Nachdem ich in letzter Zeit wegen allzu vieler negativer „News“ gar keine Lust mehr zum Kommentieren hatte, freut es mich umso mehr, wenn mal was Positives zu melden ist!
1) Leistungsschutzrecht wird zum Pyrrussieg
Dass das von Springer geforderte und durch weite Teile der Presse „kommunikativ unterstützte“ Leistungsschutzrecht nicht verhindert werden konnte, hatte als große Niederlage der Netzgemeinde gegolten. Das auch „Lex Google“ genannte Gesetz sollte den Verlagen eine Einnahmequelle eröffnen, indem es auch „kleinste Textteile“ ihrer Veröffentlichungen lizenzpflichtig und damit „monetarisierbar“ macht. Speziell Google sollte für die „Snippets“ in den Google-News künftig zahlen müssen: ein „Grundeinkommen für die Verlage“, wie Spötter diese Idee bezeichneten.
Nun hat Google reagiert und alle in den News vertretenen Presseverlage vor die Wahl gestellt: Entweder sie bestätigen bis zum 1.8. (ab dann gilt das Gesetz), dass sie wie bisher (also kostenlos) ihre Links und Snippets in den News sehen wollen – oder sie bleiben halt draußen. Man wolle Rechtssicherheit für alle herstellen, meint Google.
Spiegel online, ZEIT (mit staunenswerter Überschrift!) und Süddeutsche haben bereits erklärt, dabei sein zu wollen. Für die Springer-Blätter wird es schwer werden, dies ohne „Gesichtsverlust“ ebenso zu handhaben. Das herbei-lobbyierte Gesetz ist damit ein Pyrrussieg par excellence! :-)
Jeder vernünftige Mensch hat das so voraus sehen können! Aber Vernunft war ja nicht gefragt…
2) EU-Bürgerinitiative hat Erfolg
Die erste EU-Bürgerinitiative gegen die Wasserprivatisierung hatte bereits ERFOLG! SPON meldet heute:
Die EU-Kommission ändert als Reaktion auf massive Proteste den Vorschlag für eine umstrittene Richtlinie. Der zuständige Binnenmarktkommissar Michel Barnier will die Wasserversorgung von der geplanten EU-Konzessionsrichtlinie ausnehmen. Damit wolle die Brüsseler Behörde klarstellen, dass sie keine Privatisierung der Wasserversorgung will. Das hatten Gegner des Vorhabens befürchtet.
Das sieht schon mal gut aus, doch eine Willensbekundung ist noch nicht alles. Noch läuft die Bürgerinitiative, man kann noch mitzeichnen!
3) Grimme online Award für #aufschrei
Das Hashtag #aufschrei hat den Grimme Online Award gewonnen. Durch die Twitter-Kampagne habe die gesellschaftliche Diskussion über Sexismus an Dynamik gewonnen und sei dann in aller Breite auch in anderen Medien geführt worden, heißt es in der Begründung. Herzlichen Glückwunsch den Initiatorinnen und allen, die mitgemacht haben!
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