Dass es hier in den letzten Tagen so ruhig war, verdankt sich einem PC-Crash, der mich am Dienstag früh kalt erwischt hat: Am Vorabend lief noch alles ganz normal, morgens dann war die Maus „eingefroren“, als ich starten wollte. Mir blieb nur, den Stecker zu ziehen – tja, und das war es dann erstmal! Beim erneuten Hochfahren konnten die Festplatten nicht gelesen werden, nichts ging mehr.
Ich habe ZWEI physische Platten, die sich mittels eines RAID-Systems gegenseitig spiegeln, damit keine Datenverluste auftreten, wenn eine davon schrottet. Hätte mich also relativ sicher fühlen können, denn wie wahrscheinlich ist es wohl, dass beide Platten auf einmal den Geist aufgeben? Verrückterweise beruhigte mich der Gedanke nicht wirklich.
An Arbeiten war ja nun nicht zu denken: Urplötzlich war ich abgetrennt von meinem „Welt-Zugang“, exiliert in den physischen Umraum, heraus gerissen aus allen laufenden Arbeiten – drastisch spürte ich die immense Abhängigkeit von meinem Equipment, das mich nun so schnöde im Stich gelassen hatte!
In Sorge um die Daten
Datensicherung? Klar, die gibt es, doch die war alles andere als aktuell und insgesamt nur bruchstückhaft vorhanden. Alle meine Werke, die eigenen und die für Kunden, stehen ja im Netz – da drohte also erstmal kein Verlust. ABER der Festplatteninhalt! Seit 1992 historisch gewachsen, zwar gelegentlich ausgemistet, doch insgesamt so umfangreich, dass ich selber kaum überschaue, was da alles noch ist. Meine gesamte persönliche Geschichte am PC – mein Verstand scannte fieberhaft die Erinnerungen und suchte nach „schlimmen Folgen“, wenn dies oder jenes nun wirklich unwiederbringlich weg wäre.
Tatsächlich fand sich da kaum etwas mit echtem Katastrophenpotenzial – und trotzdem war ich ziemlich durch den Wind. Mit zwei Sicherungs-CDs fürs Allernötigste machte ich mich auf in die Wohnung eines Freundes, um an dessen PC wieder Verbindung zur Netzwelt aufzunehmen: rudimentär zumindest, denn mir fehlten allerlei Zugangsdaten. Noch hoffte ich darauf, dass der Mensch, der meinen Computer Anfang 2008 zusammen gebaut hatte, mir weiter helfen würde, doch zerschlug sich diese Hoffnung im Lauf des Tages. Ich erspare der Welt weitere Details der zwei Tage, die ich „in der Fremde“ verbrachte, voll verunsichert durch die Ungewissheit, was mit den Daten ist. Vorgestern Abend kam dann ein sehr kundiger, zügig arbeitender Experte, der mein Vertrauen mit seinen Webseiten namens mein-pc-wieder-ok gewonnen hatte, und erweckte das Gerät tatsächlich binnen einer halben Stunde wieder zum Leben! Welch eine Erleichterung! :-)
Vom RAID-System hat er mir mit guten Gründen für die Zukunft abgeraten, ich brauche jetzt also ein anderes Konzept zur Datensicherung. Gestern und heute früh war ich wie man sich denken kann damit beschäftigt, allerlei auf DVD zu brennen, doch ist das keine Dauerlösung. Auf jeden Fall will ich mir jetzt auch ein wirklich benutzbares Mobil-Gerät zulegen – ein Netbook oder Subnotebook, genau weiß ich das noch nicht. Und vermutlich werde ich in Zukunft auch virtuelle Festplatten im Netz nutzen: meine Daten sind zum allergrößten Teil nicht geheimhaltungsbedürftig und Zugang von überall hat schon was Verlockendes!
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15 Kommentare zu „PC-Crash klaut mir die halbe Woche“.