Letztes Jahr um diese Zeit kamen auch dank der Stammleser/innen dieses Blogs genug Spenden zusammen, um dem „Formularprojekt“ einen guten Start im April zu ermöglichen. Seitdem sind gut 8 Monate verstrichen, in denen viel passiert ist. Dabei hat sich das Vorhaben, viele freiwillige Übersetzende aus verschiedenen Welt-Gegenden in übersichtlichen kollaborativen Arbeitsstrukturen zu versammeln, zunächst als deutlich komplexer und aufwändiger dargestellt als wir uns das gedacht hatten. In einem ausführlichen Zwischenbericht zum ersten halben Jahr könnt Ihr im Detail lesen, wie die Dinge angegangen wurden, welche Probleme auftraten und wie sie gemeistert wurden.
Kurz zum heutigen Stand: sämtliche Hürden haben wir genommen, von den über 60 Freiwilligen, die sich gemeldet haben, arbeiten um die 20 jetzt kontinuierlich mit und verfassen Übersetzungen deutscher Amtsformulare und Anträge in Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Türkisch, Russisch, Serbisch und Arabisch. Derzeit suchen wir noch nach weiteren Sprachkundige für Türkisch, Polnisch, Serbisch, Kroatisch, Ukrainisch, Arabisch, Farsi und Dari. Für Kommunikation und Veröffentlichungen gibt es eine Mailingliste für die Mitarbeitenden, ein Projektblog für Berichte und Ergebnisse, wo erste Übersetzungshilfen (Kindergeld-Antrag mit X Anlagen) zum Download bereit stehen. Weitere sind bereits fertig und werden in den nächsten Tagen veröffentlicht, andere sind noch in Arbeit, viele weitere in Planung.
Neben einzelnen Engagierten arbeiten an zwei Hochschulen Studierende an der Übersetzung des prominenten ALG2-Antrags in Englisch und Französisch. Beide sind praktisch fertig, es fehlt nurmehr die Endkorrektur durch die Dozenten. Ergebnisse sind uns zum Jahresende, spätestens für Januar versprochen.
Viel Arbeit mit Sinn
Da dies hier mein persönliches Blog ist, will ich es nicht bei diesen Infos zum Projekt belassen, dessen Fortbestand und Weiterentwicklung mir so am Herzen liegt. In letzter Zeit hab‘ ich öfter mal wenig schöne Themen wie Netzfrust, zersplitterte Aufmerksamkeit
und den „Umgang mit Aufregern“ geschrieben. Die Ohnmacht, die man angesichts der massenhaften täglichen Infos über Elend, Missstände und menschenverachtende Verbrechen in aller Welt empfindet, kann ganz schön runter ziehen, bis hin zum zeitweiligen Verstummen.
Sobald ich aber am Formularprojekt intensiver arbeite, verfliegt diese miese Stimmung! Es tut gut, an einem Projekt mit Sinn mitzuwirken, auch wenn ich immer wieder an meine Grenzen stoße, was den möglichen Zeiteinsatz angeht. Der spendenfinanzierte Minijob ist ja nicht etwa meiner (ich könnte nicht für die eigene Finanzierung sammeln!), sondern ermöglicht die kontinuierliche Koordination der konkreten Übersetzungsarbeiten. Alles „Drumrum“, jegliche Kommunikation nach außen, das Projektblog und insbesondere das Spenden sammeln mache ich – genau wie die Übersetzer/innen – freiwillig und ehrenamtlich. Da ich derzeit auch an der „Auftragsfront“ verdichtet arbeite, sind die Arbeitstage momentan sehr lang und reichen schon mal in die tiefe Nacht. Dennoch mache ich das gerne – und jede, wirklich jede kleine Spende fürs Projekt stärkt meinen Elan, dran zu bleiben und weiter zu machen!
Hilf bitte mit, dieses neuartige Projekt fortzusetzen! (Spenden für das Formularprojekt sind voll steuerabzugsfähig!)
Und hier geht es DIREKT zum Spendenformular
(eine Mitgliedschaft bei Betterplace ist nicht zwingend, hat aber den Vorteil, dass man dann alle News und Berichte zugeschickt bekommt.)
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Natürlich freu‘ ich mich auch über jede Verbreitung des Spendenaufrufs: in den sozialen Medien, auf Blogs und – erfahrungsgemäß die erfolgreichste Form – per persönlicher Ansprache oder per Email im Freundes- und Bekanntenkreis.
Zu diesem Zweck gibts hier einen aussagekräftigen, aktualisierten Spendenaufruf als PDF zum herunter laden: [filedownload_button file=“https://www.claudia-klinger.de/Spendenaufruf-Formularprojekt2014.pdf“]Download[/filedownload_button]
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8 Kommentare zu „Formulare übersetzen für Flüchtlinge und Migranten – ich bitte Euch um eine Spende!“.