenz nicht interessiert ist, sondern nur an Unterwerfung. An der Seite der USA, die die Gegenwehr der Ukraine massiv unterstützten, hat sich Deutschland – zwar zögerlich, aber letztlich doch – klar positioniert und ebenfalls geholfen: humanitär, wirtschaftlich und militärisch. Stichwort: „So lange wie nötig„. Das war die erste Zeitenwende, Russland war wieder Feind und Pistorius rief (vorausschauend?) dazu auf, wieder „kriegstüchtig“ zu werden.

Das alles erschien zwar sehr gewöhnungsbedürftig, wurde jedoch lange von einer Bevölkerungsmehrheit getragen: Schließlich war sonnenklar, wer angegriffen hat, und dass Russland der Feind ist, kennen Ältere noch gut aus der Zeit des kalten Kriegs.

Aber jetzt der nächste Hammer, ein sehr viel größerer noch dazu: Die USA unter Trump, Musk und Vance sind nicht mehr Freund, Verbündeter und Beschützer, sondern kündigen diesen Job einfach mal so mir nichts, dir nichts. Vance fürchtet nicht Russland oder China, sondern die Erosion der Meinungsfreiheit in Europa! Und Trump ist drauf und dran, seinen „Deal“ mit Putin zu machen, zu Lasten der Ukraine und ganz ohne die Europäer zu fragen oder irgendwie zu beteiligen. Warum auch, es kommt nurmehr auf „Power“ an – und das bedeutet: Nur wer genügend Waffen und „Fähigkeiten“ hat, wird ernst genommen – die Europäer gehören nicht dazu.

Gleichwohl sollen sie nach dem Deal mit eigenen Truppen „den Frieden sichern“. Wieviele Soldaten es wohl braucht an der 1974 km langen Landgrenze der Ukraine zu Russland? Mehr noch: Es sieht nicht so aus, als wären die USA noch willens, auf russische Angriffe gegen diese Friedensschützer irgendwie zu reagieren. Und überhaupt: Was bedeutet jetzt noch Artikel 5? Ohne die Schutzmacht USA steht Europa sicherheitspolitisch quasi nackt da! 

Das ist die zweite Zeitenwende, deutlich schwerer zu verkraften als die erste. Und alle haben recht, die jetzt schreiben: Man hätte es eigentlich wissen müssen! Auch Obama und Byden haben immer schon verlangt, dass die Europäer sich mehr selbst um ihre Sicherheit kümmern sollten – aber weil sie es freundlicher sagten als Trump et al, hat man es nicht ernst genommen. Wir lebten alle gerne weiter im Wolkenkuckucksheim, stritten über Migration, Schuldenbremse, Heizungsgesetz und Bürgergeld – und auch jetzt im Wahlkampf wird nicht wirklich thematisiert, dass uns der sicherheitspolitische Boden unter den Füßen weggezogen wird, indem die USA sich aus Europa zurückziehen.

1968 skandierte man auf Demos gerne „Ami go home!“, eine Parole, die Oscar Lafontaine 2019 wieder ausgab. Die Wähler/innen des BSW sind vermutlich begeistert, dass der Wunsch nun Realität wird. Leider kann ich nicht glauben, dass Putin zufrieden sein und friedlich bleiben wird, wenn er per Deal mit Trump ein Stück Ukraine bekommt. Er hat viel größere Ziele und darüber nie gelogen – hier mal die ganze Geschichte nachlesen!

Gerade wird gemeldet, Putin sei zu Verhandlungen mit Selenskyj bereit, „wenn nötig“. Auch der Beitritt zur EU solle von Russland nicht behindert werden. Ein Lichtblick?  Die nächsten Tage werden es zeigen! Ich hoffe sehr, dass es zumindest einen Waffenstillstand geben wird, der die Bombardierungen der Ukraine beendet, die in den letzten Tagen sogar zugenommen haben. An einen stabilen „gerechten Frieden“ kann ich nicht glauben, würde mich aber freuen, wenn ich mich irre!

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15 Kommentare zu „Und wieder ist Zeitenwende…“.

