Für alle, die da eher nicht reinschauen.
Youtube ist für viele meiner Generation kein Medium der ersten oder zweiten Wahl. Verschrien als Hort der Verschwörungstheoretiker (stimmt!) und Arena selbstdarstellungsgeiler Influencer/innen, die Kosmetika und andere Produkte in die Kamera halten und lobhudeln (stimmt auch!). Dass es neben alledem eine nicht zu toppende Vielfalt angebotener Inhalte gibt, die man so anderswo nicht oder nicht mehr besichtigen kann, macht jedoch nach wie vor den Charme dieser Plattform aus.
Und wenn mich grade alles andere langweilt, dann schau ich da mal rein. Und staune immer wieder, was es nicht alles gibt! So auch gestern Abend – hier mal ein paar Kostproben in der Reihenfolge meiner Sichtungen:
- KURKUMA HAT MICH GEHEILT I Jahrelang übersäuert ! I Haarausfall gestoppt nach 11 Jahren.
Ja, das ist so eine „Influencerin“, eine Arzthelferin namens „Fulya“, die in diesem Video allerdings ein Gewürz lobt, für das garantiert niemand Werbegeld ausgegeben hat. Bemerkenswert ist ihr Charme, ihre Begeisterung, ihre warme Zugewandtheit („Hallo meine schönen Freunde!“), mit der sie die Geschichte ihrer Heilung von Haarausfall und Bauchgrimmen berichtet. Obwohl meine Haare nicht forciert ausfallen, bin ich dran geblieben – und hab‘ hinterher glatt mal „Kurkuma“ recherchiert, das ja ein wahres Wundermittel zu sein scheint. - Was beim Sterben wirklich geschieht | Im Gespräch mit Peter Fenwick
Peter Fenwick (geb.1935) ist Neurologe, Psychiater und ein Pionier in der Sterbeforschung und was er erzählt, ist ziemlich spannend. Er hat mehrere Studien zum Thema durchgeführt, Pflegepersonal in Hospizen befragt und gibt hier wieder, was in den verschiedenen Sterbephasen so erlebt wird. Weit interessanter als Kübler-Ross! Dass dabei Phänomene auftreten, die eigentlich nicht in unser Weltbild passen, nimmt er nicht zum Anlass, eine eigene quasi-religiöse Jenseits-Theorie vorzutragen. Insgesamt für alle, die es für möglich halten, eines Tages selbst zu sterben, durchaus sehenswert. - Jenny Cockell: Weshalb wir nicht nur einmal leben
Diese Frau erzählt, dass sie sich schon als Kind an ein „früheres Leben“ erinnerte – und wie sie sich als Erwachsene auf den Weg machte, diesen Erinnerungen nachzugehen. Unglaublich, was dann folgt, denn sie „verifiziert“ ihre Erinnerungen auf so eindrückliche Weise, dass es fast gruselt! Da sie im „vorigen Leben“ relativ jung gestorben war, trifft sie sogar ihre mittlerweile alten Söhne wieder und tauscht Erinnerungen aus deren Kindheit aus – unfassbar! Wieder mal bin ich irritiert: Wie kann so etwas sein? Alles zusammen getragene „Fake News“ und Fälschungen? Aber… So ist es mir immer schon gegangen, auch in der Gutenberg-Ära. Ein einziges Buch über sich erinnernde Kinder mit unzähligen zusammen getragenen Fakten – was soll man da sagen? Dennoch hat sich etwas in meiner (grundsätzlich ungläubigen) Haltung dazu im Vergleich zu früheren Kontakten mit diesem „Wissen“ geändert: Wo ich früher dachte „Schön wärs!“, denke ich heute „Oh je, bloß nicht!“. Denn mittlerweile bin ich ganz froh, die Folgen der Klimakrise nicht miterleben zu müssen…. - NDR: Die Ernährungsdocs
Dankenswerterweise werden diese großartigen NDR-Sendungen vor dem zeitgesteuerten Verschwinden in den Mediatheken gerettet! Es ist wirklich das Beste, was ich so zum Thema Ernährung gesehen habe: Egal ob Übergewicht, Athrose, Herzschwäche, Bronchitis, metabolisches Syndrom, Reizdarm oder MS: die Probanden suchen die Ernährungsdocs auf und bekommen einen auf ihr Leiden abgestimmten Ernährungsplan. Keine „Diät“, sondern meist eine auf Dauer gedachte Ernährungsumstellung. Beeindruckend ist jeweils auch die Erläuterung und Visualisierung des Problems, das durch die jeweilige Krankheit Ausdruck findet. SEHR MOTIVIEREND! Ebenso wie die Erfolge der Menschen, die die Vorschläge auch umgesetzt haben. Spektakulär, wenn man bedenkt, dass so viele unter typischen Zivilisationskrankheiten leiden, diese aber lediglich mit Pillen bekämpfen – mit mäßigen Erfolgen und in der Regel ohne die Ursachen wirklich anzugehen.
Da bin ich dann dran geblieben und hab‘ mir einige Folgen angeschaut – passt grade gut zum Abnehmen, das ich derzeit wieder ernsthaft voran treibe.
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8 Kommentare zu „Ein Abend auf Youtube“.