Das Internet macht mir zur Zeit keinen Spass mehr. Das zu bemerken, ist gar nicht so selbstverständlich, wenn man wie ich in Netzroutinen versackt ist: Morgens massenweise News lesen, dann vielleicht noch Twitter, als würde es an Aufregern noch nicht reichen.
Doch es stumpft ab, immer wieder mitzulesen, wie sich die Leute unter Kontroversen-geeigneten Tweets verlässlich die Köpfe einschlagen, „virtuell“ natürlich nur, aber am Ende doch öde, vorhersehbar, auf jeden Fall deprimierend. Mein eigenes Engagement hab‘ ich lange als den Versuch beschrieben, die Welle des jeweils Guten und Richtigen zu verstärken, nicht polemisierend, sondern mit Argumenten und Verweisen auf Hintergrundartikel. Die allermeist null Resonanz bekommen, jedenfalls keine spürbare.
Auf all das zu verzichten und im Netz nurmehr das Nötigste zu tun, ist mein erster Schritt ins Fasten – und er fällt nicht mal leicht, denn all das ist ja nur einen Mausklick entfernt. Dass ich hier etwas schreibe, ist im Moment der „Ersatz“ für das übliche morgendliche Netzgeschwurbel, hier ein Like, dort ein Linktip, da eine kurze Bemerkung. Schon länger weiß ich, dass mir das Netz keine Freude mehr macht, solange ich nicht selbst etwas Kreatives bearbeite, an einem Projekt baue oder ein konkretes, reales Vorhaben voran bringe. Aber ich kann es mir nicht aus dem Ärmel schütteln, also muss ich es anders angehen: einfach mal verzichten und sehen, was passiert.
Ach Quatsch! Das ist auch nur so eine blöde Formel, dazu da, die eigene Trägheit zu bemänteln! Ohne konkreten Plan für alternatives Verhalten und andere (gesündere!) Formen, mich zu beschäftigen, werde ich nicht gut ins Fasten kommen. Bezüglich der Netzaktivitäten heißt das für die nächsten Tage:
- Nur die unaufschiebbare „Brotarbeit“ erledigen – ohne vorher und nachher wildes „Surfen“ dran zu hängen.
- Produktiv sein ist ebenfalls erlaubt: in meinen Blogs schreiben, z.B. endlich die Fotos von den Pflanzen in Sizilien ins Gartenblog – was Schönes also. Und „Besinnliches“ rund ums Fasten, falls es mir danach ist.
Und sonst? Übergangstag 1 sehe ich als ersten, sanften „Entlastungstag“. Nicht mehr als ca. 1000 Kalorien, nur Salat und Gemüse. Und noch ist Kaffee und Nikotin dabei, so ganz abrupt alles auf Null schaffe ich nicht. Der Plan ist ein klassisches Tee-Saft-Gemüsebrühe-Fasten. Dabei täglich raus: einen Spaziergang machen oder Rad fahren, ins Fitness-Center und in die Sauna. Und drinnen: aufräumen, ausmisten (auch verschenken und verkaufen), putzen und neu ordnen.
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