Eigentlich ist der November der Monat, in dem ein Urlaub am nötigsten wäre. Die immer kürzeren Tage mit immer weniger Licht machen die zunehmende Geschäftigkeit der Menschenwelt zur Last: wie schön wäre es, jetzt gar nichts tun zu müssen, das Absterben der Natur zu betrachten und sich den melancholischen Stimmungen hinzugeben. Unsere Altvorderen konnten das noch, damals in der bäuerlichen Welt. War die Ernte eingebracht, verarbeitet und verstaut, konnte man aufatmen: geschafft!
Wir Heutigen kennen diese Muße nicht mehr, sondern bleiben in Bewegung. Die weihnachtliche Konsumorgie verlangt in vielen Branchen deutlich erhöhten Einsatz und das Jahresende ist allüberall ein Horizont, bis zu dem noch einiges geschafft sein will. Volkstrauertag, Totensonntag – diese verinnerlichenden Feiertage sagen uns nichts mehr. Wer jetzt kränkelt, nimmt Tabletten und schiebt das Ausspannen in den Januar, den Monat mit den meisten Krankmeldungen.
Ich bin da kein bisschen anders, deshalb hat mich jetzt auch der allergische Schnupfen wieder im Griff, dieser seltsame Schnupfen ohne Erkältungsgefühl, nur mit Niesanfällen und laufender Nase. Und so humple ich also den Berg hinauf, den Berg aus Arbeiten, die unbedingt noch geschafft werden müssen – dieses Jahr.
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8 Kommentare zu „November“.