Zum Glück scheint weitgehend Konsens zu sein, dass die EU sich nicht den Launen Erdogans unterwirft – egal, was das für Folgen für den „Türkei-Deal“ haben mag.
Viele gefallen sich gerade darin, das Ganze rein parteipolitisch zu personalisieren: Merkel-Dämmerung, WIE GEIL IST DAS DENN!
Es ist halt eine Berufskrankheit vieler „Qualitätsjournalisten“, die Dinge hauptsächlich unter dem Aspekt des Kampfs von Politiker/innen* und Parteien gegeneinander zu betrachten. Sie sind ja in dieser Filter-Bubble der (vermeintlich) Mächtigen zu gange. (Dass es auch darum gehen könnte, die Bevölkerung über die oft komplexen Inhalte zu informieren, um die es geht, tritt dem gegenüber allzu oft in den Hintergrund).
Aber zur Sache: Wäre es nicht angesagt, zwei „Krisen“ miteinander zu verbinden zu einer gemeinsamen Lösung?
Soll doch Erdogan die Flüchtlinge ziehen lassen… die kommen dann in Griechenland an, dem neuen europäischen Asylantrags-Zentrum. Das Geld, das für die Türkei bestimmt war, bekommt Griechenland, um das – ordentlich, menschenwürdig! – ins Werk zu setzen. Und zudem einen ordentlichen Schuldenschnitt als eigenen Benefit (plus tätige Unterstützung fürs Gelingen).
Und weil an einer solchen Lösung vermutlich recht viele Staaten mitwirken würden, wären sie alsbald viel mehr als bisher in der Pflicht, sich auf eine faire Verteilung zu einigen. Denn das Recht, einen Asylantrag zu stellen und ein individuelles Verfahren zu bekommen, ist EU-Recht und „christlich-abenländischer Wert“ gleichzeitig – das kann man nicht wirklich abschaffen.
Zynische Kommentare hab‘ ich übrigens beim Schreiben immer auch selber genug im Kopf. Dafür brauch ich nicht auch noch Verstärkung.
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(*) Das ist sprachästhetisches Handeln. Zum Unterstrich oder Sternchen mitten im Wort bin ich nicht bereit. Aber „Politiker/innen*“ sieht gar nicht mal so schlecht aus… und ich hab‘ ja nix gegen Sternchen. Bin mir sogar meiner Pivilegien als CIS/Hetero-Normalo (Normala? Normalx?) bewusst… :-)
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2 Kommentare zu „Einfache Lösung aktueller Krisen. Heute: Erdowahn, Türkei-Deal, Griechenland“.