Grade erlebt der Volkssport “Piraten-Bashing” wieder einen kleinen Höhepunkt: Mit Spott und Häme wird der Wunsch vieler Piraten (und Sympathisanten) nach einem Comeback von Marina Weisband kommentiert. Tenor: so sieht also die Praxis derjenigen aus, die “Themen statt Köpfe” forderten!
Frage: An wem liegt es, dass “Köpfe” offenbar soviel spannender als “Themen” sind? Was kann eine Partei mehr tun, als Köpfe von ihren Plakaten verbannen, Homestorys verweigern, und bei jeder sich bietenden Gelegenheit die eigenen Themen ansprechen?
An wem liegt es, dass das Mitlesen launiger Tweets von Partei-Funktionären plus anschließendem Aufbauschen von Differenzen mehr reizt als das Lesen und Verbreiten der Themen, die auf dem Programmparteitag zur Abstimmung kommen werden?
So gesehen hätten viele Kritiker Grund, sich an die eigene Nase zu fassen!
Ganze Menschen, nicht nur Köpfe!
Im Übrigen ist die Welt nie so schwarz-weiß und schlicht gestrickt, wie man sie gerne hätte. “Themen” etablieren sich nun mal nicht im luftleeren Raum, sondern werden von Menschen vermittelt
– von GANZEN MENSCHEN, nicht nur von “Köpfen”.
Marina Weisband war als politische Geschäftsführerin weit über “piratische Kreise” hinaus erfolgreich: und zwar nicht allein, weil sie gut “die Piraten erklären” kann, sondern auch, weil man anders mit ihr redet (und sie deshalb auch besser zu Wort kommt).
Man mag es bedauern, dass sowas doch irgendwie “ungerecht” ist, weil es schließlich auf die Inhalte und nicht auf den Nimbus einer Person ankommen sollte. Bedauern und Insistieren ist allerdings keine Methode, erfolgreich Politik zu machen. Besser, man lernt aus den Erfahrungen und nutzt die Potenziale in diesem Sinn erfolgreicher Mitglieder, um die Themen optimal ‘rüber zu bringen.
Für mich wäre das also klar zum ÄNDERN: Themen UND Köpfe bringen Gelingen!
***
Dieser Artikel steht hier als „Zweitveröffentlichung“, zuerst ist er in meinem neuen Blog „Piraten-Special“ erschienen.
Diesem Blog per E-Mail folgen…