Claudia am 12. Juni 2019 —

Ohne Netz: Wie ein Fisch auf dem Trockenen

Seit gestern Abend hatte ich kein Internet mehr. Also auch kein Festnetz und kein TV. Der netzlose Zustand dauerte bis heute um 15 Uhr an, ich konnte also auch nicht arbeiten. Fühlte mich wie der sprichwörtliche „Fisch auf dem Trockenen“, völlig lahm gelegt. Meine aktuellen Auftraggeber konnte ich per Handy benachrichtigen, zum Glück arbeite ich an nichts wirklich Lebenswichtigem. :-)

Schon beeindruckend, wie stark diese Abhängigkeit vom Netz mittlerweile ist. Bei der Telekom waren aufgrund der Gewitter zwei Stunden Wartezeit angesagt. Die ich zum Glück nicht wirklich warten musste, sie haben zurück gerufen. Um dann festzustellen, dass DSL „nicht synchronisiert“ ist, ich solle mich bis 15.30 gedulden, dann käme ein neuer Anruf. Aber hey, welche Freude: seit 15 Uhr bin ich wieder am Netz!

Für den Fall, dass die Störung länger andauern sollte, hatte ich den Kauf eines Internet-Sticks in Betracht gezogen. Ein Glück, dass das jetzt nicht sein muss, ich brauche eine Flatrate und nicht nur 1 GB am Tag mit sauteurem, minimalem „Nachschlag“. Bezüglich der Datentarife kann man nur neidisch auf andere EU-Länder schauen, die sehr viel mehr GB für ihr Geld bekommen.

So, jetzt ist es 15.40 Uhr und die Telekom hat nicht nochmal angerufen. Muss ja auch nicht, das Netz ist wieder da!

Update 15.50: Sie haben doch noch angerufen – nett!

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Diskussion

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8 Kommentare zu „Ohne Netz: Wie ein Fisch auf dem Trockenen“.

  1. Wie sehr ich das nachempfinden kann! Ich werde bei solchen Problemen sofort panisch, weil die Befürchtung hochsteigt, mein technischer und praktischer Unverstand würde mich zu keiner Lösung führen. Ich den vergangenen Jahren gab es mehrmals tagelang kein DSL-Signal und also auch kein Telefon. Und da ich kein Mobiltelefon habe, war ich ordentlich aufgeschmissen.
    Leider hält die Dankbarkeit, wenn’s wieder funktioniert, nie lange an und man erachtet das Internet schnell wieder als selbstverständlich.

  2. Ich will mich nicht dicketun, aber ich habe es vor ein paar Jahren dank meines sensationell unzuverlässigen Netzanbieters mal auf fünf Tage ohne Netz gebracht (Teil 1) (Teil 2). Eine interessante Erfahrung, die ich aber nicht unbedingt wiederholen muss.

  3. @Markus: ich war ja auch lange Handy-Verweigerin, aber mittlerweile bin ich schon froh, dass ich es habe. Zunehmend gehts auch nicht mehr ohne, da immer mehr Online-Dienste den „2.Weg“ für irgendwas nutzen.

    @Stefan: habs gelesen, krass! Das ist übrigens der Grund, warum ich immer bei der Telekom geblieben bin: die können es nicht auf Andere schieben, sondern sind für alles zuständig, eigene Techniker inklusive.

  4. Ein Handyverweigerer bin ich nicht. Zweimal schon hatte ich einen Datentarif, ließ diesen aber mit den bekannten Schwierigkeiten (wie rechtzeitig kündigen?) auslaufen. Da wir auf Station immer noch kein Wlan haben, lohnt sich ein mobiler Tarif derzeit nicht, denn für die Fahrzeiten, die immerhin täglich 2-3 Stunden betragen, sind Hörbeiträge des DLF/DLR oder Nachrichten/Kultur/Gesellschaftsmagazine aus den Öffentlich-Rechtlichen vorgesehen.

    Mein Provider (1&1), bei dem ich seit 17 Jahren bin, ruft mich mit beachtlich-pentranter Regelmäßigkeit an und will mir altem Bestandskunden noch das Makel „Internet nur zuhause“ austreiben. Die Call-Center-Mitarbeiter sind jedesmal baff erstaunt, daß es noch Menschen gibt, denen unterwegs NICHT telefonieren zu können=müssen keine widerwärtige oder unvorstellbare Option ist.

    Es stimmt. Für gewisse Dienste ist ein Smartphone inzwischen FAST unerläßlich. Online-Banking ist bei meiner Bank seit kurzem nicht mehr mit Desktop-PC möglich, so daß ich gezwungen bin, mein altes Galaxy-Tab-Handy am Laufen zu erhalten, um die App mit dem häuslichen Wlan bedienen zu können.

  5. @Markus: Du meinst sicher die Postbank. Handyverweigerer dürfen sich immerhin ein Zusatzgerät kaufen…
    Wie hörst du denn unterwegs deine Hörbeiträge?

  6. Sparda-Bank, aber ja, so ein TAN-Gerät ist immerhin als zweite Option möglich.
    Ich lade die mp3’s anhand des Audioarchives herunter und lade sie per USB auf das Smartphone, das mir ohne momentanen Tarif als mobiles Abspielgerät dient. Ebenso die mp4-Videos, die ich mir per Mediathekengrabber „MediathekView“ nebst JDownloader täglich ebenfalls archiviere.

  7. Ja, die Abhängigkeit. Mir ist letztens aufgefallen, dass ich auf der einen Seite kein Buch schaffe und auf der anderen mit meinem Sprachpensum nicht hinterher komme. Und habe mich gefragt, wieso das kommt. Klar, mehrere Stunden Youtube, verschiedene Blogs, dann alle möglichen Zeitungen. Ich habe mir mehrfach vorgenommen, das einzuschränken. Aber irgendwie kommt man nicht davon los. Also man = ich.
    Und wenn dann mal das Wifi ausfällt. Irgendwie nervt das.

  8. @holger,
    die Abhängigkeit besteht definitiv.
    Bei mir ist es vor allem Fotografieren. Letzteres schluckt erheblich Zeit, da ich meine Insektenfotos immer durchsehe (an die 500 am Tag) und nur die besten veröffentliche. Da fällt anderes wie Lesen deutlich knapper aus.
    @Stefan: habs gelesen! Aber im Herbst letzten Jahres erlebte ich ein noch längeres Waterloo ohne befriedigenden Ausgang. Darüber schreiben mag ich nicht.
    Aber meine Internetaktivitäten waren danach eine Weile deutlich geschrumpft .