Täglich werden Inhalte geteilt und massenhaft Links in die Welt geschleudert.Vieles scheint wichtig und immer ist es zuviel. Auch ich mache da mit, mein Twitter-Account ist auch so eine Linkschleuder. Dabei ist es kaum machbar, Wichtiges von weniger Wichtigem zu trennen – und was nicht binnen 30 Minuten bemerkt, gelesen, geliked wird, verschwindet sowieso meist in der Versenkung.
Deshalb halte ich hier neue und ältere Artikel fest, die mehr bieten als nur „News“ oder eine schnell dahin geschriebene Meinung zu tagesaktuellen Ereignissen. Informative Texte, die zur Meinungsbildung Substanzielles beitragen und es wert sind, über den Tag hinaus behalten und im Rahmen der laufenden Debatten immer mal wieder heran gezogen zu werden.
Heute sind es nur zwei – weniger ist mehr!
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Rechtspopolismus: Eigentlich waren wir religiös
Wie soll man mit Rechten umgehen? Argumente blocken sie ab, sagt unser Autor, der früher selbst ein Rechter war. Er empfiehlt das Schwierigste überhaupt: Menschlichkeit.
…Der Bestseller Mit Rechten reden von Per Leo, Max Steinbeis und Daniel-Pascal Zorn endet mit einer Einladung an die im Buch beschriebenen Rechten: Die Autoren, die sich selbst nicht als links, sondern als nicht rechts bezeichnen, würden gerne „auf zivilisierte Weise“ mit diesen Rechten debattieren; hart im Argument, aber ohne jene reflexhafte Vorverurteilung, die – so die These des Buches – den moralistischen, den „linken“ Umgang mit den Rechten ausmacht. „Wir vertrauen darauf, dass sich unter vernünftigen Leuten vernünftige Gespräche von allein ergeben“, sagen die Autoren mit Blick auf die Rechten.“
(Anselm Neft, 25. 11. 2017 / ZEIT ONLINE)Der Autor, der selbst ein Rechter war, zeigt die Grenzen solch „vernünftiger Gespräche“ glasklar auf, aus eigener Erfahrung in der rechten und rechtsradikalen Szene. Da ich mich immer gefragt habe, ob und wenn ja wie man gleichzeitig rechtsradikal und intelligent sein kann, war dieser Artikel für mich sehr erhellend!
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Digitalisierung:
Nein, Ethik kann man nicht programmierenEthik kann man in Code festschreiben und künstliche Intelligenz ist in 20 Jahren besser als der Mensch? Nein. Sechs Digitalisierungsmythen, über die wir reden müssen
„….viele Debatten kranken an falschen Vorstellungen und Annahmen über die Struktur und Eigenschaften des Digitalen. Dabei fallen sechs zentrale Irrtümer auf, die sich immer wieder in Argumenten finden. Zentral, weil sie sich nicht nur innerhalb einer speziellen gesellschaftlichen Gruppe finden, sondern sich quer durch nahezu alle beteiligten Fraktionen ziehen. Politikerinnen und Politiker, Technologieskeptiker und -skeptikerinnen, Journalistinnen und Journalisten, die Wissenschaft, die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.“
(Jürgen Geuter / ZEIT ONLINE, 27.11.2018)Dass ich bezüglich der beschriebenen „Irrtümer“ immer schon ähnlich denke wie der Autor, hat m.E. einzig und alleine damit zu tun, dass ich mal Programmieren gelernt und mich auch später immer mal wieder mit Software-Entwicklung beschäftigt habe. Diese tätige eigene Erfahrung machen noch immer nicht allzu viele, deshalb wabern sehr verdrehte Vorstellungen über die Möglichkeiten „künstlicher Intelligenz“ durch die Gesellschaft. Der Text bietet eine gut strukturierte Grundlage für die Debatte.
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