Heute Nacht hab‘ ich bis zwei und dann wieder ab sechs die Wahl geschaut: es ist toll, so viele Menschen zu sehen, die sich mal richtig freuen! Noch nie hat mich eine amerikanische Präsidenten-Wahl so berührt: unglaublich, wie es Obama und all seinen Unterstützern gelungen ist, den „Glauben an das Gute“ auch in der Politik wieder aufleben zu lassen. Wobei ihn doch letztlich „das Böse“, nämlich die Finanzkrise, über die Ziellinie getragen hat.
Das große Geld hätte man ja eher bei den Republikanern vermutet, doch hatte McCain vergleichsweise wenig Wahlkampfgeld gesammelt und Obama konnte richtig klotzen. Er wird der erste Web 2.0-Präsident, denn die Art, wie er übers Netz Unterstützung, Spenden und engagierte Mitarbeiter sammelte, hat es so noch nie gegeben – sogar auf Twitter war er (bzw. seine Wahlkämpfer) aktiv.
Vermutlich schreiben jetzt gleich wieder Leute in die Kommentare, dass kein Präsident groß was ändern könne und warum Obama auch nicht der „Retter“ sein wird, als der er mit seiner Change-Kampagne auftrat. Ja, das ist der europäische Geist, der Begeisterungen gegenüber immer skeptisch ist und Haare in der Suppe sucht, anstatt sich einfach mal zu mit zu freuen, dass ein sympathischer, persönlich integer wirkender intelligenter Mensch einen gefährlichen Idioten ablöst, der jede Menge Mist gebaut hat (neulich sah ich den Film „Beeing Georg W. Bush“ – der Hammer!).
Um Obama sammelte sich das „andere Amerika“ und hat jetzt tatsächlich die „Wende“ geschafft: was das der Welt bringen wird, wird sich zeigen. Für die Schwarzen und die immer noch allzu lebendige Rassendiskriminierung in den USA ist die Wahl Obamas schon jetzt ein Riesenerfolg.
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-> Obamas Siegrede: „A new sense of common purpuses – yes, we can!“
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23 Kommentare zu „Obamas Sieg“.