  1. Die Zeit der Lippenbekenntnisse ist vorbei, wir müssen handeln. Die Welt dreht sich weiter. Wir waren lange Zeit ein Schlafender, der jetzt vom Schaffner geweckt wird und nun erkennt, dass er viele Chancen verpasst hat.

    Amerika ist die längste Zeit ein verlässlicher Partner gewesen. Das Machtgefüge ändert sich, aber wir sind zu sehr mit uns selbst beschäftigt. Darum sollte Europa seine Hausaufgaben endlich ganz schnell machen und das Gelernte umsetzen.

    Wer aber steht drohend über all dem? Neben dem Klimawandel die Bedrohung von innen.

    Immer weniger Hebamen neben immer mehr geschlossenen Krankenhäusern, personell unterbesetzte Kindergärten, marode Schulen, unbesetzte Lehrstellen, Fake News, Angst vor Migration, erstarkende Rechte, Energiekosten, schrumpfende Ersparnisse und gestiegene Preise und und und. Wir kennen die Themen.

    Egal wie die kommende Regierung aussieht, sie MUSS verdammt gut kommunizieren und klar zeigen was alles besser wird und richtig Geld in die Hand nehmen.

    Zu guter Letzt, wir brauchen viel Optimismus und den Glauben an uns selbst. Die Stimmung ist aber oft pessimistisch. Dabei brauchen wir gerade jetzt viel Eigeninitiative und einen Wandel, der alle mitnimmt. Erreich das mal in einer so vielschichtigen Gesellschaft.

  2. Die Wahl wird zeigen:: ‚Wir“ wollen nehr vom Gleichen. Wir wollen mehr Amerika!
    Denn die obersten Köpfe sind bekennende Transatlantiker.

    Der Ivam ist nicht ohne, aber die lustigen Narrative, die meist auf Steve Bannon zurückzuführen sind: „Durchmarsch durch Europa“ sind doch verdammt fragwürdig angesichts der letzten Jahre.

    Wenn man die Ukraine für di wichtig gehalten, hat, warum hat man dann so gehandelt, wie man es tat?

    Wir erinnern uns noch an Scholz, Biden und Putin im Grenzgebiet kurz vor der Eskalation, wo Scholz nochmal die Verhandlungskarte (durchaus richtig) spielen wollte. Und Biden guckt ihn mitleidig an und sagt: „Nope. Mr. Scholz. Stop that! We will never do so.“

  3. Europa ist ein großes buntes Vielvölkergebilde mit vielen unterschiedlichen Sprachen, Kulturen, Traditionen und Landschaften. Europa ist vor allem eine reife, friedliche, demokratische und pluralistische Wertegemeinschaft mit langer (leidvoller) Geschichte. Europa hat um einiges mehr Bürger als die USA, die sozial abgesichert sind und (mehr oder weniger) im Wohlstand leben können.
    Ich fühle mich als (Mittel-)Europäer und frage mich, warum ich mich mit Menschen aus den USA, Russland oder China – die derzeit mächtigsten einflussreichsten (Atom-)Großmächte – unbedingt vergleichen muss.
    Meine Weltsicht ist zugegeben eurozentriert, weil ich hier sozialisiert und ausgebildet wurde, aber ich sehe nicht ein, warum Europa unbedingt auch eine ernstzunehmende (Rüstungs-)Weltmacht werden muss. Warum sollte Europa im Eiltempo seine Militärausgaben erhöhen und hoch rüsten – wie vielerorts gefordert? Um vielleicht mehr geopolitischen Einfluss zu bekommen? Um sich (ohne dem gerade abhanden kommenden Weltpolizisten USA) verteidigen zu können? Wem gegenüber? Putin vielleicht? Das halte ich für maßlos übertrieben. Es ist m.E. völlig unrealistisch anzunehmen, dass Putin seine infantilen Großmachtsfantasien auf ganz Europa ausdehnt (er hat sich mit der Ukraine schon übernommen und verkalkuliert). Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein, Gelassenheit und Selbstsicherheit könnte den Europäern (vor allem den Politikern) nicht schaden, denke ich. Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben. Und einen Dealmaker mit MAGA-Sprüchen muss keiner ernst nehmen.

