[Dieser Text ging mir per E-Mail zu. Ich veröffentliche ihn, weil ich die Hartherzigkeit und argumentative Unbelehrbarkeit all jener gruslig finde, die auf „Gutmenschen“ schimpfen und nur das Recht des Stärkeren anerkennen]
Stellen Sie sich diese Szene vor. Eltern kennen sie vielleicht tatsächlich.
Ihr siebenjähriges Kind kommt von der Schule und berichtet verstört, wie die anderen heute in der großen Pause den Paule verkloppt haben. Was raten Sie Ihrem Kind?
Realistisch denkende Eltern werden ihrem Kind sagen müssen: Stell dich auf die Seite der Schläger. Feuere sie an. Jubele ihnen zu. Auch wenn es dir schwer fällt. Nur ein Idiot macht den Fehler, dem armen Paule beistehen zu wollen.
Wer dies verinnerlicht hat, der hat eine der wichtigsten Lektionen des Lebens begriffen und hat gute Voraussetzungen für beruflichen und privaten Erfolg. Es bedeutet, die Welt verstanden zu haben, Realist zu sein.
Realisten wissen, daß es nur das Recht des Stärkeren, die Macht des Bösen gibt. Jeder von uns hat schon einmal blauäugig gesagt: Das ist ungerecht! Das dröhnende Hohngelächter, das folgte, hallt für immer nach. Und wir machen den Fehler nicht wieder.
Es ist ein Lebensgefühl jenseits der Hoffnung, aber auf der Seite der Macht. Welch eine Erfahrung der Überlegenheit, fortan hämisch herabblicken zu können auf die Gutmenschen und Weltverbesserer, die Sozialromantiker, Umwelt- und Datenschützer, Friedens- und Menschenrechtsaktivisten, die Weicheier und Warmduscher, die Opfer.
Auf wessen Seite will ich stehen? Auf der Seite derer, die Spendengelder sammeln und Menschenketten bilden? Oder auf der Seite derer, die Milliarden investieren und auf deren Befehl die Bulldozer rollen und die Panzer?
Der Wert eines Waldes besteht aus Holz und Bauland. Wer etwas anderes in ihm sieht, wählt die Seite der Verlierer, wählt das Leid.
Ich habe vollstes Verständnis für diese Einstellung. Die Realität gibt diesen Menschen Recht – immer wieder.
Beneidenswert. Aber will ich so leben?
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5 Kommentare zu „Vom Realismus der Schlechtmenschen: ein Lebensgefühl jenseits der Hoffnung“.