„Zwischenzeitlich kann ich ja auch kommentieren… „ schrieb Olaf kürzlich zum gelegentlich auftretenden Inspirations-Mangel. Da hat er recht, auch ich kommentiere in so deprimierend „blockierten“ Zeiten noch immer anderswo. Und warum nicht die Artikel, die mich zur Teilhabe verleiten konnten, sowie meine Kommentare hier einfach mal zur Ansicht bringen?
Als denn:
1)
Zu Alexander Marguier am 3.3.13 auf CICERO:
In Europa stirbt die Demokratie – und alle schauen zu
„Ein Spitzen-Artikel, wäre da nicht …der komplett überflüssige Seitenhieb auf die tage-, ja wochenlange kommunikative Beteiligung vieler Menschen am Mem „#aufschrei“!
Das gesellschaftliche Leben spielt sich zum Glück auf vielerlei Ebenen ab. Durch #Aufschrei begann eine spontane Neudiskussion sozialen Miteinanders mit Blick aufs Geschlecht. Diese war und ist nötig und nützlich, also die Aufmerksamkeit WERT, die sie bekam. Wir sollten FROH sein, dass es noch nicht so weit gekommen ist, dass Krisenpolitik und Bewältigung unseren gesamten Alltag unabweisbar bestimmen!Ansonsten ein sehr guter Artikel, der den Status Quo und die Perspektiven des „weiter so“ klar auf den Punkt bringt. Das beschriebene (und wohl auch beklagte) „Sterben der Demokratie“ findet ja – noch – nicht durch Gewalt statt, sondern es läuft, wie es läuft, weil viele Mitdenkende tatsächlich in „Alternativlosigkeit“ landen. Auch dieser Text formuliert keine Idee, auf welche Weise eine direktere Demokratie wohl machbar wäre. Dass sie NOT-wendig ist, darüber könnten sich viele einigen, aber im HowTo der Umsetzung liegt eben die Krux.
Klar, wir kennen die „Netz-Utopie“, der auch Grillo anhängt, doch ist deren „Programmwerdung“ kein ganz kleines Projekt (in DE arbeiten sich im kleinen Rahmen die Piraten daran ab und kommen nicht mal richtig in die Gänge…). Sehr bezeichnend und desillusionierend dann die Info am Ende dieses Artikels: dass dort, wo eine solche BEWEGUNG durchschlagenden Erfolg hat, in Wahrheit ein Charismatiker und „Chefideologe“ das Sagen hat, der dem großen Rest sogar Maulkörbe verhängt.“
2)
Am 3.4. zu Claudia Kilians Knutschdebatte auf „Sammelmappe“:
„In meiner wilden Jugendzeit war öffentliches Knutschen und “Fummeln” eine REVOLUTIONÄRE Geste. Damit konnte man alle Alten, Etablierten, “Herrschenden” so herrlich aufbringen – und ihnen so mal zeigen, was Fortschritt, freie Liebe und Freiheit etc. ist! :-) Nie hätt ich es für möglich gehalten, dass mal aus einer jungen Anti-StatusQuo-Szene gerade das Gegenteil kommt!
(Im übrigen sollten auch alle FINANZIELL Privilegierten ihre teuren Apple-Produkte in Strickhüllen stecken. Damit sich auch niemand unwohl fühlt ;-))“
3)
Zu Joachim Goldberg am 28.3. auf blognition.de Es gibt keine Gerechtigkeit
„Endlich mal jemand, der diesen “Kritik-Wettlauf” kritisiert, der oft wirkt, als wünschten sich die Kommentatoren den Bankrun und jegliches Chaos herbei, das sie so plastisch an die Wand malen – während die normalen Menschen in DE zum Glück recht gelassen bleiben.
Unter einer kleinen Presse-Schau mit Reaktionen auf die Zypern-”Rettung”, die ich in meinem Blog zusammen gestellt hatte, argumentiert nun eine Leserin mal in die andere Richtung: Haben sich nicht viele gewünscht, dass das PRIMAT DER POLITIK in dem ganzen Finanz-Casino mal wieder deutlicher würde? Und ist es nicht genau das, was hier mittels des Haircut an den Zypern-Konten der gesamten Finanzwelt ins Bewusstsein gehoben wurde? (der ganze Text hier).
Auch Staaten können nur Geld ausgeben und mit Geld bürgen, für das letztlich ihre Steuerzahler gerade stehen. Und es war ja mittlerweile überdeutlich, dass weitere “Rettungen” allein mit Steuermitteln von der Mehrheit der Bürger nicht mehr gutgeheißen wurden.
Dennoch ist es sicherlich für manche eine ungerechte Härte, wenn eine gesetzeskonform angelegte Geldsumme, die man für “sicher” hielt, auf einmal zur Bankenrettung heran gezogen wird. Risiko-Abwägungen waren ja bisher Sache von Investoren in Aktien und Anleihen, nicht von jenen, die einfach Geld auf einem Konto ablegten. Andrerseits kann man wiederum sagen: Wer in einem Niedrigzins-Umfeld bei Banken Zinsen >4% kassierte, musste eigentlich wissen, dass dieser Zinsgewinn nur mittels riskaner Spekulationen zustande kommen konnte – wozu auch die seit Jahren leider üblich gewordene Spekulation auf Rettung durch den Steuerzahler gehört.
Letztere ist jetzt wohl etwas eingedämmt.“
Drei Themen, drei Kommentare – immerhin besser als nichts! Zudem ist es gelebte Linkliebe und meine geschätzten gerne-hier-Mitlesenden haben die Wahl, sich „dort oder hier“ zu äußern. Oder gar nicht, klar.
Und ich werde daran sehen, ob ich dieses „Format“ fortführe.
***
Und weil ich grad dabei bin und weiter kommentiere:
4)
Zu Jörg Kantel auf Google+ „Soldaten sind Mörder….“
„Ich finde den Spruch falsch. Mord ist klar definiert, darunter fallen soldatische Tötungen nicht. Was nicht bedeutet, dass man diverse militärische Einsätze und ihre „Kollateralschäden“ toll finden muss, ganz im Gegenteil. Aber am „Soldat“ lässt sich das alles nicht festmachen, denn er ist nur der „entsendete Kämpfer“ einer Gesellschaft, die in ihrer jeweils mehr oder weniger demokratischen Struktur ihre Befehlsgewalt ausübt.
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2 Kommentare zu „Kommentiert – man muss ja nicht immer selber bloggen…“.