  4. Schließe mich deinem sehr guten Kommentar inhaltlich voll an, Günther, und würde deine letzten 3 Sätze darin noch dick unterstreichen.

    Ergänzen würde ich noch, wenn ich mir die begonnene Umgestaltung der demokratischen Prozesse in den USA anschaue, dass es für Europa in 10-20 Jahren vielleicht sogar gut ist, dass uns trennt, was uns trennt.

  5. @Daniel: Stimme dir zu, es kommt noch die desolate Infrastruktur hinzu (Straßen, Brücken etc.), die klammen Kassen der Städte – es sind so viele Probleme auf einmal, dass es wirklich schwer ist, optimistisch zu bleiben!

    @Juri: Du hättest mal Röttgen (glühender Transatlantiker) bei Miosga erleben sollen! Komplett gewendet / aufgewacht, plädiert heftig dafür, auf die USA nicht mehr zu zählen!

    @Günther: Danke für deinen Beitrag, denn er steht exemplarisch für genau die Haltung, die wir uns unter dem Schutzschirm der USA lange leisten konnten – die jetzt aber von den USA gekündigt wird!

    „Warum sollte Europa im Eiltempo seine Militärausgaben erhöhen und hoch rüsten – wie vielerorts gefordert?“

    Weil die USA ihre NATO-Unterstützung genau davon abhängig machen! Wie deutlich muss Trump denn noch werden? Angesichts der vielen Probleme, die auch die USA intern haben, ist es sogar nachvollziehbar, dass ihnen ihr Anteil an den NATO-Verteidigungsausgaben (Zwei Drittel, 876 Milliarden US-Dollar) zu teuer wird.

    „Um sich (ohne dem gerade abhanden kommenden Weltpolizisten USA) verteidigen zu können? Wem gegenüber? Putin vielleicht? Das halte ich für maßlos übertrieben. „

    Du traust Putin? Der wirklich alles getan hat, um jegliches Vertrauen in sein Vorgehen mit dem Angriff und dem langen Krieg gegen die Ukraine zu zerstören? Interessant! Trotz wiederholter Drohungen, auch gegen Deutschland, die regelmäßig im Rahmen der Hetze im russischen Staatsfernsehen vermeldet werden?

    „er hat sich mit der Ukraine schon übernommen und verkalkuliert“

    Aber doch nur wegen der massiven millitärischen Unterstützung der Ukraine durch die USA! (65 Milliarden). Ohne diese hätte die Ukraine keine Chance gehabt, den Krieg solange durchzuhalten! Und: Russland rüstet auf, weit über den Bedarf in der Ukraine hinaus.

    Du meinst, wir sollten das alles nicht ernst nehmen und einfach so weiter machen wie bisher?

  6. @Mendel: Du hast gepostet, während ich an meinem Kommentar schrieb. Ich finde auch, dass uns mit der aktuellen US-Regierung kaum noch „gemeinsame Werte“ verbinden, aber:
    Du schließt dich insbesondere den letzten Sätzen von Günther an: „einen Dealmaker mit MAGA-Sprüchen muss keiner ernst nehmen„.
    Der zeigt aber gerade, dass er die Macht hat und gewillt ist, sie auch auszuüben! Grade hat er 25% Zölle auf Autos, Medikamente und Halbleiter angekündigt, ganz egal, ob es sich bei den betroffenen Staaten um Verbündete oder Gegner handle. Und bezüglich der Ukraine gibt er schon VOR Gesprächen wesentlichen Forderungen Putins nach, ganz abgesehen davon, dass weder die Ukraine noch die EU überhaupt mitsprechen dürfen. Wie sollen wir das alles einfach „nicht ernst nehmen“ – das sind doch Fakten und nicht nur „Sprüche“.

