Von meinem Kurzurlaub in Sizilien hatte ich im letzten Beitrag berichtet. Dass punktgenau der Ätna ausgebrochen war, so dass ich das noch mitbekommen konnte, hatte mich sehr gefreut – aus (allem Anschein nach) sicherer Entfernung lässt sich so ein Schauspiel wunderbar genießen.
Allerdings hatte ich gedacht, dass zuhause vielleicht Freunde besorgt sein könnten, wenn sie von dem Ausbruch in den Nachrichten hören. Aber weit gefehlt, es kam ganz anders: Aus Catania zurück gekehrt, wurde ich gefragt, ob wir von den „schweren Überschwemmungen“ betroffen gewesen seien, über die die Presse berichtet hatte.
Wie bitte? Schwere Überschwemmungen in Catania? Jeden Tag bin ich dort herum gelaufen – und ja, einmal hatte es heftig geschüttet, so ca. eine Stunde lang. Und weil da keine mit unseren Städten vergleichbare Kanalisation existiert, läuft das Wasser schon mal länger die Straßen abwärts und dann irgendwo ins Meer. Direkt nach diesem Gewitter sind wir über den Domplatz gelaufen, alles Wasser war mittlerweile wieder weg, von „großen Schäden“ keine Rede!
Ganz anders wirkt das Ereignis auf einem Video von Euronews, das ich mittlerweile als Quelle der Katastrophenmeldung entdeckte. Hier wirkt das Ganze sehr viel katastrophaler, es ist von „tagelangen Regenfällen“ (!) die Rede, von schweren Sachschäden und Menschen, die sich auf Dächer geflüchtet hätten (davon gibts allerdings kein Bild). Der Domplatz wird auch im Video gezeigt, WÄHREND des Regens. Dass eine halbe Stunde später alles Wasser wieder weg war, weiß man nur, wenn man dort war – wie ich in diesem Fall.
Tja, so werden Katastrophen gemacht…
Diesem Blog per E-Mail folgen…
Diskussion
Kommentare abonnieren (RSS)
Ein Kommentar zu „Katastrophen sind manchmal keine: Mein Urlaubserlebnis mit der Presse“.