Gestern bin ich 54 geworden – also steinalt, wenn ich mich erinnere, was ich noch so vor zwanzig Jahren über dieses Lebensalter dachte. Sowas wie „Geburtstag feiern“ mach‘ ich nicht, denn im jugendlichen Alter wurde ich regelmäßig zum unfreiwilligen Opfer einer großen Feté, die mein Vater zu diesem Anlass veranstaltete, ohne sich groß um meine Wünsche zu kümmern. Da kamen dann hundert Leute und zogen mich am Ohrläppchen, der italienischen Geburtstags-Tradition entsprechend. Immer fiel mein Geburtstag in diese Familienurlaubszeit in Italien, ich war jedes Mal froh, wenn ich mich endlich verdrücken konnte (und bin schlussendlich Geburtstagsfeier-Muffel geworden).
Vom Sinn des Lebens zum Buchstabenglück
Als ich 1996 das Internet entdeckte und mich begeistert und über alle Maßen fasziniert in diese neue Welt stürzte, war ich 42. Das erschien mir passend und sehr bedeutend: ZWEIUNDVIERZIG – die Antwort auf die große Frage nach dem Sinn des Lebens aus „per Anhalter durch die Galaxis“, Ihr wisst schon! :-) Jahre später hatten sich dann die Utopien der ersten Netzjahre überlebt und so untertitelte ich das Digital Diary mit dem Spruch „Vom Sinn des Lebens zum Buchstabenglück“.
In diesem Buchstabenglück schwelge ich immer noch und ein Ende ist nicht in Sicht. Aus nur einem Digital Diary sind mehrere Blogs geworden, dazu kamen seit 2003 die Schreibimpulse-Kurse zu allem, was bewegt. Im Kerngeschäft gestalte ich nach wie vor gerne Webseiten, neuerdings immer mehr individuelle Blog-Themes, denn kaum jemand will noch auf die interaktiven Möglichkeiten eines Blog-Scripts verzichten, auch wenn es nicht immer wie ein Blog aussehen soll.
Eine weitere Neuerung im Rahmen meiner Web-Aktivitäten war die Aktion „Brunnen für Tani“ in der Vorweihnachtszeit 2007. Da wollte ich mal wissen, ob man nicht auch mehr bewirken kann als nur „Buchstabenglück“. Und ja, die Aktion lief erfolgreich ab, ich flog nach Kambodscha und sah mir alles aus der Nähe an. Acht Brunnen werden derzeit gebaut und demnächst gibt’s dazu weitere Infos und Bilder – und auch einen Vorschlag, wie es mit der Aktion weiter gehen kann: es braucht noch viele Brunnen in Tani und ich bin ja nicht die einzige, die bloggt!
Und sonst? Ich hab‘ nix zu meckern! Stimmungen wie die „Menschenmüdigkeit“ gehen zum Glück schnell vorbei. Allermeist bin ich gut gelaunt und freue mich jeden Tag, dass mir das Netz ein solches Leben ermöglicht: Selbständig und an dem arbeitend, was mich gerade interessiert. Nur das viele Sitzen ist ab und zu ein Problem – umso mehr freut mich, dass ich bald wieder einen Garten haben werde. Spätestens dann wird auch für mich das „mobile Internet“ ein Thema!
Zum Schluss dieser kleinen Post-Geburtstagsbesinnung ein herzliches Dankeschön an alle Leser/innen, Kursteilnehmer, Auftraggeber und andere freundlich gesonnene Netzfreundinnen und Freunde, ohne die ich so gut wie nicht vorhanden wäre – jedenfalls nicht im Internet, mit dem und von dem ich lange schon lebe, wie es mir gefällt.
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16 Kommentare zu „54 – und Jahr 12 im Internet“.