  7. @Claudia:
    Meine Haltung ist nicht davon abhängig, ob die USA ein Schutzschirm für Europa ist oder nicht. Ich sehe keine unmittelbare Gefahr für Europa als Ganzes.
    Ich soll Putin trauen? Nein – tu ich sicher nicht! Putin ist für mich nur ein überschätzter, aber trotzdem berechenbarer Machthaber mit Allmachtsfantasien (…und leider auch mit einem großen Atomwaffenarsenal :-/).
    (Kleine Anekdote am Rande: Karin Kneissl, eine Vertraute von Putin, der auch bei ihrer Hochzeit in Österreich eingeladen war und dort mit ihr getanzt hat, wohnte vor ein paar Jahren in einem Nachbarort von mir und holte sich einen Hahn bei mir ab, weil sie auch gerne Haustiere hat :-)
    Die Drohungen von Putin gegen Europa halte ich für üble Propaganda – mehr nicht. Er versteht den europäischen freien Lebensstil einfach nicht, ja hasst ihn regelrecht. Deshalb versucht er auch ständig, Europa zu destabilisieren und zu spalten.
    Dass die Ukraine ohne massive militärische Unterstützung des Westens (NATO) nicht lange überlebensfähig wäre, da gebe ich dir recht. Ob diese Unterstützung auch ohne USA ausreichen wird, um die (Rest-)Ukraine zu verteidigen, wissen wir noch nicht.
    Dass Trump unter anderem einen absurden Zollkrieg in Kauf nimmt und andere „Fakten“ (Golf von Amerika, Interesse an Grönland usw.), die aus seinen oft irrationalen Entscheidungen folgen, ändert an meiner europäischen Haltung im Grunde auch nichts. Weltpolitik ist zwar gerade sehr spannend, aber beeinflusst meinen kleinen Alltag nicht sehr – außer dass ich mehr als üblich die Berichterstattung in diversen Medien verfolge.

  8. Ich habe im Geschichtsstudium – lange ist zugegebenermaßen her – damals bei Prof. Schröder in Gießen intensiv über die neuere US-Geschichte, die deutsch-amerikanischen Beziehungen und den Kalten Krieg gearbeitet. Gerade heute haben wir Deutschen vergessen, was wir den US-Amerikanern in den vergangenen Jahrzehnten zu verdanken haben. Stattdessen himmeln einige sogar Putin an.

    Und alle Parteien machen Versprechungen und Geschenke, sprechen nur noch über Migration, statt sich diesem Thema offen und ehrlich zu widmen. Es ist eine Zeitenwende. Es wird uns alle enorm viel Geld kosten. Hoffentlich nur Geld. Und hoffentlich kriegen wir Europäer statt endlos zu streiten und nichts hinzubekommen diesmal wirklich mal was gewuppt.

    Danke für den Beitrag.

  9. @Günther: Eine „europäische Haltung“ behaupte ich für mich auch, aber hallo! :-)
    Gerade deshalb mach ich mir Sorgen: Weil die Europäer so uneins sind und auch vielerlei Spaltungen durch die einzelnen Gesellschaften gehen, bekommt man zusammen nicht mehr viel Wesentliches zustande. Und je weniger das funktioniert, umso geringer werden die Chancen, so etwas wie „europäische Werte“ verteidigen zu können.

    Denn das kostet Geld (sprudelnde Steuern aufgrund gut laufender Wirtschaften), das immer weniger werden wird, die Schulden höher, nicht nur wg. Rüstungskosten, sondern wg. Handelskrieg und des dann drohenden Absturzes der amerikanischen Wirtschaft mit Folgen für die EU-Länder

    („Wichtigstes Abnehmerland deutscher Waren im Jahr 2023 waren wie bereits in den Vorjahren die Vereinigten Staaten. Güter im Wert von 157,9 Milliarden Euro wurden von Deutschland in die Vereinigten Staaten exportiert. Quelle ).

    Erst kommt das Essen, dann die Moral – aktualisiert: erst kommt der Wohlstand, dann der Sozialstaat. Wenn es eng wird, verteidigen die Reicheren ihren Wohlstand zu Lasten der Ärmeren…
    Ich fürchte, das alles wird unseren Alltag durchaus belasten!

  10. @Stefan: Nicht nur diesem brennend heißen Thema widmen sich die wahlkämpfenden Politiker/innen nicht offen und ehrlich. Auch die kaputte Infrastruktur, die klammen Städte und Gemeinden, der Pflegenotstand, Lehrer und Erzieherinnen-Mangel, Wohnungsnot/Mieten und manches mehr ist nicht ERNSTHAFT Thema. Ich tu mir Wahlkampf so gut es geht nicht an!

