Islam: Jetzt reiben sich wieder diverse Interessenten am Spruch „Der Islam gehört zu Deutschland“. Die einen mögen das gar nicht, denn für sie ist das „Abendland“ christlich und basta. Die anderen verweisen auf die Millionen Muslims, die friedlich in Europa leben, die unsere Kultur und unsere Wirtschaft bereichern und deshalb verdammt nochmal ein Recht auf Zugehörigkeit haben. (Ungern zitiere ich die WELT, aber im Artikel „Der Islam gehört seit Jahrhunderten zu Europa“, steht darüber sehr viel Wissenswertes!)
Wer sich auf die christlichen Wurzeln des sog. „Abendlands“ beruft, beschwört aber auch ganz abgesehen von Einwanderungen und der Frage nach den Grenzen Europas eine Trennung, die religionshistorisch doch ziemlich unsinnig ist. Denn auch das Christentum stammt wie das Judentum und der Islam aus dem nahen Osten, dem „Morgenland“. Die drei abrahamitischen Religionen beziehen sich in vielen ihrer Schriften auf dasselbe antike Weltbild, sogar auf diesselben Jenseits-Wesenheiten. Oder ist der Erzengel Gabriel etwa nicht „einer von uns“ im Sinne der katholisch-christlichen Tradition? Und genau der (bzw. SIE, Gabriel ist ja eher queer) ist es doch, die dem Propheten Mohammed den Koran offenbart haben soll!
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Liebe: Wenn überhaupt irgend etwas Herausragendes, Besonderes am Christentum ist, dann ist es das Gebot der Feindesliebe, wie es in den Evangelien des neuen Testaments verkündet wird. Nicht nur den Nächsten soll man lieben wie sich selbst, sondern sogar den Feind! Ziemlich krass, oder?
„Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, auf daß ihr Kinder seid eures Vater im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.“ Matthaeus 5.44
Wer sich also als „abendländischer Christ“ von Muslimen angegriffen fühlt (zu Recht oder zu Unrecht, ganz egal), sie in irgend einer Weise als Feinde wahrnimmt, hat hier schon mal eine klare Ansage aus erster Quelle, wie darauf CHRISTLICH zu reagieren wäre!
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Mehr Liebe: Über Liebe und Lebendigkeit schreibt Hannes auf Jazzlouge bewegende Sätze:
„Was läuft schief im Leben von Attentätern und Terroristen? Was treibt Menschen in die Arme von IS, Boko Haram oder NSU? Warum gehen Tausende auf die Straße und lassen sich von Faschisten, Rassisten und Verschwörungstheoretikern im Rahmen von Pegida und Co. vor den Karren spannen? Auch wenn ich das Eine nicht mit dem Anderen gleichsetzen will, so fürchte ich doch, dass ein Teil der Ursachen für das jeweilige Verhalten ähnlich ist.
Sicher ist es ein komplexes Ursachengebilde, das nicht holzschnittartig zu umreißen ist. Doch ich glaube, dass es mehr als nur Bildung und Integration sind, die uns zu einer besseren Welt verhelfen. Ich glaube, die viel tiefergehende Ursache ist ein Mangel an Liebe in unserer Gesellschaft. So wie wir bei Sturm eher an die zerstörerische Kraft des Hasses denken, so spielt in unserem Leben die Liebe oft nur noch eine Nebenrolle.
Dabei gieren wir doch alle nach Liebe. Und das in ihren unterschiedlichen Darreichungsformen. Mal als bloße Aufmerksamkeit, mal in ihrer körperlich sexuellen Form oder — last but not least — in Form zwischenmenschlicher Zuwendung. Seit ich Kinder habe, erfahre ich den Zauber von Liebe wieder neu. Das ist eine der schönsten Erfahrungen überhaupt und gebe mir größte Mühe, diesem Zauber Raum zu geben und ihn so lange wie irgend möglich aufrecht zu erhalten. Liebe, in welcher Form auch immer, ist das uns Menschen verbindende Gefühl. Die Basis für Solidarität, Gerechtigkeit, Mildtätigkeit und auch für Gnade. Zu letzterer ist nur fähig, wer liebt.
Und so irritieren mich Sätze wie “Es ist das beste, dass die Attentäter direkt getötet wurden” kollossal und sie machen mich traurig. Niemand darf so außerhalb menschlicher Liebe stehen, dass wir uns anmaßen sollten, ihm oder ihr das Leben zu nehmen. Ich glaube, dass auch Anders Breivik oder die Attentäter von IS, Boko Haram oder anderen Terrorgruppen, ein Anrecht auf ein Mindestmaß an Liebe haben. Und das bedeutet, dass man sie trotz aller Gräueltaten am Leben und Gnade walten lässt.
Schaut man in die Biographien dieser Täter so kann man feststellen, dass ihnen in ihrem Leben vor allem Eines fehlte: Liebe. Natürlich gibt es noch weit mehr Faktoren, die diese Entwicklung beeinflusst haben. Natürlich ist die Welt komplexer, als dass sich alles auf einen Faktor reduzieren ließe, aber ich bin überzeugt, dass ein Mangel an Liebe die Grundursache für ein solch barbarisches Verhalten ist. Menschen, die bedingungslos geliebt werden, halte ich für nicht fähig, solche Taten zu begehen.“
Am Ende seiner engagierten Rede ruft uns Hannes dazu auf, „einander lebendig zu machen“ – woraufhin Liisa auf Charming Quark die Frage nach dem Konkreten aufwirft: Was könnte das denn konkret bedeuten? Eine Antwort hat sie nicht, nur Beispiele aus den „sozialen“ Medien, die eben KEINE Akte der Liebe sind.
„Wie gesagt, das Motto »Laßt uns einander lebendig machen« finde ich gut. Der erste Schritt zur Umsetzung ist sicher zu überlegen, wie das konkret aussehen kann. Vorschläge, Ideen, Anregungen, irgendjemand?“
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.ida: Zum Abschluss der gestrigen Pegida-Kundgebung in Dresden soll ein Redner gesagt haben: „Und das nächste Mal bringt jeder noch einen mit!“
Klar, das fänden jetzt alle IDA-Bewegten toll: Nächste Woche mit doppelt so vielen „spazieren gehen“ und NOCH MEHR AUF-SEHEN erregen! Schließlich schaut sonst kaum jemand auf sie, auf ihr Befinden, ihre Probleme, ihre Meinungen, ihre Verbitterung, ihre Angst – erst jetzt, so als Hassbotschafter/innen werden sie mal richtig bemerkt.
Dem „nächstes Mal noch einen mitbringen“ müsste ein „jemanden da behalten“ bzw. „eine/n zurück holen“ entgegen gesetzt werden. Individuell und persönlich, im Geiste liebevollen Hinsehens – dabei könnten auch alle mitmachen, die es nicht drauf haben, bei #NoPegida oder überhaupt irgend einer Demo mitzulaufen.
Ist immerhin ein Vorschlag – einer, an dem leicht erfahren werden kann, wieviel Liebe man tatsächlich so in petto hat und auszudrücken bereit ist.
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5 Kommentare zu „Über Liebe, Islam, ..ida und so“.