Grade reicht es nicht zu einem „richtigen“ Diary-Artikel, aber ein paar kleine Notizen zu den laufenden Ereignissen müssen einfach sein!
Politisches Elend: Zwei Tage lang verfolgte ich per Hashtag #ohlauer die Entwicklung rund um die von Flüchtlingen (lange Zeit einvernehmlich) besetzte Schule in Kreuzberg. Die Lage hatte sich dramatisch zugespitzt, die Polizei war mit vielen Hundertschaften anwesend und sperrte tagelang das ganze Kiez rund um die Schule ab – ein richtiger Belagerungszustand! Der grüne Baustadtrat verlangte schließlich die Räumung, nachdem die Polizei verlautbart hatte, sie würde abziehen, wenn sich nichts täte. Die Menschen auf dem Dach der Schule drohten, herunter zu springen und/oder sich und die Schule anzuzünden – alles ganz furchtbar! In letzter Minute gab es eine Einigung, mit der niemand richtig glücklich ist, aber immerhin: die 40 Flüchtlinge dürfen in der Schule bleiben, während diese zu einem „Flüchtlingszentrum“ (!) umgebaut wird. Es sind diesselben Flüchtlinge, die vor 2 Jahren in einem Protestmarsch für ein Bleiberecht und gegen die Residenzpflicht 500 Kilometer nach Berlin gelaufen waren. Was für ein Elend und was für eine beschissene Asylpolitik! Es wäre durchaus möglich, dieser Gruppe ein Aufenthaltsrecht nach §23 Aufenthaltsgesetz zu geben – sie wollen aber einfach nicht, diese herzlosen Politiker im Berliner Senat! (Mehr dazu).
Piratische Netzkommunikation: Dass die Piraten innerparteilich mit etwas namens „Mumble“ kommunizieren, war mir bekannt. Dass man da aber einfach mithören kann, wenn man sich einen Mumble-Client installiert, hab ich gestern erstmalig erlebt, als ich das – neugierig auf die sich gründende „progressive Plattform (#pplattform)“ – einfach mal ausprobierte. Beeindruckend! Es waren ca. 500 Zuhörende im Mumble, man brauchte nicht mal ein Passwort oder besondere Kenntnisse, wie das mit dem Mumble funktioniert. Ein Moderator lud einige Leute entlang einer Redeliste aufs „Podium“, die dann zum jeweiligen Thema redeten. Die gute Audio-Qualität hat mich gewundert – es ist fast so, als wäre man in einem Raum! Mittlerweile ist auch eine Aufzeichnung online und schon während des „Treffens“ gab es zu den Redebeiträgen lästernde und miesmachende Kommentare auf Twitter. Mittlerweile denke ich: Es gibt auch ein ZUVIEL an Transparenz!
Vegane Phase: Das ist meine neue Empfehlung für Normalköstlerinnen und Vegetarier, die sich bisher schrittweise um mehr pflanzliche Ernährung bemühen. Die Gründe stehen in meinem Veggie-Blog, sind aber auch heute im Radio zu hören, denn der MDR hat mich dazu interviewt. Dazu musste ich wieder ins ARD-Hauptstadt-Studio, schon das zweite Mal, ich war also nicht mehr nervös. Demnächst bekomme ich dann auch die Audio-Datei und werde sie auf Unverbissen-vegetarisch.de einstellen – aber nur, wenn es sich nicht zu schrecklich anhört! Sich selber hören ist immer ein bisschen ein Schock.
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2 Kommentare zu „Flüchtlinge, Piraten, vegane Phasen und ein Interview“.