    Es wird uns alle enorm viel Geld kosten. Hoffentlich nur Geld.

    Ja, hoffentlich – wobei das Geld ja gerade überall knapp ist und eher noch weniger wird, wenn der Wirtschaftskrieg erst in vollem Gange ist…

  11. @Claudia:

    Eine „europäische Haltung“ behaupte ich für mich auch, aber hallo! :-)

    Das weiß ich ja, Claudia :-) Deswegen lese (und schreibe) ich hier gerne mit. Deine aufmerksame und kritische Beurteilung des Zeitgeschehens weiß ich sehr zu schätzen. Bei dieser Gelegenheit: danke für deine informativen Blogartikel!

    Gerade deshalb mach ich mir Sorgen: Weil die Europäer so uneins sind und auch vielerlei Spaltungen durch die einzelnen Gesellschaften gehen, bekommt man zusammen nicht mehr viel Wesentliches zustande. Und je weniger das funktioniert, umso geringer werden die Chancen, so etwas wie „europäische Werte“ verteidigen zu können.

    Europa ist (schon lange) vielstimmig und facettenreich. Ich habe gar nicht die Erwartungshaltung, dass es mit EINER Stimme EINES Menschen spricht wie z.B. Russland, China und neuerdings die USA. Europa tickt eben ganz anders als diese autokratischen Regime. Ich sehe die Arbeit der EU auch nicht nur negativ. Werte müssen m.E. auch nicht verteidigt werden. Das hat viel mit Respekt und Toleranz zu tun. Vielleicht sollte Europa darauf verzichten, ihre Werte zu exportieren. Wir sind nur ein kleiner Teil der Welt. China tickt z.B. ganz anders, und die mächtigen Autokraten Putin und Trump verstehen sich ja gerade prächtig – das muss ich auch erst verdauen und verarbeiten…

    Ich fürchte, das alles wird unseren Alltag durchaus belasten!

    Vielleicht hast du recht und ich irre mich. Aber ich halte unsere Politiker auf EU-Ebene (noch) für vernünftig genug, um die richtigen Maßnahmen und Entscheidungen zu treffen, damit unsere Freiheit und unser Wohlstand und unser Frieden nicht gefährdet werden.

  12. @Claudia Was die Leute so sagen. Es würde mich nicht wundern, wenn der Röttgen da den Söder gibt. Fähnchen im Wind dreht sich geschwind. Aus seinen transatlantischen Zirkeln dürfte er wohl noch nicht ausgestiegen sein? Dache ich mir.
    @ Günther Der Wohlstand ist für viele schon dahin. Da muss man nicht mal die Statistik bemühen.
    Es kommt ja nicht von ungefähr, dass die grossen Parteien in ihren Spizen Cum Cum und Cum Ex Vertreter sitzen haben, die in Wahlkampf jetzt genüsslich das Bürgergeld zerhacken ohne zu erwähnen, dass sie damit wahrscheinlich nicht mal ne Kiste Granaten nach Kiew kriegen werden.Von der Journaille stellt dazu auch keiner etwas richtig.
    Selbst die Weidel lässt man über preiswerte Atomkraftwerke schwadronieren. Wenn selbst Manager vom RWE raushauen, dass sich das nicht mehr rechnet, sollte man darüber nachdenken.

    Fakt ist, das alte System der Budgetverwaltung ist gescheitert, weil sie keine Lösung der anstehenden Probleme bieten kann. Die Natur interessiert sich nicht dafür, welcher Idiot gerade am meisten Asche auf Tasche hat.
    Nur hilft da keine Partei oder ein einzelner Staat. Die sind übrigens immer noch wirtschaftlich fachverbratet via McK, Deloitte, Blackrock,etc.. Das wird sich auch nicht so schnell ändern.
    In Deutschland haben wir es mit zu vielen gefährlichen Abhängigkeiten zu tun, um
    da schnell rauskommen zu können. Da man das Nötige bisher dazu verpennt hat, wird das ganz sicher auch weiterhin so passieren.

    Ende der 80er hat der Dax einen Punktestand von 4000 als Rekord gefeiert.

