- Anders als sonst hat die Welt auf einmal ein gemeinsames Thema: die Finanzkrise lässt niemanden unberührt, auch wenn noch keine Folgen im persönlichen Leben spürbar sind. Man spricht mehr miteinander – das gilt für Staaten genauso wie für Personen, am Arbeitsplatz und auch ganz privat. Es ist wie an der Bushaltestelle: wenn der Bus ausfällt, beginnen die Wartenden miteinander zu reden.
- Die Finanzkrise ist lehrreich und lässt viele aus ihrer interesselosen Lethargie erwachen: auf einmal ist es spannend, zu lesen, wie die Finanzwelt verfasst ist und was da alles statt findet – und man kommt aus dem Staunen nicht heraus!
- Die neoliberale Ideologie und ihre Meinungsführerschaft in den letzten 15 Jahren ist am Ende. Wer jetzt noch „mehr Kapitalismus wagen“ will, macht sich lächerlich. Mit dem reuevollen Auftritt von Alex Greenspan ist vergangene Woche der letzte wichtige Apostel „vom Glauben abgefallen“.
- Das „Heuschrecken-Geschäft“ ist zum Erliegen gekommen, da es nicht mehr möglich ist, mit billigem Geld auf Pump Firmen zu kaufen, um sie dann auszuschlachten bzw. im Sinne des „Shareholder Value“ (und sonst nichts!) neu zu formieren.
- Auf einmal wird sichtbar, wie schnell und effektiv Politik agieren kann, wenns brennt! Die Bereitschaft der Regierten, ein „geht nicht“ oder „viel zu teuer / nicht finanzierbar“ einfach so hinzunehmen, schwindet.
- Es gibt keine „heiligen Kühe“ mehr, über alles kann wieder ganz grundsätzlich diskutiert werden – sogar über die „Systemfrage“.
- Die Verwundbarkeit unseres Wohlstands und unserer arbeitsteiligen, weitgehend von außen und dem „Rest der Welt“ abhängigen Lebensweise wird deutlich: wir können uns nicht mehr so einfach abwenden und sagen, das Elend anderer gehe uns nichts an.
Wer mag, kann die Aufzählung in den Kommentaren fortsetzen!
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16 Kommentare zu „Sieben Gründe, die Finanzkrise zu mögen“.