Als ich das Buch Fettlogik überwinden der bekannten Bloggerin Erzaehlmirnix gelesen hatte, beschloss ich, abzunehmen. Anders als viele andere „Gewichtsbetroffene“ blicke ich nicht auf eine bewegte Diät-Karriere mit ihren Aufs und Abs zurück, sondern hab‘ mir um mein Gewicht keinen Kopf gemacht. Das war auch kein Problem, denn meist bewegte ich mich im Bereich normalgewichtig bis „leicht mollig“. Vom Magerwahn hab ich mich nie erfassen lassen, auch nicht, als ich begann, kontinuierlich zuzunehmen – ein typischer Effekt, wenn man die Ernährung in der Menopause nicht umstellt und damit fortfährt, wie gewohnt zu futtern. Das Zunehmen wurde auch nicht dadurch entschärft, dass ich zeitweise engagiert vegan kochte, also sogar Milch, Butter, Quark und Joghurt aus dem Speisplan strich. (Eine „richtige“ Veganerin/Vegetarierin bin ich nicht geworden, denn Fisch konnte ich letztlich nicht dauerhaft lassen).
Übergewicht belastet, zunehmend
Kurzum: Mein Gewicht erreichte dieses Jahr über 86 Kilo bei 1,65 Körpergröße – und langsam spürte ich die Belastung, die das mit sich bringt. Dennoch dachte ich noch immer nicht ernsthaft ans Abnehmen, denn die Aussicht, mich mit dem „Zirkus“ der verschiedenen Ernährungslehren und all den vielen Methoden auseinander zu setzen, die in Sachen Abnehmen durch die Info-Welten geistern, schreckte mich massiv ab. Niemals Bananen, fünf Mahlzeiten am Tag, nicht nach 18 Uhr, nur kleine Mahlzeiten, 4 Stunden Pause nach dem Essen, weniger Fett, keine Kohlehydrate aber viel Fett – nö, auf all das und noch viel mehr hatte ich nicht die geringste Lust!
„Fettlogik überwinden“ hat mir gezeigt: Das alles brauche ich nicht! Die schlichte Wahrheit ist: Jedes Pfund geht durch den Mund – und wenn man mehr Kalorien (kcal) zu sich nimmt, als man verbraucht, nimmt man zu. Nadja dekonstruiert alle Ausreden, die dazu dienen, sich das eigene Gewicht schön zu reden, hat gewaltig viele Studien gesichtet und festgestellt, dass das ganze Gesumms um „kaputten Stoffwechsel“, langsamen Stoffwechsel, länger leben mit Übergewicht und vieles mehr im wesentlichen nichts ist als eine Ansamlung von „Urban Legends“, gern genommen von einer Bevölkerung, die insgesamt im Schnitt immer gewichtiger wird.
Kalorien zählen – nicht nur kurzfristig!
Also fing ich an, Kalorien zu zählen und achtete darauf, nicht über 1200 kcal zu kommen, blieb an manchen Tagen auch deutlich darunter. Und ich nahm ab: 4 Kilo in der Zeit zwischen 25.Mai und 15.Juni. Seitdem stagniert es – warum? In den ersten knapp 3 Wochen hatte ich alles akribisch aufgeschrieben, was ich aß und trank. Kalorien ermittelt und aufaddiert – so hatte ich die genaue Übersicht, wie die Dinge stehen. Als ich dann aber gelernt hatte, wieviel oder wenig Kalorien meine neuen (kleineren, anderen) Mengen so enthielten, wurde ich schludrig. Schrieb nurmehr die Speisen auf, ohne die Kalorien zu addieren – und schließlich schätzte ich nur noch. Ergebnis: Ich nehme nicht zu, aber auch nicht mehr ab. Kein Wunder!
Das Wissen um die geringen Kalorien einzelner Imbisse verleitete mich offenbar dazu, insgesamt wieder etwas mehr zu essen – wenn auch Anderes und in kleineren Portionen. Auch sowas wie 500ml Sojadrink im Kaffee pro Tag (= 230 kcal) nahm ich gar nicht mehr wahr.
Da ich noch weiter herunter will mit dem Gewicht, schreibe ich nun wieder genau auf und addiere die Kalorien. Dieses – verglichen mit anderen Blogposts hier – höchst unwichtige Thema greife ich auf, weil es derzeit auch anderen „Fettlogik-Überwindern“ so geht: Erst mach man alles richtig, dann setzt der Schlendrian ein…
Muss nicht sein! Ich zähle wieder – und ermuntere dazu, das ebenso zu machen, wenn das Abnehmen auf einmal stagniert.
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20 Kommentare zu „Vom Kalorien zählen – meine Erfahrung“.