  13. @Günther: ich wünschte, ich könnte so optimistisch und vertrauensvoll sein wie du! Leider ist Trump dabei, die MAGA-Werte mit all seiner Macht zu exportieren:

    Trump verachtet Schwäche. Er fühlt sich durch sie herausgefordert, mit aller Macht zuzuschlagen. In seinem Weltbild und dem seiner Anhänger sind Europäer Schmarotzer: Sie haben die längsten Ferien, die kürzesten Arbeitszeiten, unterirdisch verlegte Stromkabel, eine funktionierende Infrastruktur, kostenlose Gesundheitsversorgung und kostenlose Universitätsstudien. Aber alles nur, weil die USA sie jahrzehntelang zum Nulltarif beschützt haben, sagt Trump. Jetzt ist „Payback Time“, es wird abgerechnet, die Schmarotzer werden zur Kasse gebeten. (Quelle)

    @Juri: Dem Röttgen kannst du nicht „Fähnchen im Wind“ vorwerfen, denn er war immer ein aufrechter Transatlantiker – jetzt nicht mehr! Dass er noch mit einigen Republikanern spricht, um herauszufinden, wie sie das alles sehen, halte ich für eher nützlich.

  14. @Claudia:

    ich wünschte, ich könnte so optimistisch und vertrauensvoll sein wie du! Leider ist Trump dabei, die MAGA-Werte mit all seiner Macht zu exportieren…

    Wir werden sehen, wie weit seine Macht und sein Einfluss wirklich reicht und welche konkreten Konsequenzen sein Handeln für einzelne europäische Staaten daraus folgen. So einfach wie Trump ist Europa nämlich nicht gestrickt.
    Ein Optimist mit Grundvertrauen lebt in der Regel meist zufriedener und glücklicher, denke ich.

    @all:
    Angesichts des derzeitigen turbulenten Weltgeschehens frage ich mich aber, inwieweit uns das alles überhaupt so intensiv beschäftigen sollte. Ich bin da im Zwiespalt. Einerseits fasziniert mich das ganze und ich registriere neugierig und aufmerksam die einzelnen News, Äußerungen und Berichte, aber andererseits ist mir bewusst, dass nur ganz wenige (meist durchgeknallte) „Darsteller“ dieses Weltgeschehen zur Zeit dominieren. Warum nehmen wir diese Figuren so ernst?
    Was habe ich eigentlich davon, wenn ich Aussagen von Trump, Putin & Co. bewerte und kommentiere? Die vielen Berufspolitiker auf unterschiedlichen (auch internationalen) Ebenen haben in der Regel einen verdammt schweren und aufreibenden Job, der von der Bevölkerung finanziert wird. In einer reifen Demokratie gibt es (hoffentlich) unabhängige Medien, die als Korrektiv fungieren und die Entscheidungen und Handlungen dieser Politiker kritisch beobachten. Und die Bürger lesen (hoffentlich) ein paar dieser Berichte und Kommentare, und machen davon abhängig, wen sie bei regelmäßig stattfindenden freien und unabhängigen Wahlen dann wählen, um so die gesellschaftspolitische Richtung zu beeinflussen. Soweit so bekannt und im Grunde gut.
    Aber manchmal beschleicht mich der Gedanke, dass wir in einer dicht gewebten Medienmatrix gefangen sind, die uns die klare Sicht vernebelt, um herauszufinden, um was es wirklich geht im Leben und wie wir am besten unseren Alltag gestalten, um möglichst glücklich und zufrieden zu leben. Diese Medienmatrix verstellt uns den Blick auf die tatsächliche erlebte Realität. Diese Medienmatrix verzerrt und manipuliert unser Bewusstsein, unsere Gedanken und letztendlich unser Dasein in einer Welt, die zunehmend komplizierter und undurchschaubarer auf vielen Ebenen wird.
    Sich dieser Medienmatrix auszusetzen heißt, vielleicht den Überblick über sein eigenes Leben zu verlieren. Wir sollten öfters und trotz der derzeitigen Nachrichtenflut mehr reflektieren, was diese Medienmatrix mit uns macht, wie sie uns verführt, manipuliert und abhängig macht.

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